Abdrucke 3 Ld'or bezahlet werden. Denn der Abdruck der Levana in der Ostermesse oder zu Johannis hätte mir den dritten L. ohne Frage in der M[ichaelis] M[esse] geliefert, weil da gewiß 500 Exem- plare wären abgesetzt gewesen.
Nehmen Sie dieß an: so bleibt nur noch die Schwierigkeit der5 Abdruckzeit zu lösen übrig. Auf die M[ichaelis] M[esse] 1812 könnte schwerlich mehr als 1 Band der Vorschule gedruckt werden und noch schwieriger 1 Band der Levana; ging' es: desto besser. Im andern Falle müßten beide Werke ganz zu[r] O[ster] M[esse] 1813 heraus kommen.10
Die folgende Bedingung haben Sie eigentlich -- nur in noch größerem Maße -- schon früher zugestanden: daß Sie mir näm- lich bei Übersendung jedes vollendeten Bandes die Hälfte des Honorars der muthmaßlichen Bogenzahl anweisen.
Ich bitte Sie um recht baldige und bestimmte Antwort, damit15 ich endlich mich zu ordnen weiß. Grüßen Sie Wangenheim und den witzigen Schwarzfärber Weisser. Leben Sie wol
Ihr ergebenster [?] Jean Paul Fr. Richter
659. An Emanuel20
[Bayreuth, 19. Juli 1812]
Guten Morgen am schönen Morgen, lieber Emanuel! Hier die lieblichen Briefe! Ich bleibe dabei, daß Th[ieriot] immer besser that, seine so alten Zweifel [?] auf einmal abzuschneiden als sich mit ihnen herumzubeißen. Ihm wurde überhaupt das vollständige25 Beschießen und Erobern weiblicher Städte sauer. -- Wagen wird man in unsern Zeiten immer, was man auch thue.
660. An Friedrich Schlegel in Wien.
Baireuth d. 1. Aug. 1812
Es ist noch immer ein Glück, lieber Fr. Schlegel -- der jetzt viel30 zu wenig schreibt --, daß ich mit der Hälfte meines Aufsatzes durch vier Zensuren durch und zum Druck gekommen bin, durch die innere- politische, durch die äußere-politische, durch die katholische und durch
Abdrucke 3 Ld’or bezahlet werden. Denn der Abdruck der Levana in der Oſtermeſſe oder zu Johannis hätte mir den dritten L. ohne Frage in der M[ichaelis] M[eſſe] geliefert, weil da gewiß 500 Exem- plare wären abgeſetzt geweſen.
Nehmen Sie dieß an: ſo bleibt nur noch die Schwierigkeit der5 Abdruckzeit zu löſen übrig. Auf die M[ichaelis] M[eſſe] 1812 könnte ſchwerlich mehr als 1 Band der Vorſchule gedruckt werden und noch ſchwieriger 1 Band der Levana; ging’ es: deſto beſſer. Im andern Falle müßten beide Werke ganz zu[r] O[ſter] M[eſſe] 1813 heraus kommen.10
Die folgende Bedingung haben Sie eigentlich — nur in noch größerem Maße — ſchon früher zugeſtanden: daß Sie mir näm- lich bei Überſendung jedes vollendeten Bandes die Hälfte des Honorars der muthmaßlichen Bogenzahl anweiſen.
Ich bitte Sie um recht baldige und beſtimmte Antwort, damit15 ich endlich mich zu ordnen weiß. Grüßen Sie Wangenheim und den witzigen Schwarzfärber Weisser. Leben Sie wol
Ihr ergebenſter [?] Jean Paul Fr. Richter
659. An Emanuel20
[Bayreuth, 19. Juli 1812]
Guten Morgen am ſchönen Morgen, lieber Emanuel! Hier die lieblichen Briefe! Ich bleibe dabei, daß Th[ieriot] immer beſſer that, ſeine ſo alten Zweifel [?] auf einmal abzuſchneiden als ſich mit ihnen herumzubeißen. Ihm wurde überhaupt das vollſtändige25 Beſchießen und Erobern weiblicher Städte ſauer. — Wagen wird man in unſern Zeiten immer, was man auch thue.
660. An Friedrich Schlegel in Wien.
Baireuth d. 1. Aug. 1812
Es iſt noch immer ein Glück, lieber Fr. Schlegel — der jetzt viel30 zu wenig ſchreibt —, daß ich mit der Hälfte meines Aufſatzes durch vier Zenſuren durch und zum Druck gekommen bin, durch die innere- politiſche, durch die äußere-politiſche, durch die katholiſche und durch
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plare wären abgeſetzt geweſen.
Nehmen Sie dieß an: ſo bleibt nur noch die Schwierigkeit der 5
Abdruckzeit zu löſen übrig. Auf die M[ichaelis] M[eſſe] 1812
könnte ſchwerlich mehr als 1 Band der Vorſchule gedruckt werden
und noch ſchwieriger 1 Band der Levana; ging’ es: deſto beſſer.
Im andern Falle müßten beide Werke ganz zu[r] O[ſter] M[eſſe]
1813 heraus kommen. 10
Die folgende Bedingung haben Sie eigentlich — nur in noch
größerem Maße — ſchon früher zugeſtanden: daß Sie mir näm-
lich bei Überſendung jedes vollendeten Bandes die Hälfte des
Honorars der muthmaßlichen Bogenzahl anweiſen.
Ich bitte Sie um recht baldige und beſtimmte Antwort, damit 15
ich endlich mich zu ordnen weiß. Grüßen Sie Wangenheim und den
witzigen Schwarzfärber Weisser. Leben Sie wol
Ihr ergebenſter [?]
Jean Paul Fr. Richter
659. An Emanuel 20
[Bayreuth, 19. Juli 1812]
Guten Morgen am ſchönen Morgen, lieber Emanuel! Hier
die lieblichen Briefe! Ich bleibe dabei, daß Th[ieriot] immer beſſer
that, ſeine ſo alten Zweifel [?] auf einmal abzuſchneiden als ſich
mit ihnen herumzubeißen. Ihm wurde überhaupt das vollſtändige 25
Beſchießen und Erobern weiblicher Städte ſauer. — Wagen wird
man in unſern Zeiten immer, was man auch thue.
660. An Friedrich Schlegel in Wien.
Baireuth d. 1. Aug. 1812
Es iſt noch immer ein Glück, lieber Fr. Schlegel — der jetzt viel 30
zu wenig ſchreibt —, daß ich mit der Hälfte meines Aufſatzes durch
vier Zenſuren durch und zum Druck gekommen bin, durch die innere-
politiſche, durch die äußere-politiſche, durch die katholiſche und durch
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952, S. 285. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe06_1962/299>, abgerufen am 16.02.2025.
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