31/4 Uhr wiederschicken, damit ich sie auch ganz durchlese und dir dagegen Voß November schicke, den ich erst um 3 Uhr bekomme? Abends komm' ich, glaub' ich und bin begierig was du zum Nov. Stück sagst über die Preßfreiheit.
587. An Otto.
[Bayreuth, 1811 oder 1812?]5
Guten Morgen, Meiner! Heute ging die Wenzelei schwieriger, weil die Wirthin auf dem Markt ist. -- Abends will ich mit See- beck sprechen und morgen dir alles schreiben. -- Ich dachte an keine Weiber, nur an zeinigkeit der Männer. -- -- Das Freitag10 bleibe, wenn du willst -- Eile nicht mit den Jahrbüchern -- Leider hat Wagner in diesem Jahre die Ober D[eutsche] L[ite- ratur] Zeitung aufgesagt. In jedem Falle kann weder eine lobende noch tadelnde Rezension darin sein, von welcher du einige Notiz nehmen könntest --15
588. An Otto.
[Bayreuth, 1811 oder 1812?]
Guten Morgen, Alter! Ich war gestern bei Seebeck; er roll- wenzelt mit. Nur wir 3 Herren besetzen das Land des Tisches. Die Roll[wenzel] weiß es schon. Ihr neuer französischer roth20 Wein ist reiner.
589. An Otto.
[Bayreuth, 1811 oder 1812?]
Guten Morgen! Der Professor Ammon ist hier. Ich möcht' ihn, der mir in Erlangen so viele Höflichkeiten erwiesen, nun gern25 heute zum Abendglanze, wenn du mir sagen könntest, daß er nie- mandem zuwider sei. Oder -- in Ermanglung seiner -- die schöne Französin ohne den Mann. -- Gib mir bei Gelegenheit die neuen Briefe. -- Komme bald.
590. An Otto.30
[Bayreuth, 1811 oder 1812?]
Guten Abend, Lieber! Ich glaube, du irrest auf Kosten Schrags. Ein neuer Buchhändler mit einem Artikel, wovon die Hauptsache
3¼ Uhr wiederſchicken, damit ich ſie auch ganz durchleſe und dir dagegen Voß November ſchicke, den ich erſt um 3 Uhr bekomme? Abends komm’ ich, glaub’ ich und bin begierig was du zum Nov. Stück ſagſt über die Preßfreiheit.
587. An Otto.
[Bayreuth, 1811 oder 1812?]5
Guten Morgen, Meiner! Heute ging die Wenzelei ſchwieriger, weil die Wirthin auf dem Markt iſt. — Abends will ich mit See- beck ſprechen und morgen dir alles ſchreiben. — Ich dachte an keine Weiber, nur an zeinigkeit der Männer. — — Das Freitag10 bleibe, wenn du willſt — Eile nicht mit den Jahrbüchern — Leider hat Wagner in dieſem Jahre die Ober D[eutsche] L[ite- ratur] Zeitung aufgeſagt. In jedem Falle kann weder eine lobende noch tadelnde Rezenſion darin ſein, von welcher du einige Notiz nehmen könnteſt —15
588. An Otto.
[Bayreuth, 1811 oder 1812?]
Guten Morgen, Alter! Ich war geſtern bei Seebeck; er roll- wenzelt mit. Nur wir 3 Herren beſetzen das Land des Tiſches. Die Roll[wenzel] weiß es ſchon. Ihr neuer franzöſiſcher roth20 Wein iſt reiner.
589. An Otto.
[Bayreuth, 1811 oder 1812?]
Guten Morgen! Der Profeſſor Ammon iſt hier. Ich möcht’ ihn, der mir in Erlangen ſo viele Höflichkeiten erwieſen, nun gern25 heute zum Abendglanze, wenn du mir ſagen könnteſt, daß er nie- mandem zuwider ſei. Oder — in Ermanglung ſeiner — die ſchöne Franzöſin ohne den Mann. — Gib mir bei Gelegenheit die neuen Briefe. — Komme bald.
590. An Otto.30
[Bayreuth, 1811 oder 1812?]
Guten Abend, Lieber! Ich glaube, du irreſt auf Koſten Schrags. Ein neuer Buchhändler mit einem Artikel, wovon die Hauptſache
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3¼ Uhr wiederſchicken, damit ich ſie auch ganz durchleſe und dir
dagegen Voß November ſchicke, den ich erſt um 3 Uhr bekomme?
Abends komm’ ich, glaub’ ich und bin begierig was du zum Nov.
Stück ſagſt über die Preßfreiheit.
587. An Otto.
[Bayreuth, 1811 oder 1812?] 5
Guten Morgen, Meiner! Heute ging die Wenzelei ſchwieriger,
weil die Wirthin auf dem Markt iſt. — Abends will ich mit See-
beck ſprechen und morgen dir alles ſchreiben. — Ich dachte an keine
Weiber, nur an zeinigkeit der Männer. — — Das Freitag 10
bleibe, wenn du willſt — Eile nicht mit den Jahrbüchern —
Leider hat Wagner in dieſem Jahre die Ober D[eutsche] L[ite-
ratur] Zeitung aufgeſagt. In jedem Falle kann weder eine lobende
noch tadelnde Rezenſion darin ſein, von welcher du einige Notiz
nehmen könnteſt — 15
588. An Otto.
[Bayreuth, 1811 oder 1812?]
Guten Morgen, Alter! Ich war geſtern bei Seebeck; er roll-
wenzelt mit. Nur wir 3 Herren beſetzen das Land des Tiſches.
Die Roll[wenzel] weiß es ſchon. Ihr neuer franzöſiſcher roth 20
Wein iſt reiner.
589. An Otto.
[Bayreuth, 1811 oder 1812?]
Guten Morgen! Der Profeſſor Ammon iſt hier. Ich möcht’
ihn, der mir in Erlangen ſo viele Höflichkeiten erwieſen, nun gern 25
heute zum Abendglanze, wenn du mir ſagen könnteſt, daß er nie-
mandem zuwider ſei. Oder — in Ermanglung ſeiner — die ſchöne
Franzöſin ohne den Mann. — Gib mir bei Gelegenheit die neuen
Briefe. — Komme bald.
590. An Otto. 30
[Bayreuth, 1811 oder 1812?]
Guten Abend, Lieber! Ich glaube, du irreſt auf Koſten Schrags.
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952, S. 242. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe06_1962/256>, abgerufen am 16.02.2025.
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