Guten Morgen, Alter! Sei so gut und sende mir das Wochen- blatt. -- Gehst du in den Anker? -- Emanuel thut mir sogar einen Gefallen, wenn er an Benzel schreibt.5
580. An Otto.
[Bayreuth, 20. Dez. 1811?]
Guten Morgen, Lieber! Von den gestern gekommenen Heften schick' ich dir nur noch zwei, da ich das dritte noch nicht gelesen. Krausen hab' ich für dein Mitkommen wie für meines gebürgt. --10 Du hast wahrscheinlich Welcker noch; ich frage blos; denn ich brauch ihn nicht.
R.
581. An Cotta.
Baireuth d. 22. Dec. 181115
Der versprochne Aufsatz für das Morgenblatt kann wegen seiner Länge und wegen jetziger Postzeit-Kürze erst anfangs Jenners er- scheinen. Der Titel ist: "Bußpredigt über den Bußtext im Allg. "Anzeiger der Deutschen No 335 S. 3617 bis 3622, betreffend "deutsche Vorausbezahlung auf Wolkens versprochnes Werk über20 "die deutsche Sprache." Ob er gleich beiläufig für den Vortheil des trefflichen Wolke spricht: so ist das Ganze doch eine allgemeine Satire auf die Kälte der Deutschen gegen Deutsche und Deutsch (so heißt auch das Predigt-Thema), obwol mit Vermeidung jedes politischen Seitenblicks.25
Die Aesthetik, die ich zum Glücke noch keinem Verleger an- geboten, trug ich Ihnen nicht an, weil ich nicht voraussetzte, daß Sie auf einmal 2 zweite Auflagen von mir annehmen würden. Desto besser und seltener wäre die Annahme zweier fremd gewesenen Auflagen! Ich denke ohnehin bei der künftigen Herausgabe meiner30 sämmtlichen Werke (zu welchen die Vollendungen der Mumien, der Flegeljahre und der biographischen Belustigungen gehören) oft an Sie und Ihre Theilnahme; und muß also schon darum wünschen, daß sich meine Werke in Ihrem Gewölbe, wenn auch für ein noch mehr als 5 Jahre fernes Ziel, vorläufig konzentrieren.35
Die Bedingungen der 2ten Auflage der Aesthetik sind:
579. An Otto.
[Bayreuth, 19. Dez. 1811?]
Guten Morgen, Alter! Sei ſo gut und ſende mir das Wochen- blatt. — Gehſt du in den Anker? — Emanuel thut mir ſogar einen Gefallen, wenn er an Benzel ſchreibt.5
580. An Otto.
[Bayreuth, 20. Dez. 1811?]
Guten Morgen, Lieber! Von den geſtern gekommenen Heften ſchick’ ich dir nur noch zwei, da ich das dritte noch nicht geleſen. Krausen hab’ ich für dein Mitkommen wie für meines gebürgt. —10 Du haſt wahrſcheinlich Welcker noch; ich frage blos; denn ich brauch ihn nicht.
R.
581. An Cotta.
Baireuth d. 22. Dec. 181115
Der verſprochne Aufſatz für das Morgenblatt kann wegen ſeiner Länge und wegen jetziger Poſtzeit-Kürze erſt anfangs Jenners er- ſcheinen. Der Titel iſt: „Bußpredigt über den Bußtext im Allg. „Anzeiger der Deutſchen No 335 S. 3617 bis 3622, betreffend „deutſche Vorausbezahlung auf Wolkens verſprochnes Werk über20 „die deutſche Sprache.“ Ob er gleich beiläufig für den Vortheil des trefflichen Wolke ſpricht: ſo iſt das Ganze doch eine allgemeine Satire auf die Kälte der Deutſchen gegen Deutſche und Deutſch (ſo heißt auch das Predigt-Thema), obwol mit Vermeidung jedes politiſchen Seitenblicks.25
Die Aeſthetik, die ich zum Glücke noch keinem Verleger an- geboten, trug ich Ihnen nicht an, weil ich nicht vorausſetzte, daß Sie auf einmal 2 zweite Auflagen von mir annehmen würden. Deſto beſſer und ſeltener wäre die Annahme zweier fremd geweſenen Auflagen! Ich denke ohnehin bei der künftigen Herausgabe meiner30 ſämmtlichen Werke (zu welchen die Vollendungen der Mumien, der Flegeljahre und der biographischen Belustigungen gehören) oft an Sie und Ihre Theilnahme; und muß alſo ſchon darum wünſchen, daß ſich meine Werke in Ihrem Gewölbe, wenn auch für ein noch mehr als 5 Jahre fernes Ziel, vorläufig konzentrieren.35
Die Bedingungen der 2ten Auflage der Aeſthetik ſind:
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Guten Morgen, Alter! Sei ſo gut und ſende mir das Wochen-
blatt. — Gehſt du in den Anker? — Emanuel thut mir ſogar einen
Gefallen, wenn er an Benzel ſchreibt. 5
580. An Otto.
[Bayreuth, 20. Dez. 1811?]
Guten Morgen, Lieber! Von den geſtern gekommenen Heften
ſchick’ ich dir nur noch zwei, da ich das dritte noch nicht geleſen.
Krausen hab’ ich für dein Mitkommen wie für meines gebürgt. — 10
Du haſt wahrſcheinlich Welcker noch; ich frage blos; denn ich
brauch ihn nicht.
R.
581. An Cotta.
Baireuth d. 22. Dec. 1811 15
Der verſprochne Aufſatz für das Morgenblatt kann wegen ſeiner
Länge und wegen jetziger Poſtzeit-Kürze erſt anfangs Jenners er-
ſcheinen. Der Titel iſt: „Bußpredigt über den Bußtext im Allg.
„Anzeiger der Deutſchen No 335 S. 3617 bis 3622, betreffend
„deutſche Vorausbezahlung auf Wolkens verſprochnes Werk über 20
„die deutſche Sprache.“ Ob er gleich beiläufig für den Vortheil
des trefflichen Wolke ſpricht: ſo iſt das Ganze doch eine allgemeine
Satire auf die Kälte der Deutſchen gegen Deutſche und Deutſch
(ſo heißt auch das Predigt-Thema), obwol mit Vermeidung jedes
politiſchen Seitenblicks. 25
Die Aeſthetik, die ich zum Glücke noch keinem Verleger an-
geboten, trug ich Ihnen nicht an, weil ich nicht vorausſetzte, daß
Sie auf einmal 2 zweite Auflagen von mir annehmen würden.
Deſto beſſer und ſeltener wäre die Annahme zweier fremd geweſenen
Auflagen! Ich denke ohnehin bei der künftigen Herausgabe meiner 30
ſämmtlichen Werke (zu welchen die Vollendungen der Mumien,
der Flegeljahre und der biographischen Belustigungen gehören)
oft an Sie und Ihre Theilnahme; und muß alſo ſchon darum
wünſchen, daß ſich meine Werke in Ihrem Gewölbe, wenn auch
für ein noch mehr als 5 Jahre fernes Ziel, vorläufig konzentrieren. 35
Die Bedingungen der 2ten Auflage der Aeſthetik ſind:
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952, S. 239. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe06_1962/253>, abgerufen am 06.07.2024.
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