Lieber Cotta! Ich bitte Sie recht sehr, mir v. Müllers Welt- geschichte sogleich mit der nächsten fahrenden Post zu schicken, weil ich sie zu einem Geburtstags-Angebinde eines Freundes brauche.5
Ich danke Ihnen für die übersandte Anweisung von 651 fl.; das Agio der Ld'or haben Sie indeß nicht berechnet.
So gut die Herbst-Blumine nach Verhältnis einer solchen Eile abgedruckt ist: so findet sich doch eine wichtige Versetzung*) gerade35 im besten Aufsatze darin, deren Umstellung ich Sie herzlich entweder10 im Morgenblatt oder sonst wo zu geben bitte.
Verzeihen Sie mein Bitten. Leben Sie wol!
Ihr Jean Paul Fr. Richter
394. An Ludwig von Oertel in Regensburg.15
[Kopie][Bayreuth, 25. Nov. 1810]
Kein Mann in Deutschland, weder ein berühmter noch ein feind- seliger, hätte gewagt, mir den Brief zu schreiben, den ich leider beantworte. Wer mir irgendwo Herz- oder Sinnlosigkeit vor- wirft, begeht sie blos selber. .... -- (Die Erzählung vom Schau-20 spielhause) -- ein Unsinn wenigstens für jeden Hörer, der zwischen seinen Ohren noch einen Kopf trägt.
*395. An Emanuel, Otto u. a.
[Bayreuth, 26. Nov. 1810]
P. P.25
Der erste Aufsatz in der Herbstblumine ist so ana- [und] meta- morphotisch durch einander gerückt, daß ich für nöthig gehalten, beifolgenden Aufsatz nicht blos ins Morgenblatt zum Abdrucken zu senden, sondern auch an die H. H. Besitzer der Freiexemplare zum Lesen, damit sie daraus ersehen, daß nur die Seiten-Ordnung30 verrückt ist, aber nicht der Autor.
Das Zirkulare kann mehrere Tage behalten werden.
*) N. S. Jetzt da ich den Almanach von 1808 vor mich bekomme, find' ich den Unsinn und die Verwirrung der Versetzung so groß, daß ich Sie gerade- zu um Einrückung des Blättchens ins Morgenblatt bitten muß.
393. An Cotta.
Bayreuth d. 23. Nov. 1810
Lieber Cotta! Ich bitte Sie recht ſehr, mir v. Müllers Welt- geſchichte ſogleich mit der nächſten fahrenden Poſt zu ſchicken, weil ich ſie zu einem Geburtstags-Angebinde eines Freundes brauche.5
Ich danke Ihnen für die überſandte Anweiſung von 651 fl.; das Agio der Ld’or haben Sie indeß nicht berechnet.
So gut die Herbst-Blumine nach Verhältnis einer ſolchen Eile abgedruckt iſt: ſo findet ſich doch eine wichtige Verſetzung*) gerade35 im beſten Aufſatze darin, deren Umſtellung ich Sie herzlich entweder10 im Morgenblatt oder ſonſt wo zu geben bitte.
Verzeihen Sie mein Bitten. Leben Sie wol!
Ihr Jean Paul Fr. Richter
394. An Ludwig von Oertel in Regensburg.15
[Kopie][Bayreuth, 25. Nov. 1810]
Kein Mann in Deutſchland, weder ein berühmter noch ein feind- ſeliger, hätte gewagt, mir den Brief zu ſchreiben, den ich leider beantworte. Wer mir irgendwo Herz- oder Sinnloſigkeit vor- wirft, begeht ſie blos ſelber. .... — (Die Erzählung vom Schau-20 ſpielhauſe) — ein Unſinn wenigſtens für jeden Hörer, der zwiſchen ſeinen Ohren noch einen Kopf trägt.
*395. An Emanuel, Otto u. a.
[Bayreuth, 26. Nov. 1810]
P. P.25
Der erſte Aufſatz in der Herbſtblumine iſt ſo ana- [und] meta- morphotiſch durch einander gerückt, daß ich für nöthig gehalten, beifolgenden Aufſatz nicht blos ins Morgenblatt zum Abdrucken zu ſenden, ſondern auch an die H. H. Beſitzer der Freiexemplare zum Leſen, damit ſie daraus erſehen, daß nur die Seiten-Ordnung30 verrückt iſt, aber nicht der Autor.
Das Zirkulare kann mehrere Tage behalten werden.
*) N. S. Jetzt da ich den Almanach von 1808 vor mich bekomme, find’ ich den Unſinn und die Verwirrung der Verſetzung ſo groß, daß ich Sie gerade- zu um Einrückung des Blättchens ins Morgenblatt bitten muß.
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[153/0166]
393. An Cotta.
Bayreuth d. 23. Nov. 1810
Lieber Cotta! Ich bitte Sie recht ſehr, mir v. Müllers Welt-
geſchichte ſogleich mit der nächſten fahrenden Poſt zu ſchicken,
weil ich ſie zu einem Geburtstags-Angebinde eines Freundes brauche. 5
Ich danke Ihnen für die überſandte Anweiſung von 651 fl.; das
Agio der Ld’or haben Sie indeß nicht berechnet.
So gut die Herbst-Blumine nach Verhältnis einer ſolchen Eile
abgedruckt iſt: ſo findet ſich doch eine wichtige Verſetzung *) gerade 35
im beſten Aufſatze darin, deren Umſtellung ich Sie herzlich entweder 10
im Morgenblatt oder ſonſt wo zu geben bitte.
Verzeihen Sie mein Bitten. Leben Sie wol!
Ihr
Jean Paul Fr. Richter
394. An Ludwig von Oertel in Regensburg. 15
[Bayreuth, 25. Nov. 1810]
Kein Mann in Deutſchland, weder ein berühmter noch ein feind-
ſeliger, hätte gewagt, mir den Brief zu ſchreiben, den ich leider
beantworte. Wer mir irgendwo Herz- oder Sinnloſigkeit vor-
wirft, begeht ſie blos ſelber. .... — (Die Erzählung vom Schau- 20
ſpielhauſe) — ein Unſinn wenigſtens für jeden Hörer, der zwiſchen
ſeinen Ohren noch einen Kopf trägt.
*395. An Emanuel, Otto u. a.
[Bayreuth, 26. Nov. 1810]
P. P. 25
Der erſte Aufſatz in der Herbſtblumine iſt ſo ana- [und] meta-
morphotiſch durch einander gerückt, daß ich für nöthig gehalten,
beifolgenden Aufſatz nicht blos ins Morgenblatt zum Abdrucken
zu ſenden, ſondern auch an die H. H. Beſitzer der Freiexemplare
zum Leſen, damit ſie daraus erſehen, daß nur die Seiten-Ordnung 30
verrückt iſt, aber nicht der Autor.
Das Zirkulare kann mehrere Tage behalten werden.
*) N. S. Jetzt da ich den Almanach von 1808 vor mich bekomme, find’
ich den Unſinn und die Verwirrung der Verſetzung ſo groß, daß ich Sie gerade-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe06_1962/166>, abgerufen am 06.07.2024.
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