Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952.entgegen) nach Hermitage, und wünschte so sehr mit dir zu gehen. *264. An Joh. Dav. Mumenthaler in Langenthal. Bayreuth d. 30[?] Apr. 1810Mein Schweigen und mein Verschieben des Danks werden Sie, Ihre Freude über die Dämmerungen macht mir eine große. -- Durchleben Sie, herzlich von mir geliebter Mann, die jetzige Ihr J. P. F. Richter30 265. An Otto. [Bayreuth, April oder Mai 1810]Guten Tag! Wer einen haben will, gehe heute in die entgegen) nach Hermitage, und wünſchte ſo ſehr mit dir zu gehen. *264. An Joh. Dav. Mumenthaler in Langenthal. Bayreuth d. 30[?] Apr. 1810Mein Schweigen und mein Verſchieben des Danks werden Sie, Ihre Freude über die Dämmerungen macht mir eine große. — Durchleben Sie, herzlich von mir geliebter Mann, die jetzige Ihr J. P. F. Richter30 265. An Otto. [Bayreuth, April oder Mai 1810]Guten Tag! Wer einen haben will, gehe heute in die <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0115" n="102"/> entgegen) nach <hi rendition="#aq">Hermitage,</hi> und wünſchte ſo ſehr mit dir zu gehen.<lb/> Willſt du mich um 2 Uhr hier abholen, oder um 2 Uhr in der<lb/> Sonne holen laſſen: ſo ſchreibs. Auch meine Frau, <hi rendition="#aq">Dobeneck,<lb/> Harms</hi> ꝛc. ſind da. Das dicke Ungewitter hat die Liebe wieder<lb/> zertheilt: ſo wir armen Menſchen und Gatten!<lb n="5"/> </p> </div> <div type="letter" n="1"> <head>*264. An <hi rendition="#g">Joh. Dav. Mumenthaler in Langenthal.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Bayreuth d. 30[?] Apr.</hi> 1810</hi> </dateline><lb/> <p>Mein Schweigen und mein Verſchieben des Danks werden Sie,<lb/> hoff’ ich, nicht blos aus meinen Geſchäften ſich erklären, ſondern<lb/> aus meinem Beſtreben, Ihren Wunſch zu erfüllen; — der denn<lb n="10"/> auch erfüllt iſt. Beide hier folgende Bücher — längſtens aus den<lb/> Buchhandlungen verſchwunden — waren in einer fernen Stadt nur<lb/> Beſitzern abzugewinnen. Die grönländiſchen Prozeſſe ſchrieb ich<lb/> im 17<hi rendition="#sup">ten</hi> Jahr auf der Univerſität; das andere im 24<hi rendition="#sup">ten</hi> zu Hauſe.<lb/> Wollen Sie mir die unbedeutende Auslage — wie Sie drohten —<lb n="15"/> wieder erſtatten, ſo muß ich leider ſo viel von Ihrem Käſe, als<lb/> ich noch nicht aufgezehret, Ihnen zurückſchicken. Alter Käſe und<lb/> jugendliche Werke gegen einander getauſcht — dabei kann wenigſtens<lb/><hi rendition="#g">ich</hi> nicht verlieren, und ich wünſche, daß Sie nur halb ſo viel Ge-<lb/> ſchmack an meiner Sendung finden als ich an der Ihrigen.<lb n="20"/> </p> <p>Ihre Freude über die Dämmerungen macht mir eine große. —<lb/> In der Oſter-Meſſe erſcheint nichts von mir; aber im Sommer<lb/> kommen „Nachdämmerungen“ von mir im vaterländiſchen Muſeum<lb/> bei Perthes. — In Cotta’s Damenkalender erſchein’ ich dießmal<lb/> ernſt als Maler der Elternliebe, dann ſcherzhaft in der Urania<lb n="25"/> und im Kriegskalender.</p><lb/> <p>Durchleben Sie, herzlich von mir geliebter Mann, die jetzige<lb/> frohere Zeit froh!</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Ihr<lb/> J. P. F. Richter</hi> <lb n="30"/> </salute> </closer> </div> <div type="letter" n="1"> <head>265. An <hi rendition="#g">Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, April oder Mai 1810]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Tag! Wer einen haben will, gehe heute in die<lb/><hi rendition="#aq">Hermitage,</hi> von der ich eben zurück komme. — Lies zuerſt Dalbergs<lb/> alten Brief — dann im geſtern angekommnen Muſeum S. 145 —<lb n="35"/> dann den 2<hi rendition="#sup">ten</hi> Legazionsrath <hi rendition="#aq">Vogt</hi> S. 92, 93 oder beide Dramen.<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [102/0115]
entgegen) nach Hermitage, und wünſchte ſo ſehr mit dir zu gehen.
Willſt du mich um 2 Uhr hier abholen, oder um 2 Uhr in der
Sonne holen laſſen: ſo ſchreibs. Auch meine Frau, Dobeneck,
Harms ꝛc. ſind da. Das dicke Ungewitter hat die Liebe wieder
zertheilt: ſo wir armen Menſchen und Gatten! 5
*264. An Joh. Dav. Mumenthaler in Langenthal.
Bayreuth d. 30[?] Apr. 1810
Mein Schweigen und mein Verſchieben des Danks werden Sie,
hoff’ ich, nicht blos aus meinen Geſchäften ſich erklären, ſondern
aus meinem Beſtreben, Ihren Wunſch zu erfüllen; — der denn 10
auch erfüllt iſt. Beide hier folgende Bücher — längſtens aus den
Buchhandlungen verſchwunden — waren in einer fernen Stadt nur
Beſitzern abzugewinnen. Die grönländiſchen Prozeſſe ſchrieb ich
im 17ten Jahr auf der Univerſität; das andere im 24ten zu Hauſe.
Wollen Sie mir die unbedeutende Auslage — wie Sie drohten — 15
wieder erſtatten, ſo muß ich leider ſo viel von Ihrem Käſe, als
ich noch nicht aufgezehret, Ihnen zurückſchicken. Alter Käſe und
jugendliche Werke gegen einander getauſcht — dabei kann wenigſtens
ich nicht verlieren, und ich wünſche, daß Sie nur halb ſo viel Ge-
ſchmack an meiner Sendung finden als ich an der Ihrigen. 20
Ihre Freude über die Dämmerungen macht mir eine große. —
In der Oſter-Meſſe erſcheint nichts von mir; aber im Sommer
kommen „Nachdämmerungen“ von mir im vaterländiſchen Muſeum
bei Perthes. — In Cotta’s Damenkalender erſchein’ ich dießmal
ernſt als Maler der Elternliebe, dann ſcherzhaft in der Urania 25
und im Kriegskalender.
Durchleben Sie, herzlich von mir geliebter Mann, die jetzige
frohere Zeit froh!
Ihr
J. P. F. Richter 30
265. An Otto.
[Bayreuth, April oder Mai 1810]
Guten Tag! Wer einen haben will, gehe heute in die
Hermitage, von der ich eben zurück komme. — Lies zuerſt Dalbergs
alten Brief — dann im geſtern angekommnen Muſeum S. 145 — 35
dann den 2ten Legazionsrath Vogt S. 92, 93 oder beide Dramen.
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(2016-11-22T15:17:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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