Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952.260. An Medizinalrat Langermann in Bayreuth. [Kopie][Bayreuth, 24. April 1810]Guter Medizinal- und Staats Rath! Freilich wäre mir der 261. An Otto. [Bayreuth, 27. April 1810]Alter! Dieses liebevolle Briefchen des Primas -- das ich sorg-10 262. An Göschen in Leipzig. [Kopie][Bayreuth, 28. April 1810]Vergeben Sie mein Verzögern meinem Bejahen. Ich wollte20 263. An Otto. [Bayreuth, 29. April 1810. Sonntag]Guten Morgen, Theuerer! Der gute Maler Maier wollte zwar30 260. An Medizinalrat Langermann in Bayreuth. [Kopie][Bayreuth, 24. April 1810]Guter Medizinal- und Staats Rath! Freilich wäre mir der 261. An Otto. [Bayreuth, 27. April 1810]Alter! Dieſes liebevolle Briefchen des Primas — das ich ſorg-10 262. An Göſchen in Leipzig. [Kopie][Bayreuth, 28. April 1810]Vergeben Sie mein Verzögern meinem Bejahen. Ich wollte20 263. An Otto. [Bayreuth, 29. April 1810. Sonntag]Guten Morgen, Theuerer! Der gute Maler Maier wollte zwar30 <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0114" n="101"/> <div type="letter" n="1"> <head>260. An <hi rendition="#g">Medizinalrat Langermann in Bayreuth.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 24. April 1810]</hi> </dateline><lb/> <p>Guter Medizinal- und Staats Rath! Freilich wäre mir der<lb/> kleinere Titel lieber. Könnten Sie mir nicht noch etwas ſchenken,<lb/> einen Schwanengeſang, eine Finalkadenz, nämlich den morgenden<lb n="5"/> Abend? Sie würden dann Ihre Freunde auch mit beſchenken, die<lb/> ich dazu bäte.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>261. An <hi rendition="#g">Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 27. April 1810]</hi> </dateline><lb/> <p>Alter! Dieſes liebevolle Briefchen des Primas — das ich ſorg-<lb n="10"/> fältig aufbewahren werde — hat auch politiſche[n] Werth für mich,<lb/> wenn man die <hi rendition="#aq">Daemmerungen</hi> politiſch angriffe; denn jetzt iſt ja,<lb/> das Wahrſcheinliche ausgenommen, alles möglich. Himmel, wie<lb/> viele Briefe geb’ ich nicht! Du aber ſchickſt mir — z. B. von deiner<lb/> baierſchen, preußiſchen Korreſpondenz — kein Blatt. — Dein jetziges<lb n="15"/> buchhändleriſches Verhältnis iſt endlich nach meinem Wunſch;<lb/> wird es aber doch [!] mehr werden.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>262. An <hi rendition="#g">Göſchen in Leipzig.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 28. April 1810]</hi> </dateline><lb/> <p>Vergeben Sie mein Verzögern meinem Bejahen. Ich wollte<lb n="20"/> erſt gewiß ſein, ob ich etwas erfände, was für Ihren Kriegs Ka-<lb/> lender ſich nicht nur einigermaſſen im Werthe ſondern auch im<lb/> Gegenſtande eignete. ꝛc. ꝛc. Denn im Feuer der Arbeit ſetz’ ich<lb/> mir keine typographiſche, nur äſthetiſche Gränzen.... Der treff-<lb/> liche Verleger Klopſtocks ꝛc. hat nur den einen Fehler, daß er nicht<lb n="25"/> genug Selbſt-Verleger d. h. der ſeiner eignen Schriften iſt; denn<lb/> er könnte etwas in [?]</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>263. An <hi rendition="#g">Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 29. April 1810. Sonntag]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen, Theuerer! Der gute Maler <hi rendition="#aq">Maier</hi> wollte zwar<lb n="30"/> heute den Kopf meines Leichnams abzukonterfeien anfangen; aber<lb/> lieber hab ich <hi rendition="#aq">sedes</hi> als eine Sitzung an dieſem herrlichen Tage.<lb/> Ich will mit ihm (er lief eben nach <hi rendition="#aq">Fantaisie</hi> ſeinen Freunden<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [101/0114]
260. An Medizinalrat Langermann in Bayreuth.
[Bayreuth, 24. April 1810]
Guter Medizinal- und Staats Rath! Freilich wäre mir der
kleinere Titel lieber. Könnten Sie mir nicht noch etwas ſchenken,
einen Schwanengeſang, eine Finalkadenz, nämlich den morgenden 5
Abend? Sie würden dann Ihre Freunde auch mit beſchenken, die
ich dazu bäte.
261. An Otto.
[Bayreuth, 27. April 1810]
Alter! Dieſes liebevolle Briefchen des Primas — das ich ſorg- 10
fältig aufbewahren werde — hat auch politiſche[n] Werth für mich,
wenn man die Daemmerungen politiſch angriffe; denn jetzt iſt ja,
das Wahrſcheinliche ausgenommen, alles möglich. Himmel, wie
viele Briefe geb’ ich nicht! Du aber ſchickſt mir — z. B. von deiner
baierſchen, preußiſchen Korreſpondenz — kein Blatt. — Dein jetziges 15
buchhändleriſches Verhältnis iſt endlich nach meinem Wunſch;
wird es aber doch [!] mehr werden.
262. An Göſchen in Leipzig.
[Bayreuth, 28. April 1810]
Vergeben Sie mein Verzögern meinem Bejahen. Ich wollte 20
erſt gewiß ſein, ob ich etwas erfände, was für Ihren Kriegs Ka-
lender ſich nicht nur einigermaſſen im Werthe ſondern auch im
Gegenſtande eignete. ꝛc. ꝛc. Denn im Feuer der Arbeit ſetz’ ich
mir keine typographiſche, nur äſthetiſche Gränzen.... Der treff-
liche Verleger Klopſtocks ꝛc. hat nur den einen Fehler, daß er nicht 25
genug Selbſt-Verleger d. h. der ſeiner eignen Schriften iſt; denn
er könnte etwas in [?]
263. An Otto.
[Bayreuth, 29. April 1810. Sonntag]
Guten Morgen, Theuerer! Der gute Maler Maier wollte zwar 30
heute den Kopf meines Leichnams abzukonterfeien anfangen; aber
lieber hab ich sedes als eine Sitzung an dieſem herrlichen Tage.
Ich will mit ihm (er lief eben nach Fantaisie ſeinen Freunden
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(2016-11-22T15:17:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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