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Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 5. Berlin, 1961.

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des Geistes dem Publikum aufgethan wird; ich meine die Sammlung
seiner opera.

Ich will mich auf nichts mehr besinnen; damit ich aufhöre. --
Liesest du das Morgenblatt?

Meine Frau grüßt dich herzlich -- und ich auch; und wünsche5
dir Freude als Balsam und als Nahrung.

R.
531. An Cotta.

Hier ist der Traum für den Damenkalender; und ein kleiner Auf-10
satz*) für das Morgenblatt. -- Den Verfasser der meisterhaften
Satire gegen Karl Julius Anthologie (im Intelligenzblatt) wünscht'
ich zu kennen; aber noch lieber einen ganzen Band von ihm zu
lesen. -- Das hier beiliegende Mspt -- "Über das preussische
Finanzwesen" -- ist von einem als Schriftsteller und als Geschäfts-15
mann gleich sehr ausgezeichneten Verfasser, der aber durchaus
anonym bleiben will. Der schnelle Druck dieses Werkchens wäre für
Preussen vortheilhaft. Drei Louisd'or will er für den Druckbogen.

Ein Herr Gustav von Seckendorf, der in Hildburghausen seine
Stelle als Kammerrath niedergelegt, schickte mir als Probe seines20
ästhetischen Gehalts ein Lustspiel zu, das einen großen verkündigt.
Er wollte Ihnen Mspte anbieten. Auch fragt er an, ob er nicht
Theil an der Redakzion des Morgenblattes nehmen könne. Der
Regierungs Rath Schmidt, den Sie als vorigen Zeitungsschreiber
kennen, schrieb mir viel zu seinem Lobe. --25

Lassen Sie ja meinen Feldprediger bald ins Publikum reisen, bei
dem er viele offne Hände schon findet! --

Leben Sie recht wol!

Jean Paul Fr. Richter
532. An Karoline Herder in Weimar.30

Ich arbeite und grabe auf dem Musenberg fort; mögen außen und
unten die Stürme wehen wie sie wollen.

*) den ich wegen der Neuheit des Interesses recht bald gedruckt wünschte.

des Geiſtes dem Publikum aufgethan wird; ich meine die Sammlung
ſeiner opera.

Ich will mich auf nichts mehr beſinnen; damit ich aufhöre. —
Lieſeſt du das Morgenblatt?

Meine Frau grüßt dich herzlich — und ich auch; und wünſche5
dir Freude als Balſam und als Nahrung.

R.
531. An Cotta.

Hier iſt der Traum für den Damenkalender; und ein kleiner Auf-10
ſatz*) für das Morgenblatt. — Den Verfaſſer der meiſterhaften
Satire gegen Karl Julius Anthologie (im Intelligenzblatt) wünſcht’
ich zu kennen; aber noch lieber einen ganzen Band von ihm zu
leſen. — Das hier beiliegende Mſpt — „Über das preuſſiſche
Finanzweſen“ — iſt von einem als Schriftſteller und als Geſchäfts-15
mann gleich ſehr ausgezeichneten Verfaſſer, der aber durchaus
anonym bleiben will. Der ſchnelle Druck dieſes Werkchens wäre für
Preuſſen vortheilhaft. Drei Louisd’or will er für den Druckbogen.

Ein Herr Guſtav von Seckendorf, der in Hildburghausen ſeine
Stelle als Kammerrath niedergelegt, ſchickte mir als Probe ſeines20
äſthetiſchen Gehalts ein Luſtſpiel zu, das einen großen verkündigt.
Er wollte Ihnen Mſpte anbieten. Auch fragt er an, ob er nicht
Theil an der Redakzion des Morgenblattes nehmen könne. Der
Regierungs Rath Schmidt, den Sie als vorigen Zeitungsſchreiber
kennen, ſchrieb mir viel zu ſeinem Lobe. —25

Laſſen Sie ja meinen Feldprediger bald ins Publikum reiſen, bei
dem er viele offne Hände ſchon findet! —

Leben Sie recht wol!

Jean Paul Fr. Richter
532. An Karoline Herder in Weimar.30

Ich arbeite und grabe auf dem Muſenberg fort; mögen außen und
unten die Stürme wehen wie ſie wollen.

*) den ich wegen der Neuheit des Intereſſes recht bald gedruckt wünſchte.
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[220/0236] des Geiſtes dem Publikum aufgethan wird; ich meine die Sammlung ſeiner opera. Ich will mich auf nichts mehr beſinnen; damit ich aufhöre. — Lieſeſt du das Morgenblatt? Meine Frau grüßt dich herzlich — und ich auch; und wünſche 5 dir Freude als Balſam und als Nahrung. R. 531. An Cotta. Bayreuth d. 23. Mai 1808. Hier iſt der Traum für den Damenkalender; und ein kleiner Auf- 10 ſatz *) für das Morgenblatt. — Den Verfaſſer der meiſterhaften Satire gegen Karl Julius Anthologie (im Intelligenzblatt) wünſcht’ ich zu kennen; aber noch lieber einen ganzen Band von ihm zu leſen. — Das hier beiliegende Mſpt — „Über das preuſſiſche Finanzweſen“ — iſt von einem als Schriftſteller und als Geſchäfts- 15 mann gleich ſehr ausgezeichneten Verfaſſer, der aber durchaus anonym bleiben will. Der ſchnelle Druck dieſes Werkchens wäre für Preuſſen vortheilhaft. Drei Louisd’or will er für den Druckbogen. Ein Herr Guſtav von Seckendorf, der in Hildburghausen ſeine Stelle als Kammerrath niedergelegt, ſchickte mir als Probe ſeines 20 äſthetiſchen Gehalts ein Luſtſpiel zu, das einen großen verkündigt. Er wollte Ihnen Mſpte anbieten. Auch fragt er an, ob er nicht Theil an der Redakzion des Morgenblattes nehmen könne. Der Regierungs Rath Schmidt, den Sie als vorigen Zeitungsſchreiber kennen, ſchrieb mir viel zu ſeinem Lobe. — 25 Laſſen Sie ja meinen Feldprediger bald ins Publikum reiſen, bei dem er viele offne Hände ſchon findet! — Leben Sie recht wol! Jean Paul Fr. Richter 532. An Karoline Herder in Weimar. 30 [Kopie][Bayreuth, 24. Mai 1808] Ich arbeite und grabe auf dem Muſenberg fort; mögen außen und unten die Stürme wehen wie ſie wollen. *) den ich wegen der Neuheit des Intereſſes recht bald gedruckt wünſchte.

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:13:57Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:13:57Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




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Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 5. Berlin, 1961, S. 220. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe05_1961/236>, abgerufen am 02.05.2024.