Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 5. Berlin, 1961.
491. An Emanuel. [Bayreuth, 3. März 1808]5Guten Morgen! Leider steckt der Brief an die Braun noch in 492. An Jette Braun in Baden. [Bayreuth, 3. März 1808]Emanuel hat mich zu meiner Freude -- die in diesem Briefe 493. An Emanuel. [Bayreuth, 4. März 1808]25Guten Morgen, Guter! Hier ist der Brief an die Braun, den Sie [Rückseite]Dieß werden Sie doch verstatten, daß ich an Sie
491. An Emanuel. [Bayreuth, 3. März 1808]5Guten Morgen! Leider ſteckt der Brief an die Braun noch in 492. An Jette Braun in Baden. [Bayreuth, 3. März 1808]Emanuel hat mich zu meiner Freude — die in dieſem Briefe 493. An Emanuel. [Bayreuth, 4. März 1808]25Guten Morgen, Guter! Hier iſt der Brief an die Braun, den Sie [Rückseite]Dieß werden Sie doch verſtatten, daß ich an Sie <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0216" n="201"/><lb/> neigt man ſich den Kindern und den Vorfahren und dem Volk zu.<lb/> Ein anderes iſt Proſe, welche weit mehr Glanz erfodert, um poe-<lb/> tiſch zu wirken. Ich ſubſkribiere auf ſeine altdeutſchen Gedichte.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>491. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 3. März 1808]</hi> </dateline> <lb n="5"/> <p>Guten Morgen! Leider ſteckt der Brief an die <hi rendition="#aq">Braun</hi> noch in<lb/> meinem Kopfe, obwol fertig bis auf jedes Komma. Vielleicht<lb/> ſend’ ich ihn Nachmittags nicht zu ſpät. Jetzt muß ich meine Arbeits-<lb/> Kraft benutzen. — Hier haben Sie wieder ſolche Billets. Jederfremde Inhalt daran freuet mich, nur kein kothiger.<lb n="10"/> </p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>492. An <hi rendition="#g">Jette Braun in Baden.</hi></head><lb/> <byline>[Kopie]</byline> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 3. März 1808]</hi> </dateline><lb/> <p><hi rendition="#aq">Emanuel</hi> hat mich zu meiner Freude — die in dieſem Briefe<lb/> beſteht — an mein ſilbernes Eß- und Trinkzeug erinnert, von deſſen<lb/> Abweſenheit ich bisher weder auf meinem Gaumen noch in meinem<lb n="15"/> Kopfe auch nur das Geringſte verſpürt habe. Dieß mag ſich der<lb/> Luxus merken, der wie der Straus immer Metall verdauen will.<lb/> Freilich wird mich der Luxus auslachen und erwiedern: im Krieg ſei<lb/> dergleichen natürlich. Aber ich antworte dem Diebe (weniger des<lb/> Geldes als des Vergnügens): das ganze Leben iſt eben ſtets irgend-<lb n="20"/> wo Krieg und Nothfall. — Sie zu ſehen umgeben von den andern<lb/> obwol lebloſen Schönheiten Ihrer Natur, die endlich ſich mit<lb/> Alpen ſchließt.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>493. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 4. März 1808]</hi> </dateline> <lb n="25"/> <p>Guten Morgen, Guter! Hier iſt der Brief an die <hi rendition="#aq">Braun,</hi> den Sie<lb/> aber des Poſtſkripts wegen ſchicken können, wenn Sie wollen. Man<lb/> ſpricht nämlich von der Vergiftung des ruſſiſchen Kaiſers. —</p><lb/> <p>[<hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Rückseite</hi></hi>]Dieß werden Sie doch verſtatten, daß ich an Sie<lb/> auf der andern Seite ſchreibe und dieß zum Scherz. Denn zu er-<lb n="30"/> zählen hab’ ich weiter nichts als daß geſtern viel Geſellſchaft und<lb/> Vergnügen bei <hi rendition="#aq">Krause</hi> war.</p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [201/0216]
neigt man ſich den Kindern und den Vorfahren und dem Volk zu.
Ein anderes iſt Proſe, welche weit mehr Glanz erfodert, um poe-
tiſch zu wirken. Ich ſubſkribiere auf ſeine altdeutſchen Gedichte.
491. An Emanuel.
[Bayreuth, 3. März 1808] 5
Guten Morgen! Leider ſteckt der Brief an die Braun noch in
meinem Kopfe, obwol fertig bis auf jedes Komma. Vielleicht
ſend’ ich ihn Nachmittags nicht zu ſpät. Jetzt muß ich meine Arbeits-
Kraft benutzen. — Hier haben Sie wieder ſolche Billets. Jederfremde Inhalt daran freuet mich, nur kein kothiger. 10
492. An Jette Braun in Baden.
[Kopie][Bayreuth, 3. März 1808]
Emanuel hat mich zu meiner Freude — die in dieſem Briefe
beſteht — an mein ſilbernes Eß- und Trinkzeug erinnert, von deſſen
Abweſenheit ich bisher weder auf meinem Gaumen noch in meinem 15
Kopfe auch nur das Geringſte verſpürt habe. Dieß mag ſich der
Luxus merken, der wie der Straus immer Metall verdauen will.
Freilich wird mich der Luxus auslachen und erwiedern: im Krieg ſei
dergleichen natürlich. Aber ich antworte dem Diebe (weniger des
Geldes als des Vergnügens): das ganze Leben iſt eben ſtets irgend- 20
wo Krieg und Nothfall. — Sie zu ſehen umgeben von den andern
obwol lebloſen Schönheiten Ihrer Natur, die endlich ſich mit
Alpen ſchließt.
493. An Emanuel.
[Bayreuth, 4. März 1808] 25
Guten Morgen, Guter! Hier iſt der Brief an die Braun, den Sie
aber des Poſtſkripts wegen ſchicken können, wenn Sie wollen. Man
ſpricht nämlich von der Vergiftung des ruſſiſchen Kaiſers. —
[Rückseite]Dieß werden Sie doch verſtatten, daß ich an Sie
auf der andern Seite ſchreibe und dieß zum Scherz. Denn zu er- 30
zählen hab’ ich weiter nichts als daß geſtern viel Geſellſchaft und
Vergnügen bei Krause war.
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(2016-11-22T15:13:57Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:13:57Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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