Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 5. Berlin, 1961.

Bild:
<< vorherige Seite
Mit der Geschichte der Corday und den Aufsätzen über die Unsterb-
lichkeit etc. fängt das Buch an, also bei Weibern; der zweite Band
schließt humoristisch für Männer; kurz es beginnt wie das Leben mit
Empfindung und beschließt mit Scherz. --
2) Für den Druckbogen -- ungefähr im Format von Lichtenbergs5
vermischten Schriften -- geben Sie bei einer Auflage von 1500 Exem-
plaren 4 Louisd'or, den 5ten nach Absatz von 1000 Exempl. --
3) Papier und Druck und alles womit sich der Buchhändler
selber vor dem Publikum ehret, brauch' ich einer so berühmten
Buchhandlung blos selber zu überlassen --10
4) In der Mitte Januars und noch früher schick' ich Ihnen die
Abschrift eines Theils des Mspts; und 14 Tage nach dessen Empfange
senden Sie mir 1/4 des muthmaßlichen Honorars; -- in der Zahl-
woche der Oster-Messe den Rest --
5) Bei neuer Auflage ist neuer Vertrag --15
6) Die gewöhnliche Apostel-Zahl der Frei-Exemplare auf
Schreibpapier --
7) Ich wünsche, daß Sie mir so schnell antworten als ich leider
flüchtig geschrieben, da die Annäherung der Messe es begehrt --
8) Die letzte Bedingung ist, daß Sie meine Versicherung freudig20
und gläubig aufnehmen, daß ich mit Sehnsucht in die Buchhandlung
einzutreten wünsche, welche einen Lichtenberg unterstützt, geliebt,
beherbergt hat und aus welcher jedem Deutschen so viel Witz und
Wissen zugekommen ist.

Leben Sie wol! Antworten Sie aber schnell, da die jetzige Zeit so25
lange Vorbereitungen für die Messen fodert. --

Jean Paul Fr. Richter
438. An Emanuel.

Guten Morgen, mein theuerer Emanuel! Hier kommt das30
Taschenbuch; das Ihnen eigentlich Minna hätte schicken sollen. --
Den Brief von mir will ich Ihnen schenken. Besehen [Sie], wie fein
Briefe auf- und zugemacht werden. Auf frühes Wiedersehen.

Mit der Geſchichte der Corday und den Aufſätzen über die Unſterb-
lichkeit ꝛc. fängt das Buch an, alſo bei Weibern; der zweite Band
ſchließt humoriſtiſch für Männer; kurz es beginnt wie das Leben mit
Empfindung und beſchließt mit Scherz. —
2) Für den Druckbogen — ungefähr im Format von Lichtenbergs5
vermiſchten Schriften — geben Sie bei einer Auflage von 1500 Exem-
plaren 4 Louisd’or, den 5ten nach Abſatz von 1000 Exempl. —
3) Papier und Druck und alles womit ſich der Buchhändler
ſelber vor dem Publikum ehret, brauch’ ich einer ſo berühmten
Buchhandlung blos ſelber zu überlaſſen —10
4) In der Mitte Januars und noch früher ſchick’ ich Ihnen die
Abſchrift eines Theils des Mſpts; und 14 Tage nach deſſen Empfange
ſenden Sie mir ¼ des muthmaßlichen Honorars; — in der Zahl-
woche der Oſter-Meſſe den Reſt —
5) Bei neuer Auflage iſt neuer Vertrag —15
6) Die gewöhnliche Apoſtel-Zahl der Frei-Exemplare auf
Schreibpapier —
7) Ich wünſche, daß Sie mir ſo ſchnell antworten als ich leider
flüchtig geſchrieben, da die Annäherung der Meſſe es begehrt —
8) Die letzte Bedingung iſt, daß Sie meine Verſicherung freudig20
und gläubig aufnehmen, daß ich mit Sehnſucht in die Buchhandlung
einzutreten wünſche, welche einen Lichtenberg unterſtützt, geliebt,
beherbergt hat und aus welcher jedem Deutſchen ſo viel Witz und
Wiſſen zugekommen iſt.

Leben Sie wol! Antworten Sie aber ſchnell, da die jetzige Zeit ſo25
lange Vorbereitungen für die Meſſen fodert. —

Jean Paul Fr. Richter
438. An Emanuel.

Guten Morgen, mein theuerer Emanuel! Hier kommt das30
Taſchenbuch; das Ihnen eigentlich Minna hätte ſchicken ſollen. —
Den Brief von mir will ich Ihnen ſchenken. Beſehen [Sie], wie fein
Briefe auf- und zugemacht werden. Auf frühes Wiederſehen.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="letter" n="1">
        <list>
          <item><pb facs="#f0198" n="183"/>
Mit der Ge&#x017F;chichte der <hi rendition="#aq">Corday</hi> und den Auf&#x017F;ätzen über die Un&#x017F;terb-<lb/>
lichkeit &#xA75B;c. fängt das Buch an, al&#x017F;o bei Weibern; der zweite Band<lb/>
&#x017F;chließt humori&#x017F;ti&#x017F;ch für Männer; kurz es beginnt wie das Leben mit<lb/>
Empfindung und be&#x017F;chließt mit Scherz. &#x2014;</item><lb/>
          <item>2) Für den Druckbogen &#x2014; ungefähr im Format von Lichtenbergs<lb n="5"/>
vermi&#x017F;chten Schriften &#x2014; geben Sie bei einer Auflage von 1500 Exem-<lb/>
plaren 4 <hi rendition="#aq">Louisd&#x2019;or,</hi> den 5<hi rendition="#sup">ten</hi> nach Ab&#x017F;atz von 1000 Exempl. &#x2014;</item><lb/>
          <item>3) Papier und Druck und alles womit &#x017F;ich der Buchhändler<lb/>
&#x017F;elber vor dem Publikum ehret, brauch&#x2019; ich einer &#x017F;o berühmten<lb/>
Buchhandlung blos &#x017F;elber zu überla&#x017F;&#x017F;en &#x2014;<lb n="10"/>
</item>
          <item>4) In der Mitte Januars und noch früher &#x017F;chick&#x2019; ich Ihnen die<lb/>
Ab&#x017F;chrift eines Theils des M&#x017F;pts; und 14 Tage nach de&#x017F;&#x017F;en Empfange<lb/>
&#x017F;enden Sie mir ¼ des muthmaßlichen Honorars; &#x2014; in der Zahl-<lb/>
woche der O&#x017F;ter-Me&#x017F;&#x017F;e den Re&#x017F;t &#x2014;</item><lb/>
          <item>5) Bei neuer Auflage i&#x017F;t neuer Vertrag &#x2014;<lb n="15"/>
</item>
          <item>6) Die gewöhnliche Apo&#x017F;tel-Zahl der Frei-Exemplare auf<lb/>
Schreibpapier &#x2014;</item><lb/>
          <item>7) Ich wün&#x017F;che, daß Sie mir &#x017F;o &#x017F;chnell antworten als ich leider<lb/>
flüchtig ge&#x017F;chrieben, da die Annäherung der Me&#x017F;&#x017F;e es begehrt &#x2014;</item><lb/>
          <item>8) Die letzte Bedingung i&#x017F;t, daß Sie meine Ver&#x017F;icherung freudig<lb n="20"/>
und gläubig aufnehmen, daß ich mit Sehn&#x017F;ucht in die Buchhandlung<lb/>
einzutreten wün&#x017F;che, welche einen <hi rendition="#aq">Lichtenberg</hi> unter&#x017F;tützt, geliebt,<lb/>
beherbergt hat und aus welcher jedem Deut&#x017F;chen &#x017F;o viel Witz und<lb/>
Wi&#x017F;&#x017F;en zugekommen i&#x017F;t.</item>
        </list><lb/>
        <p>Leben Sie wol! Antworten Sie aber &#x017F;chnell, da die jetzige Zeit &#x017F;o<lb n="25"/>
lange Vorbereitungen für die Me&#x017F;&#x017F;en fodert. &#x2014;</p><lb/>
        <closer>
          <salute> <hi rendition="#right">Jean Paul Fr. Richter</hi> </salute>
        </closer>
      </div><lb/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>438. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/>
        <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 6. Dez. 1807]</hi> </dateline><lb/>
        <p>Guten Morgen, mein theuerer Emanuel! Hier kommt das<lb n="30"/>
Ta&#x017F;chenbuch; das Ihnen eigentlich Minna hätte &#x017F;chicken &#x017F;ollen. &#x2014;<lb/>
Den Brief von mir will ich Ihnen &#x017F;chenken. Be&#x017F;ehen [Sie], wie fein<lb/>
Briefe auf- und zugemacht werden. Auf frühes Wieder&#x017F;ehen.</p>
      </div><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[183/0198] Mit der Geſchichte der Corday und den Aufſätzen über die Unſterb- lichkeit ꝛc. fängt das Buch an, alſo bei Weibern; der zweite Band ſchließt humoriſtiſch für Männer; kurz es beginnt wie das Leben mit Empfindung und beſchließt mit Scherz. — 2) Für den Druckbogen — ungefähr im Format von Lichtenbergs 5 vermiſchten Schriften — geben Sie bei einer Auflage von 1500 Exem- plaren 4 Louisd’or, den 5ten nach Abſatz von 1000 Exempl. — 3) Papier und Druck und alles womit ſich der Buchhändler ſelber vor dem Publikum ehret, brauch’ ich einer ſo berühmten Buchhandlung blos ſelber zu überlaſſen — 10 4) In der Mitte Januars und noch früher ſchick’ ich Ihnen die Abſchrift eines Theils des Mſpts; und 14 Tage nach deſſen Empfange ſenden Sie mir ¼ des muthmaßlichen Honorars; — in der Zahl- woche der Oſter-Meſſe den Reſt — 5) Bei neuer Auflage iſt neuer Vertrag — 15 6) Die gewöhnliche Apoſtel-Zahl der Frei-Exemplare auf Schreibpapier — 7) Ich wünſche, daß Sie mir ſo ſchnell antworten als ich leider flüchtig geſchrieben, da die Annäherung der Meſſe es begehrt — 8) Die letzte Bedingung iſt, daß Sie meine Verſicherung freudig 20 und gläubig aufnehmen, daß ich mit Sehnſucht in die Buchhandlung einzutreten wünſche, welche einen Lichtenberg unterſtützt, geliebt, beherbergt hat und aus welcher jedem Deutſchen ſo viel Witz und Wiſſen zugekommen iſt. Leben Sie wol! Antworten Sie aber ſchnell, da die jetzige Zeit ſo 25 lange Vorbereitungen für die Meſſen fodert. — Jean Paul Fr. Richter 438. An Emanuel. [Bayreuth, 6. Dez. 1807] Guten Morgen, mein theuerer Emanuel! Hier kommt das 30 Taſchenbuch; das Ihnen eigentlich Minna hätte ſchicken ſollen. — Den Brief von mir will ich Ihnen ſchenken. Beſehen [Sie], wie fein Briefe auf- und zugemacht werden. Auf frühes Wiederſehen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:13:57Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:13:57Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe05_1961
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe05_1961/198
Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 5. Berlin, 1961, S. 183. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe05_1961/198>, abgerufen am 09.11.2024.