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Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 5. Berlin, 1961.

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375. An Emanuel.

Mein guter Emanuel! Ist es Ihnen ohne alle Beschwerde
möglich, mir jetzt die Blätter der Georgia zu schicken: so bitt' ich
Sie darum.5

R.
376. An Knebel in Jena.

Ihre witzige und lebenslustige Nichte will haben, daß ich sogleich
etwas schreibe, das Etwas möge immer dem Nichts so gleich sehen10
als Engl[and] den Volter[ra?] Ruin[en]. So haben Sie's denn!
Fast bloße Wünsche -- die politischen für gar nichts gerechnet --
hab' ich (so jeder) zu schreiben, worunter der zuerst gehört, daß ich
über meinen Brief eine andere Stadt setzen dürfte -- und daß ich
bei Ihnen oder (was doch auch zu ertragen wäre) Sie bei mir wären15
-- und daß man in Tübingen vom Zensur-Amt in "Springbriefen",
die man ins Morgenblatt gibt, nicht dümmer durch Ausstreichen
dargestellet würde (statt daß sonst Ausstreichen Autoren erst glän-
zend anstreicht) -- und daß der Teufel nicht der Kreis-Direktor der
deutschen Kreise wäre -- und daß ich das noch wüßte, was ich Ihnen20
neulich sagen wollte, und jetzt vergessen habe -- und daß Sie und
Göthe nach dem Viel-Leben auch das Viel-Schreiben anfingen --
und daß ich bald ein Blättchen von meinem weniger alten als an-
tiken Knebel und Freund bekäme -- und daß ich doch wie andere
vernünftige Menschen ein vernünftiges Wort zu Ihnen sagte,25
Beispiels halber etwa dieß: Leben Sie wol --

Nun diesen einzigen Wunsch kann ich mir selber erfüllen: Leben
Sie wol!

377. An Medizinalrat Langermann in Bayreuth.
30

Hegel gefällt mir über alle Erwartungen hinaus, und in andern,
weniger von Philosophie saturierten Zeiten, würde er mehr präzi-
pitieren und mehr aufklären mit seinem Menstruum.

375. An Emanuel.

Mein guter Emanuel! Iſt es Ihnen ohne alle Beſchwerde
möglich, mir jetzt die Blätter der Georgia zu ſchicken: ſo bitt’ ich
Sie darum.5

R.
376. An Knebel in Jena.

Ihre witzige und lebensluſtige Nichte will haben, daß ich ſogleich
etwas ſchreibe, das Etwas möge immer dem Nichts ſo gleich ſehen10
als Engl[and] den Volter[ra?] Ruin[en]. So haben Sie’s denn!
Faſt bloße Wünſche — die politiſchen für gar nichts gerechnet —
hab’ ich (ſo jeder) zu ſchreiben, worunter der zuerſt gehört, daß ich
über meinen Brief eine andere Stadt ſetzen dürfte — und daß ich
bei Ihnen oder (was doch auch zu ertragen wäre) Sie bei mir wären15
— und daß man in Tübingen vom Zenſur-Amt in „Springbriefen“,
die man ins Morgenblatt gibt, nicht dümmer durch Ausſtreichen
dargeſtellet würde (ſtatt daß ſonſt Ausſtreichen Autoren erſt glän-
zend anſtreicht) — und daß der Teufel nicht der Kreis-Direktor der
deutſchen Kreiſe wäre — und daß ich das noch wüßte, was ich Ihnen20
neulich ſagen wollte, und jetzt vergeſſen habe — und daß Sie und
Göthe nach dem Viel-Leben auch das Viel-Schreiben anfingen —
und daß ich bald ein Blättchen von meinem weniger alten als an-
tiken Knebel und Freund bekäme — und daß ich doch wie andere
vernünftige Menſchen ein vernünftiges Wort zu Ihnen ſagte,25
Beiſpiels halber etwa dieß: Leben Sie wol —

Nun dieſen einzigen Wunſch kann ich mir ſelber erfüllen: Leben
Sie wol!

377. An Medizinalrat Langermann in Bayreuth.
30

Hegel gefällt mir über alle Erwartungen hinaus, und in andern,
weniger von Philoſophie ſaturierten Zeiten, würde er mehr präzi-
pitieren und mehr aufklären mit ſeinem Menſtruum.

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[155/0170] 375. An Emanuel. [Bayreuth, 7. Juli 1807] Mein guter Emanuel! Iſt es Ihnen ohne alle Beſchwerde möglich, mir jetzt die Blätter der Georgia zu ſchicken: ſo bitt’ ich Sie darum. 5 R. 376. An Knebel in Jena. [Kopie][Bayreuth, 7. Juli 1807] Ihre witzige und lebensluſtige Nichte will haben, daß ich ſogleich etwas ſchreibe, das Etwas möge immer dem Nichts ſo gleich ſehen 10 als Engl[and] den Volter[ra?] Ruin[en]. So haben Sie’s denn! Faſt bloße Wünſche — die politiſchen für gar nichts gerechnet — hab’ ich (ſo jeder) zu ſchreiben, worunter der zuerſt gehört, daß ich über meinen Brief eine andere Stadt ſetzen dürfte — und daß ich bei Ihnen oder (was doch auch zu ertragen wäre) Sie bei mir wären 15 — und daß man in Tübingen vom Zenſur-Amt in „Springbriefen“, die man ins Morgenblatt gibt, nicht dümmer durch Ausſtreichen dargeſtellet würde (ſtatt daß ſonſt Ausſtreichen Autoren erſt glän- zend anſtreicht) — und daß der Teufel nicht der Kreis-Direktor der deutſchen Kreiſe wäre — und daß ich das noch wüßte, was ich Ihnen 20 neulich ſagen wollte, und jetzt vergeſſen habe — und daß Sie und Göthe nach dem Viel-Leben auch das Viel-Schreiben anfingen — und daß ich bald ein Blättchen von meinem weniger alten als an- tiken Knebel und Freund bekäme — und daß ich doch wie andere vernünftige Menſchen ein vernünftiges Wort zu Ihnen ſagte, 25 Beiſpiels halber etwa dieß: Leben Sie wol — Nun dieſen einzigen Wunſch kann ich mir ſelber erfüllen: Leben Sie wol! 377. An Medizinalrat Langermann in Bayreuth. [Kopie][Bayreuth, Juli 1807] 30 Hegel gefällt mir über alle Erwartungen hinaus, und in andern, weniger von Philoſophie ſaturierten Zeiten, würde er mehr präzi- pitieren und mehr aufklären mit ſeinem Menſtruum.

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:13:57Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:13:57Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




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Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 5. Berlin, 1961, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe05_1961/170>, abgerufen am 09.11.2024.