Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 5. Berlin, 1961.

Bild:
<< vorherige Seite

gezogen wird, als nach Ottos Ankunft -- und daß ich jetzt nichts
außer dem Hause -- darin gar nichts --, als entweder zu schlechten
oder zu theuern Wein [habe], wenn Sie nicht, Lieber, mir etwa von
dem Simultan-Frankenwein 4 oder 6 Bouteillen vorstrecken,
welche Sie entweder in Natur, oder in Geld oder in Franzwein5
wieder haben können. Dieß bedenken Sie wol.

R.
369. An Vieweg.

-- Sie werden diese Bitte (mir Geld zu schicken) so wol Ihrem
letzten Briefe als meiner Antwort darauf, angemessen finden.10
Leben Sie wol in einem Jahre, worin man froh ist, daß es doch der
Teufel schon zur Hälfte geholet.

370. An Emanuel.

Den guten Morgen, den ich habe, eigentlich wieder durch Sie!15
Nämlich ich und meine Frau sind in Entzücken über die Sphären-
musik, die wir bei Schukmann gekauft. Kommen Sie nur, Herrlicher,
nur aber lieber gegen 6 Uhr, weil vorher das Instrument gestimmt
wird.

371. An Emanuel.20

Guten Tag! -- Recht! -- Künftig ein Mehreres! -- "Und so
fort!" --

So würde Thieriot schreiben, doch hat es hier sogar Verstand.
Ich quittiere denn hier für die empfangnen Zinsen von H. v.[Name25
unleserlich
]d. 21 Jun. 1807. für 500 fl. leider rtl. --

Ich wollte, ich könnte ein ernsthafteres Wort mit Ihnen sprechen
-- das ernsteste wäre freilich ein Zank zwischen uns beiden, was Gott
und 2 Ichs verhüten! --

Richter
372. An Cotta.30

Ich danke Ihnen herzlich, lieber Cotta, für die verbindliche
Nachsicht, womit Sie mein vielleicht rechtzeitiges Einkassieren

gezogen wird, als nach Ottos Ankunft — und daß ich jetzt nichts
außer dem Hauſe — darin gar nichts —, als entweder zu ſchlechten
oder zu theuern Wein [habe], wenn Sie nicht, Lieber, mir etwa von
dem Simultan-Frankenwein 4 oder 6 Bouteillen vorſtrecken,
welche Sie entweder in Natur, oder in Geld oder in Franzwein5
wieder haben können. Dieß bedenken Sie wol.

R.
369. An Vieweg.

— Sie werden dieſe Bitte (mir Geld zu ſchicken) ſo wol Ihrem
letzten Briefe als meiner Antwort darauf, angemeſſen finden.10
Leben Sie wol in einem Jahre, worin man froh iſt, daß es doch der
Teufel ſchon zur Hälfte geholet.

370. An Emanuel.

Den guten Morgen, den ich habe, eigentlich wieder durch Sie!15
Nämlich ich und meine Frau ſind in Entzücken über die Sphären-
muſik, die wir bei Schukmann gekauft. Kommen Sie nur, Herrlicher,
nur aber lieber gegen 6 Uhr, weil vorher das Inſtrument geſtimmt
wird.

371. An Emanuel.20

Guten Tag! — Recht! — Künftig ein Mehreres! — „Und ſo
fort!“ —

So würde Thieriot ſchreiben, doch hat es hier ſogar Verſtand.
Ich quittiere denn hier für die empfangnen Zinſen von H. v.[Name25
unleserlich
]d. 21 Jun. 1807. für 500 fl. leider rtl. —

Ich wollte, ich könnte ein ernſthafteres Wort mit Ihnen ſprechen
— das ernſteſte wäre freilich ein Zank zwiſchen uns beiden, was Gott
und 2 Ichs verhüten! —

Richter
372. An Cotta.30

Ich danke Ihnen herzlich, lieber Cotta, für die verbindliche
Nachſicht, womit Sie mein vielleicht rechtzeitiges Einkaſſieren

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="letter" n="1">
        <p><pb facs="#f0168" n="153"/>
gezogen wird, als nach <hi rendition="#aq">Ottos</hi> Ankunft &#x2014; und daß ich jetzt nichts<lb/>
außer dem Hau&#x017F;e &#x2014; <hi rendition="#g">darin</hi> gar nichts &#x2014;, als entweder zu &#x017F;chlechten<lb/>
oder zu theuern Wein [habe], wenn Sie nicht, Lieber, mir etwa von<lb/>
dem Simultan-Frankenwein 4 oder 6 <hi rendition="#aq">Bouteillen</hi> vor&#x017F;trecken,<lb/>
welche Sie entweder in Natur, oder in Geld oder in Franzwein<lb n="5"/>
wieder haben können. Dieß bedenken Sie wol.</p>
        <closer>
          <salute> <hi rendition="#right">R.</hi> </salute>
        </closer>
      </div><lb/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>369. An <hi rendition="#g">Vieweg.</hi></head><lb/>
        <byline>[Kopie]</byline>
        <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 10. Juni 1807]</hi> </dateline><lb/>
        <p>&#x2014; Sie werden die&#x017F;e Bitte (mir Geld zu &#x017F;chicken) &#x017F;o wol Ihrem<lb/>
letzten Briefe als meiner Antwort darauf, angeme&#x017F;&#x017F;en finden.<lb n="10"/>
Leben Sie wol in einem Jahre, worin man froh i&#x017F;t, daß es doch der<lb/>
Teufel &#x017F;chon zur Hälfte geholet.</p>
      </div><lb/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>370. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/>
        <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 15. Juni 1807]</hi> </dateline><lb/>
        <p>Den guten Morgen, den ich habe, eigentlich wieder durch Sie!<lb n="15"/>
Nämlich ich und meine Frau &#x017F;ind in Entzücken über die Sphären-<lb/>
mu&#x017F;ik, die wir bei <hi rendition="#aq">Schukmann</hi> gekauft. Kommen Sie nur, Herrlicher,<lb/>
nur aber lieber gegen 6 Uhr, weil vorher das In&#x017F;trument ge&#x017F;timmt<lb/>
wird.</p>
      </div><lb/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>371. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi><lb n="20"/>
</head>
        <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 21. Juni 1807]</hi> </dateline><lb/>
        <p>Guten Tag! &#x2014; Recht! &#x2014; Künftig ein Mehreres! &#x2014; &#x201E;Und &#x017F;o<lb/>
fort!&#x201C; &#x2014;</p><lb/>
        <p>So würde <hi rendition="#aq">Thieriot</hi> &#x017F;chreiben, doch hat es hier &#x017F;ogar Ver&#x017F;tand.<lb/>
Ich quittiere denn hier für die empfangnen Zin&#x017F;en von H. <hi rendition="#aq">v.</hi>[<hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Name<lb n="25"/>
unleserlich</hi></hi>]d. 21 Jun. 1807. für 500 fl. leider rtl. &#x2014;</p><lb/>
        <p>Ich wollte, ich könnte ein ern&#x017F;thafteres Wort mit Ihnen &#x017F;prechen<lb/>
&#x2014; das ern&#x017F;te&#x017F;te wäre freilich ein Zank zwi&#x017F;chen uns beiden, was Gott<lb/>
und 2 Ichs verhüten! &#x2014;</p>
        <closer>
          <salute> <hi rendition="#right">Richter</hi> </salute>
        </closer>
      </div><lb/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>372. An <hi rendition="#g">Cotta.</hi><lb n="30"/>
</head>
        <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Bayreuth</hi> d. 30 Jun. 1807</hi> </dateline><lb/>
        <p>Ich danke Ihnen herzlich, lieber <hi rendition="#aq">Cotta,</hi> für die verbindliche<lb/>
Nach&#x017F;icht, womit Sie mein vielleicht rechtzeitiges Einka&#x017F;&#x017F;ieren<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[153/0168] gezogen wird, als nach Ottos Ankunft — und daß ich jetzt nichts außer dem Hauſe — darin gar nichts —, als entweder zu ſchlechten oder zu theuern Wein [habe], wenn Sie nicht, Lieber, mir etwa von dem Simultan-Frankenwein 4 oder 6 Bouteillen vorſtrecken, welche Sie entweder in Natur, oder in Geld oder in Franzwein 5 wieder haben können. Dieß bedenken Sie wol. R. 369. An Vieweg. [Kopie][Bayreuth, 10. Juni 1807] — Sie werden dieſe Bitte (mir Geld zu ſchicken) ſo wol Ihrem letzten Briefe als meiner Antwort darauf, angemeſſen finden. 10 Leben Sie wol in einem Jahre, worin man froh iſt, daß es doch der Teufel ſchon zur Hälfte geholet. 370. An Emanuel. [Bayreuth, 15. Juni 1807] Den guten Morgen, den ich habe, eigentlich wieder durch Sie! 15 Nämlich ich und meine Frau ſind in Entzücken über die Sphären- muſik, die wir bei Schukmann gekauft. Kommen Sie nur, Herrlicher, nur aber lieber gegen 6 Uhr, weil vorher das Inſtrument geſtimmt wird. 371. An Emanuel. 20 [Bayreuth, 21. Juni 1807] Guten Tag! — Recht! — Künftig ein Mehreres! — „Und ſo fort!“ — So würde Thieriot ſchreiben, doch hat es hier ſogar Verſtand. Ich quittiere denn hier für die empfangnen Zinſen von H. v.[Name 25 unleserlich]d. 21 Jun. 1807. für 500 fl. leider rtl. — Ich wollte, ich könnte ein ernſthafteres Wort mit Ihnen ſprechen — das ernſteſte wäre freilich ein Zank zwiſchen uns beiden, was Gott und 2 Ichs verhüten! — Richter 372. An Cotta. 30 Bayreuth d. 30 Jun. 1807 Ich danke Ihnen herzlich, lieber Cotta, für die verbindliche Nachſicht, womit Sie mein vielleicht rechtzeitiges Einkaſſieren

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:13:57Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:13:57Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe05_1961
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe05_1961/168
Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 5. Berlin, 1961, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe05_1961/168>, abgerufen am 09.11.2024.