Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 5. Berlin, 1961.354. An Emanuel. [Bayreuth, 26. April 1807]Guten Morgen! Mit Über-Schärfe hab' ich das Entbehrliche 355. An Emanuel. [Bayreuth, 26. April 1807]Etwas vergaß ich doch. Zeigen Sie es so wie mir deutlich an, 356. An Emanuel. [Bayreuth, 28. April 1807]Vielen Dank für die Briefe, besonders den regenspurgischen. Einem15 R. 357. An Emanuel in Döhlau. Bayreuth d. 23. Apr. 180730Gute Renate! Bayreuth d. 8 Mai 1807 Guter Emanuel! Warum soll ich Ihnen immer nur Billets, und 354. An Emanuel. [Bayreuth, 26. April 1807]Guten Morgen! Mit Über-Schärfe hab’ ich das Entbehrliche 355. An Emanuel. [Bayreuth, 26. April 1807]Etwas vergaß ich doch. Zeigen Sie es ſo wie mir deutlich an, 356. An Emanuel. [Bayreuth, 28. April 1807]Vielen Dank für die Briefe, beſonders den regenſpurgiſchen. Einem15 R. 357. An Emanuel in Döhlau. Bayreuth d. 23. Apr. 180730Gute Renate! Bayreuth d. 8 Mai 1807 Guter Emanuel! Warum ſoll ich Ihnen immer nur Billets, und <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0163" n="148"/> <div type="letter" n="1"> <head>354. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <byline> <hi rendition="#aq">Cito</hi> </byline> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 26. April 1807]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen! Mit Über-Schärfe hab’ ich das Entbehrliche<lb/> eingeklammert. <hi rendition="#aq">Glis, glis</hi> aber muß durchaus weg des komiſchen<lb/> Klanges wegen, zumal da es im Lateiniſchen eine Ratte bedeutet. —<lb n="5"/> Sonſt iſt alles ſehr gut.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>355. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 26. April 1807]</hi> </dateline><lb/> <p>Etwas vergaß ich doch. Zeigen Sie es ſo wie mir deutlich an,<lb/> daß ſie <hi rendition="#g"><hi rendition="#b">am</hi> Schmerze</hi> der Trennung geſtorben. Freilich will ich<lb n="10"/> leichter 100 Fehler finden als einen vermeiden. Z. B. Menſchen-<lb/> Paar hätt’ ich nicht einklammern ſollen.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>356. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 28. April 1807]</hi> </dateline><lb/> <p>Vielen Dank für die Briefe, beſonders den regenſpurgiſchen. Einem<lb n="15"/> Weib, das drei ſonſt geiſtig geſchiedene obwol körperlich benach-<lb/> barte Stücke, Gehirn, Geſicht und Herz in ſolcher Einheit und Schön-<lb/> heit beſitzt, eine frohe Stunde zurückzuzahlen für die vielen, die es<lb/> austheilt, das lohnets ſchon, ein dickes Buch zu machen. Was ſie<lb/> freilich am 43 und 45 § Gutes findet, begreif’ ich nicht. Ihr Urtheil<lb n="20"/> über weibliche Erziehung iſt ein Wappenſiegel für mich; und ich<lb/> möchte alle ihre Nein’s und Ja’s wiſſen. Nur über die phyſiſche<lb/> gilt es mir weniger, weil hier nur die ſchwere gelehrte Theorie ent-<lb/> ſcheidet. „Große“ wird allgemein geſchrieben. ß iſt das ſtärkere S,<lb/> aber nicht das doppelte, außer am Ende — z. B. Buſen, Buße,<lb n="25"/> Poſſe. Meinen herzlichſten Gruß an das verehrungswürdige Weib.<lb/> Auf Wiederſehen und Wiederſchreiben!</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">R.</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>357. An <hi rendition="#g">Emanuel in Döhlau.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Bayreuth d. 23. Apr.</hi> 1807</hi> </dateline> <lb n="30"/> <salute> <hi rendition="#right">Gute Renate!</hi> </salute><lb/> <p> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Bayreuth</hi> d. 8 Mai 1807</hi> </p><lb/> <p>Guter <hi rendition="#aq">Emanuel!</hi> Warum ſoll ich Ihnen immer nur Billets, und<lb/> nicht auch einmal einen langen Brief ſchreiben? Dieß iſt das einzige,<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [148/0163]
354. An Emanuel.
Cito[Bayreuth, 26. April 1807]
Guten Morgen! Mit Über-Schärfe hab’ ich das Entbehrliche
eingeklammert. Glis, glis aber muß durchaus weg des komiſchen
Klanges wegen, zumal da es im Lateiniſchen eine Ratte bedeutet. — 5
Sonſt iſt alles ſehr gut.
355. An Emanuel.
[Bayreuth, 26. April 1807]
Etwas vergaß ich doch. Zeigen Sie es ſo wie mir deutlich an,
daß ſie am Schmerze der Trennung geſtorben. Freilich will ich 10
leichter 100 Fehler finden als einen vermeiden. Z. B. Menſchen-
Paar hätt’ ich nicht einklammern ſollen.
356. An Emanuel.
[Bayreuth, 28. April 1807]
Vielen Dank für die Briefe, beſonders den regenſpurgiſchen. Einem 15
Weib, das drei ſonſt geiſtig geſchiedene obwol körperlich benach-
barte Stücke, Gehirn, Geſicht und Herz in ſolcher Einheit und Schön-
heit beſitzt, eine frohe Stunde zurückzuzahlen für die vielen, die es
austheilt, das lohnets ſchon, ein dickes Buch zu machen. Was ſie
freilich am 43 und 45 § Gutes findet, begreif’ ich nicht. Ihr Urtheil 20
über weibliche Erziehung iſt ein Wappenſiegel für mich; und ich
möchte alle ihre Nein’s und Ja’s wiſſen. Nur über die phyſiſche
gilt es mir weniger, weil hier nur die ſchwere gelehrte Theorie ent-
ſcheidet. „Große“ wird allgemein geſchrieben. ß iſt das ſtärkere S,
aber nicht das doppelte, außer am Ende — z. B. Buſen, Buße, 25
Poſſe. Meinen herzlichſten Gruß an das verehrungswürdige Weib.
Auf Wiederſehen und Wiederſchreiben!
R.
357. An Emanuel in Döhlau.
Bayreuth d. 23. Apr. 1807 30
Gute Renate!
Bayreuth d. 8 Mai 1807
Guter Emanuel! Warum ſoll ich Ihnen immer nur Billets, und
nicht auch einmal einen langen Brief ſchreiben? Dieß iſt das einzige,
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(2016-11-22T15:13:57Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:13:57Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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