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Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 4. Berlin, 1960.

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gebähren 106,18f.; Partei 61,26 neben Parthei 45,5; quälen, Qual 47,18,
222,18, 307,12f. neben quäälen, Quaal 16,10, 18,35, 31,27, 265,21 (verb. aus
Qual) u. ö.; Glükseeligkeit 14,3 neben Glükseligkeit 68,22, 157,3, Schreib-
seligkeit 305,30. Die im vorigen Bande herrschende Schreibung Visitten
kommt nur noch 38,31 vor, später immer Visiten: 57,24, 58,10.16, 59,3, 203,9
(hier verb. aus Visitten) u. ö. Ihn Bett behält Jean Paul gegen seine Regel
auch im Auslaut und vor Konsonanten das Doppel-t bei, um Verwechs-
lungen vorzubeugen, z. B.
Bett-Fülle 65,24, Bettgen 224,17, Bettgehen
227,16; nur wo kein Zweifel möglich ist, bleibt einfaches t: Ruhebet 109,6
(K hat hier tt), Wochenbet 251,16; ich habe daher 140,18.21 Bett angenom-
men. Oft schreibt Jean Paul übrigens auch im Nominativ und Akkusativ

Bette oder Bett', vgl. Kindbett'schieben 94,6.

Im März 1804 entschloß sich Jean Paul nach einer neuerlichen Lektüre
von Adelungs "Anweisung zur deutschen Orthographie" (Exzerpte daraus
im 37. Band, November 1803) zur Aufgabe seiner Besonderheiten, nämlich
der Vereinfachung von Doppelkonsonanten, tz und ß, des g in der Ver-
kleinerungssilbe
-gen und des ie in giebt (s. 296,36 Lesart, 306,4), fieng,
gieng (s. 311,6), hieng. Nach 284,2f. wäre der Wechsel am 18. März 1804
eingetreten, nach einer Notiz des Vita-Buchs (Wahrheit 2,93) an seinem
Geburtstag, 21. oder 22. März; die Briefe zeigen aber, daß er schon etwas
früher anfing, zuerst in Nr. 451 vom 13./14. März. Begreiflicherweise
kamen in der ersten Zeit noch Rückfälle vor, so z. B.
289,1 weis, 293,25
betrift, 300,30 übertrift, 295,25 sogenanter, 298,6 Sontags, 306,27 Weiszeug.
Manchmal schießt er auch übers Ziel hinaus, z. B. Fäßer 295,22, Märtz
286,13f., Reitz 304,35 (verb. aus Reiz), 305,27, Schweitz 310,24, Erlaubniß
303,18, 305,15, Königinn 303,22, Gemahlinn 305,26; diese Schreibungen
hat er bald wieder aufgegeben. Ihn
wohl behält er noch eine Zeitlang das
h bei, s. 294,23.28, 297,1, 299,11 (durch K gesichert), 300,19.29, 301,10.20.32,
302,21, weshalb ich es auch 293,4.12 und 296,14 angenommen habe; schon
288,11 aber und dann von Nr. 485 ab regelmäßig schreibt er mit Adelung

wol, das ich daher auch 309,23 gesetzt habe. Beibehalten hat er (gegen
Adelung) die Eindeutschung von Fremdwörtern, namentlich das ie in der
Endsilbe
-ieren (präsentirt 293,32 ist wohl ein Schreibversehen); vgl. auch
Karakter 286,29, 287,11, Revoluzion 301,6f.

Briefe von Jean Paul
1.

H: Berlin (Meusebach). 1 S. (etwas defekt). B: Nr. 3?

Seinem Handkalender zufolge war Jean Paul am 3. Oktober 1800 in
Berlin angekommen; s. 2,10. Ihn B begrüßt Helmina ihn in Berlin und
bittet um seinen Besuch am nächsten Morgen.

gebähren 106,18f.; Partei 61,26 neben Parthei 45,5; quälen, Qual 47,18,
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(hier verb. aus Viſitten) u. ö. Ihn Bett behält Jean Paul gegen seine Regel
auch im Auslaut und vor Konsonanten das Doppel-t bei, um Verwechs-
lungen vorzubeugen, z. B.
Bett-Fülle 65,24, Bettgen 224,17, Bettgehen
227,16; nur wo kein Zweifel möglich ist, bleibt einfaches t: Ruhebet 109,6
(K hat hier tt), Wochenbet 251,16; ich habe daher 140,18.21 Bett angenom-
men. Oft schreibt Jean Paul übrigens auch im Nominativ und Akkusativ

Bette oder Bett’, vgl. Kindbett’ſchieben 94,6.

Im März 1804 entschloß sich Jean Paul nach einer neuerlichen Lektüre
von Adelungs „Anweisung zur deutschen Orthographie“ (Exzerpte daraus
im 37. Band, November 1803) zur Aufgabe seiner Besonderheiten, nämlich
der Vereinfachung von Doppelkonsonanten, tz und ß, des g in der Ver-
kleinerungssilbe
-gen und des ie in giebt (s. 296,36 Lesart, 306,4), fieng,
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Geburtstag, 21. oder 22. März; die Briefe zeigen aber, daß er schon etwas
früher anfing, zuerst in Nr. 451 vom 13./14. März. Begreiflicherweise
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303,18, 305,15, Königinn 303,22, Gemahlinn 305,26; diese Schreibungen
hat er bald wieder aufgegeben. Ihn
wohl behält er noch eine Zeitlang das
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288,11 aber und dann von Nr. 485 ab regelmäßig schreibt er mit Adelung

wol, das ich daher auch 309,23 gesetzt habe. Beibehalten hat er (gegen
Adelung) die Eindeutschung von Fremdwörtern, namentlich das ie in der
Endsilbe
-ieren (präſentirt 293,32 ist wohl ein Schreibversehen); vgl. auch
Karakter 286,29, 287,11, Revoluzion 301,6f.

Briefe von Jean Paul
1.

H: Berlin (Meusebach). 1 S. (etwas defekt). B: Nr. 3?

Seinem Handkalender zufolge war Jean Paul am 3. Oktober 1800 in
Berlin angekommen; s. 2,10. Ihn B begrüßt Helmina ihn in Berlin und
bittet um seinen Besuch am nächsten Morgen.

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:08:29Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:08:29Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




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Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 4. Berlin, 1960, S. 316. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe04_1960/330>, abgerufen am 07.05.2024.