Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 4. Berlin, 1960.d. 18. C. grüßet Sie und will bei Muße selber schreiben. Apropos heute 453. An Böttiger. [Kopie][Koburg, 19. März 1804]5-- Und doch wünscht' [ich] -- da Ihnen doch einmal durch die [317] 454. An Emanuel. Coburg d. 21. März 1804.Mein guter Alter! In größter Eile kann ich Ihnen ausser bei- Hier etwas von meinem Jacobi. Haben Sie oder O. keinen Brief30 Richter35 d. 18. C. grüßet Sie und will bei Muße ſelber ſchreiben. Apropos heute 453. An Böttiger. [Kopie][Koburg, 19. März 1804]5— Und doch wünſcht’ [ich] — da Ihnen doch einmal durch die [317] 454. An Emanuel. Coburg d. 21. März 1804.Mein guter Alter! In größter Eile kann ich Ihnen auſſer bei- Hier etwas von meinem Jacobi. Haben Sie oder O. keinen Brief30 Richter35 <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0296" n="284"/> <postscript> <p> <date> <hi rendition="#right">d. 18.</hi> </date> </p><lb/> <p><hi rendition="#aq">C.</hi> grüßet Sie und will bei Muße ſelber ſchreiben. Apropos heute<lb/> nahm ich die alte Orthographie wieder an.</p> </postscript> </div> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>453. An <hi rendition="#g">Böttiger.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Koburg, 19. März 1804]</hi> </dateline> <lb n="5"/> <p>— Und doch wünſcht’ [ich] — da Ihnen doch einmal durch die<lb/> Länge der Zeit der Inhalt der 3 Theile [Titan] ſo gut entgangen iſt<lb/> als hätten Sie ſolche nie geleſen — Sie verſchöben nun die Leſung des<lb/> 4 bis dahin, wo er zum 2<hi rendition="#sup">ten</hi> male erſcheint, aber ſo ſehr verbeſſert<lb/> und verklärt — in den <hi rendition="#aq">op. omn.</hi> Das matte und ermattende Dresden.<lb n="10"/> <hi rendition="#aq">Wieland</hi> wird <hi rendition="#aq">Weimar</hi> zum leztenmale verlaſſen wie <hi rendition="#aq">Herder</hi> — und<lb/> die Muſenpflegerin <hi rendition="#aq">Amalia</hi> und ſo wird ſpäter der Wanderer nichts<lb/> finden als das neue Schloß — Muſen Noah <hi rendition="#aq">Wieland.</hi> Ich ſehe die<lb/> Verrückung Ihres litterariſchen Wittweſtuhls und Ihr Aufſpringen<lb/> aus der Sumpfluft und aus dem Roſte alter Ketten. Leben Sie ſich<lb n="15"/> mehr als Büchern und Leſern.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head><note place="left"><ref target="1922_Bd4_317">[317]</ref></note> 454. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Coburg</hi> d. 21. März 1804.</hi> </dateline><lb/> <p>Mein guter Alter! In größter Eile kann ich Ihnen auſſer bei-<lb/> folgenden Briefen nichts ſchicken als die Überbringer. H. v. <hi rendition="#aq">Rhamm</hi><lb n="20"/> der 6 Jahre in England war und ein herlicher Welt-Mann und Anti-<lb/> Gallier zumahl gegen die Landung iſt wie ich — und dann H. <hi rendition="#aq">v. Biel</hi><lb/> oder <hi rendition="#aq">Bühl,</hi> der in <hi rendition="#aq">Bayreuth</hi> zum Regimente geht und der einige Auf-<lb/> oder Nach- oder Überſicht haben ſollte. Empfehlen Sie dieſen <hi rendition="#aq">Otto,</hi><lb/> damit er ein Paar Worte für <hi rendition="#aq">B.</hi> bei dem daſigen Reg[iments] Quar-<lb n="25"/> tiermeiſter fallen laſſe; ich weiß, <hi rendition="#aq">O.</hi> gilt etwas bei dem R. Q. M. und<lb/> Ein Wort von ihm iſt bei dem R. Q. M. ſo viel als tauſend von<lb/> andern; denn ſie ſind Intime und immer beiſammen, wenn das Ge-<lb/> rücht nicht lügt.</p><lb/> <p>Hier etwas von meinem Jacobi. Haben Sie oder <hi rendition="#aq">O.</hi> keinen Brief<lb n="30"/> von <hi rendition="#aq">Herder</hi> an mich mehr? Doch weiß ich freilich z. B. ſeit geſtern<lb/> wie oft ich mit Unrecht Briefe aus <hi rendition="#aq">Bayreuth</hi> zurükfoderte, die unter<lb/> meinem Kanap<hi rendition="#aq">é</hi>e lagen. Gute Nacht, mein <hi rendition="#aq">Emanuel!</hi> An <hi rendition="#aq">Thieriot</hi><lb/> ſchreib’ ich bald. —</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Richter</hi> <lb n="35"/> </salute> </closer> </div> </body> </text> </TEI> [284/0296]
d. 18.
C. grüßet Sie und will bei Muße ſelber ſchreiben. Apropos heute
nahm ich die alte Orthographie wieder an.
453. An Böttiger.
[Koburg, 19. März 1804] 5
— Und doch wünſcht’ [ich] — da Ihnen doch einmal durch die
Länge der Zeit der Inhalt der 3 Theile [Titan] ſo gut entgangen iſt
als hätten Sie ſolche nie geleſen — Sie verſchöben nun die Leſung des
4 bis dahin, wo er zum 2ten male erſcheint, aber ſo ſehr verbeſſert
und verklärt — in den op. omn. Das matte und ermattende Dresden. 10
Wieland wird Weimar zum leztenmale verlaſſen wie Herder — und
die Muſenpflegerin Amalia und ſo wird ſpäter der Wanderer nichts
finden als das neue Schloß — Muſen Noah Wieland. Ich ſehe die
Verrückung Ihres litterariſchen Wittweſtuhls und Ihr Aufſpringen
aus der Sumpfluft und aus dem Roſte alter Ketten. Leben Sie ſich 15
mehr als Büchern und Leſern.
454. An Emanuel.
Coburg d. 21. März 1804.
Mein guter Alter! In größter Eile kann ich Ihnen auſſer bei-
folgenden Briefen nichts ſchicken als die Überbringer. H. v. Rhamm 20
der 6 Jahre in England war und ein herlicher Welt-Mann und Anti-
Gallier zumahl gegen die Landung iſt wie ich — und dann H. v. Biel
oder Bühl, der in Bayreuth zum Regimente geht und der einige Auf-
oder Nach- oder Überſicht haben ſollte. Empfehlen Sie dieſen Otto,
damit er ein Paar Worte für B. bei dem daſigen Reg[iments] Quar- 25
tiermeiſter fallen laſſe; ich weiß, O. gilt etwas bei dem R. Q. M. und
Ein Wort von ihm iſt bei dem R. Q. M. ſo viel als tauſend von
andern; denn ſie ſind Intime und immer beiſammen, wenn das Ge-
rücht nicht lügt.
Hier etwas von meinem Jacobi. Haben Sie oder O. keinen Brief 30
von Herder an mich mehr? Doch weiß ich freilich z. B. ſeit geſtern
wie oft ich mit Unrecht Briefe aus Bayreuth zurükfoderte, die unter
meinem Kanapée lagen. Gute Nacht, mein Emanuel! An Thieriot
ſchreib’ ich bald. —
Richter 35
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:08:29Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:08:29Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |