Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 3. Berlin, 1959.104. An Amöne Herold. [Kopie][Leipzig, 2. (?) Juli 1798]Ich stürbe vor Entzücken, wenn ich meine Freundin an mein Herz 105. An ? [Kopie][Leipzig, Anfang Juli 1798]Ein freundschaftlicher Zirkel, den 2 Regenbogen schliessen. 106. An Friederike Otto. [Kopie][Leipzig, 7. Juli 1798]10Werfen Sie einige Flammen nach Neustadt, die den Nestling auf- Die neuste Mode der mänlichen Köpfe ist wie immer das Widerspiel20 107. An Christian Otto.[80]25 Leipzig d. 11 Jul. 98.Hier hast du ein Konvolut fremder, übrigens ziemlich brieflicher 104. An Amöne Herold. [Kopie][Leipzig, 2. (?) Juli 1798]Ich ſtürbe vor Entzücken, wenn ich meine Freundin an mein Herz 105. An ? [Kopie][Leipzig, Anfang Juli 1798]Ein freundſchaftlicher Zirkel, den 2 Regenbogen ſchlieſſen. 106. An Friederike Otto. [Kopie][Leipzig, 7. Juli 1798]10Werfen Sie einige Flammen nach Neuſtadt, die den Neſtling auf- Die neuſte Mode der mänlichen Köpfe iſt wie immer das Widerſpiel20 107. An Chriſtian Otto.[80]25 Leipzig d. 11 Jul. 98.Hier haſt du ein Konvolut fremder, übrigens ziemlich brieflicher <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0081" n="73"/> <div type="letter" n="1"> <head>104. An <hi rendition="#g">Amöne Herold.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Leipzig, 2. (?) Juli 1798]</hi> </dateline><lb/> <p>Ich ſtürbe vor Entzücken, wenn ich meine Freundin an mein Herz<lb/> bekäme. Der Sommer trage keine Blume vor Ihnen vorüber, die<lb/> nicht vorher an Ihrer Bruſt geweſen.<lb n="5"/> </p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>105. An ?</head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Leipzig, Anfang Juli 1798]</hi> </dateline><lb/> <p>Ein freundſchaftlicher Zirkel, den 2 Regenbogen ſchlieſſen.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>106. An <hi rendition="#g">Friederike Otto.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Leipzig, 7. Juli 1798]</hi> </dateline> <lb n="10"/> <p>Werfen Sie einige Flammen nach Neuſtadt, die den Neſtling auf-<lb/> treiben und ihn mit andern Zugvögeln einem wärmern Klima zu-<lb/> zufliegen zwingen 〈zujagen〉: warlich ich käme dan auch geflogen. Und<lb/> dan wägen Sie das Eden. Ach ja wohl ſolteſt du ſchöne Stunden und<lb/> lauter Liebe in jedem Herz und einen kleinen Nachhal deiner eignen<lb n="15"/> Güte haben, wenn ich, von der lauten Welt geſondert, auf einer<lb/> häuslichen Inſel mit einem Weſen wohne, das dir entgegenfliegen und<lb/> dich umarmt an ſeinem Herz zu deinem Bruder führen kan. O wie wil<lb/> ich euch alle noch fortlieben durch mein Leben!</p><lb/> <p>Die neuſte Mode der mänlichen Köpfe iſt wie immer das Widerſpiel<lb n="20"/> der weiblichen zu ſein. Wenn dieſe ſich ganze Perücken vol falſcher<lb/> Haare aufſezen, ſo ſchneiden jene ſich ihre wahren — vielleicht um für<lb/> die Perücken Einſchlag und Eintrag zu liefern — bis auf die Haut faſt<lb/> ab.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>107. An <hi rendition="#g">Chriſtian Otto.</hi><note place="right"><ref target="1922_Bd3_80">[80]</ref></note><lb n="25"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Leipzig</hi> d. 11 Jul. 98.</hi> </dateline><lb/> <p>Hier haſt du ein Konvolut fremder, übrigens ziemlich brieflicher<lb/> Briefe. Deiner hat mich bis ins Mark des Herzens erquikt. Oft durch-<lb/> ſtreif’ ich vergeblich die Zukunft und pralle immer vor der Unmöglich-<lb/> keit zurük, je mit dir unter demſelben geographiſchen Grade, derſelben<lb n="30"/> Minute, Sekunde, Terzie zu leben; und doch nimt dieſer Wunſch mit<lb/> der Trennung zu. Ach könte denn nicht Gott Hof zu einer Stadt ge-<lb/> ſchaffen haben, in der man wenigſtens nicht des Teufels würde, geſezt<lb/> auch man würde da mehrmals des Henkers? —</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [73/0081]
104. An Amöne Herold.
[Leipzig, 2. (?) Juli 1798]
Ich ſtürbe vor Entzücken, wenn ich meine Freundin an mein Herz
bekäme. Der Sommer trage keine Blume vor Ihnen vorüber, die
nicht vorher an Ihrer Bruſt geweſen. 5
105. An ?
[Leipzig, Anfang Juli 1798]
Ein freundſchaftlicher Zirkel, den 2 Regenbogen ſchlieſſen.
106. An Friederike Otto.
[Leipzig, 7. Juli 1798] 10
Werfen Sie einige Flammen nach Neuſtadt, die den Neſtling auf-
treiben und ihn mit andern Zugvögeln einem wärmern Klima zu-
zufliegen zwingen 〈zujagen〉: warlich ich käme dan auch geflogen. Und
dan wägen Sie das Eden. Ach ja wohl ſolteſt du ſchöne Stunden und
lauter Liebe in jedem Herz und einen kleinen Nachhal deiner eignen 15
Güte haben, wenn ich, von der lauten Welt geſondert, auf einer
häuslichen Inſel mit einem Weſen wohne, das dir entgegenfliegen und
dich umarmt an ſeinem Herz zu deinem Bruder führen kan. O wie wil
ich euch alle noch fortlieben durch mein Leben!
Die neuſte Mode der mänlichen Köpfe iſt wie immer das Widerſpiel 20
der weiblichen zu ſein. Wenn dieſe ſich ganze Perücken vol falſcher
Haare aufſezen, ſo ſchneiden jene ſich ihre wahren — vielleicht um für
die Perücken Einſchlag und Eintrag zu liefern — bis auf die Haut faſt
ab.
107. An Chriſtian Otto. 25
Leipzig d. 11 Jul. 98.
Hier haſt du ein Konvolut fremder, übrigens ziemlich brieflicher
Briefe. Deiner hat mich bis ins Mark des Herzens erquikt. Oft durch-
ſtreif’ ich vergeblich die Zukunft und pralle immer vor der Unmöglich-
keit zurük, je mit dir unter demſelben geographiſchen Grade, derſelben 30
Minute, Sekunde, Terzie zu leben; und doch nimt dieſer Wunſch mit
der Trennung zu. Ach könte denn nicht Gott Hof zu einer Stadt ge-
ſchaffen haben, in der man wenigſtens nicht des Teufels würde, geſezt
auch man würde da mehrmals des Henkers? —
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:05:42Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:05:42Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |