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Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 3. Berlin, 1959.

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Auguste Sophie Henriette von Schlabrendorff (so schreibt sie
sich selber), geb. 2. Juni 1773 als Tochter des kgl. preuß. Regierungsrats
Karl Chr. Friedr. von Mützschefahl und dessen Frau Marie Charlotte
Sophie, geb. von Wechmar, 29. Jan. 1791 verheiratet mit dem Grafen
Heinrich von Schlabrendorff (1761--1829), einem Stiefbruder des bekann-
ten in Paris lebenden Grafen Gustav von Schl. (s. Th. Fontane, Wanderun-
gen durch die Mark Brandenburg, 4. Teil, 1882, S. 371ff.), Mutter einer
Tochter (Amanda, geb. 1792) und eines Sohnes (Leopold, 1794--1851),
unlängst geschieden, später (15. Jan. 1802) mit dem Meininger Sekretär
Schwendler verheiratet, der es dann in Weimar zu hohen Regierungsstellen
und zum Adel brachte, im Alter noch mit Berthold Auerbach befreundet
(s. dessen Briefe an Jakob Auerbach II, 13; vgl. auch Theodor von Bern-
hardis Leben II, 107 u. 113). Die Originalbriefe Jean Pauls an sie scheinen
bis auf ganz wenige verloren gegangen zu sein; die ihrigen an ihn und seine
Frau sind ziemlich vollständig erhalten (Berlin JP), auch einer an Herder
(s. Persönl. Nr. 118) sowie mehrere an Emanuel (Apelt), sämtlich noch un-
gedruckt. -- In A gelobt sie, sich künftig sittlich besser zu betragen.

525.

H: Dresden.

Im Deutschen Museum von 1788 steht Jean Pauls Aufsatz "Was der Tod
ist" (s. Bd. I, 495, zu Nr. 245).

526.

K (nach Nr. 523): Die Schlichtegrol 22 Sept. A: Bd. IV, Nr. 20
(3. Nov.). Der erste Satz gestr.

Nach A enthielt der Brief Grüße an Jacobs und andere Gothaer.

527.

K: v. Schlaberndorf 22 S. A: Bd. IV, Nr. 4 (5. Okt.).

Henriette schreibt in A, sie habe für die ihr empfohlene Person bisher
nichts ausrichten können. Es handelt sich wahrscheinlich um eine gewisse
Krieser, s. Bd. IV, Nr. 6+ (17. Okt.).

528.

K: An C. 25 Sept. i: Denkw. 2,256x. B: Nr. 421. A: Bd. IV,
Nr. 50 (26.--28. Nov.). 380,13 Loch im Papier
14 Wenn die Leiden
läutern] gestr. 15 vielleicht leichte

Karoline hatte um Rückgabe ihrer Briefe und um Jean Pauls Berliner
Adresse gebeten. "Noch bist du mir näher, aber bald dehnt eine weite
Kluft sich zwischen uns aus und -- ich bin verlaßner." In A erklärt sie es
für einen Irrtum, wenn er in ihren Briefen unmutigen Zweifel oder klagendes
Mißtrauen über sein Leben und seine jetzigen Verhältnisse finde und eine
Erläuterung hierüber für nötig halte.


Auguste Sophie Henriette von Schlabrendorff (so schreibt sie
sich selber), geb. 2. Juni 1773 als Tochter des kgl. preuß. Regierungsrats
Karl Chr. Friedr. von Mützschefahl und dessen Frau Marie Charlotte
Sophie, geb. von Wechmar, 29. Jan. 1791 verheiratet mit dem Grafen
Heinrich von Schlabrendorff (1761—1829), einem Stiefbruder des bekann-
ten in Paris lebenden Grafen Gustav von Schl. (s. Th. Fontane, Wanderun-
gen durch die Mark Brandenburg, 4. Teil, 1882, S. 371ff.), Mutter einer
Tochter (Amanda, geb. 1792) und eines Sohnes (Leopold, 1794—1851),
unlängst geschieden, später (15. Jan. 1802) mit dem Meininger Sekretär
Schwendler verheiratet, der es dann in Weimar zu hohen Regierungsstellen
und zum Adel brachte, im Alter noch mit Berthold Auerbach befreundet
(s. dessen Briefe an Jakob Auerbach II, 13; vgl. auch Theodor von Bern-
hardis Leben II, 107 u. 113). Die Originalbriefe Jean Pauls an sie scheinen
bis auf ganz wenige verloren gegangen zu sein; die ihrigen an ihn und seine
Frau sind ziemlich vollständig erhalten (Berlin JP), auch einer an Herder
(s. Persönl. Nr. 118) sowie mehrere an Emanuel (Apelt), sämtlich noch un-
gedruckt. — In A gelobt sie, sich künftig sittlich besser zu betragen.

525.

H: Dresden.

Im Deutschen Museum von 1788 steht Jean Pauls Aufsatz „Was der Tod
ist“ (s. Bd. I, 495, zu Nr. 245).

526.

K (nach Nr. 523): Die Schlichtegrol 22 Sept. A: Bd. IV, Nr. 20
(3. Nov.). Der erste Satz gestr.

Nach A enthielt der Brief Grüße an Jacobs und andere Gothaer.

527.

K: v. Schlaberndorf 22 S. A: Bd. IV, Nr. 4 (5. Okt.).

Henriette schreibt in A, sie habe für die ihr empfohlene Person bisher
nichts ausrichten können. Es handelt sich wahrscheinlich um eine gewisse
Krieser, s. Bd. IV, Nr. 6† (17. Okt.).

528.

K: An C. 25 Sept. i: Denkw. 2,256×. B: Nr. 421. A: Bd. IV,
Nr. 50 (26.—28. Nov.). 380,13 Loch im Papier
14 Wenn die Leiden
läutern] gestr. 15 vielleicht leichte

Karoline hatte um Rückgabe ihrer Briefe und um Jean Pauls Berliner
Adresse gebeten. „Noch bist du mir näher, aber bald dehnt eine weite
Kluft sich zwischen uns aus und — ich bin verlaßner.“ In A erklärt sie es
für einen Irrtum, wenn er in ihren Briefen unmutigen Zweifel oder klagendes
Mißtrauen über sein Leben und seine jetzigen Verhältnisse finde und eine
Erläuterung hierüber für nötig halte.


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[527/0548] Auguste Sophie Henriette von Schlabrendorff (so schreibt sie sich selber), geb. 2. Juni 1773 als Tochter des kgl. preuß. Regierungsrats Karl Chr. Friedr. von Mützschefahl und dessen Frau Marie Charlotte Sophie, geb. von Wechmar, 29. Jan. 1791 verheiratet mit dem Grafen Heinrich von Schlabrendorff (1761—1829), einem Stiefbruder des bekann- ten in Paris lebenden Grafen Gustav von Schl. (s. Th. Fontane, Wanderun- gen durch die Mark Brandenburg, 4. Teil, 1882, S. 371ff.), Mutter einer Tochter (Amanda, geb. 1792) und eines Sohnes (Leopold, 1794—1851), unlängst geschieden, später (15. Jan. 1802) mit dem Meininger Sekretär Schwendler verheiratet, der es dann in Weimar zu hohen Regierungsstellen und zum Adel brachte, im Alter noch mit Berthold Auerbach befreundet (s. dessen Briefe an Jakob Auerbach II, 13; vgl. auch Theodor von Bern- hardis Leben II, 107 u. 113). Die Originalbriefe Jean Pauls an sie scheinen bis auf ganz wenige verloren gegangen zu sein; die ihrigen an ihn und seine Frau sind ziemlich vollständig erhalten (Berlin JP), auch einer an Herder (s. Persönl. Nr. 118) sowie mehrere an Emanuel (Apelt), sämtlich noch un- gedruckt. — In A gelobt sie, sich künftig sittlich besser zu betragen. 525. H: Dresden. Im Deutschen Museum von 1788 steht Jean Pauls Aufsatz „Was der Tod ist“ (s. Bd. I, 495, zu Nr. 245). 526. K (nach Nr. 523): Die Schlichtegrol 22 Sept. A: Bd. IV, Nr. 20 (3. Nov.). Der erste Satz gestr. Nach A enthielt der Brief Grüße an Jacobs und andere Gothaer. 527. K: v. Schlaberndorf 22 S. A: Bd. IV, Nr. 4 (5. Okt.). Henriette schreibt in A, sie habe für die ihr empfohlene Person bisher nichts ausrichten können. Es handelt sich wahrscheinlich um eine gewisse Krieser, s. Bd. IV, Nr. 6† (17. Okt.). 528. K: An C. 25 Sept. i: Denkw. 2,256×. B: Nr. 421. A: Bd. IV, Nr. 50 (26.—28. Nov.). 380,13 Loch im Papier 14 Wenn die Leiden läutern] gestr. 15 vielleicht leichte Karoline hatte um Rückgabe ihrer Briefe und um Jean Pauls Berliner Adresse gebeten. „Noch bist du mir näher, aber bald dehnt eine weite Kluft sich zwischen uns aus und — ich bin verlaßner.“ In A erklärt sie es für einen Irrtum, wenn er in ihren Briefen unmutigen Zweifel oder klagendes Mißtrauen über sein Leben und seine jetzigen Verhältnisse finde und eine Erläuterung hierüber für nötig halte.

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:05:42Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:05:42Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




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Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 3. Berlin, 1959, S. 527. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe03_1959/548>, abgerufen am 24.11.2024.