Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 3. Berlin, 1959.dieser Jobelperiode sezt ich hin, um zu fragen, ob sie bleiben können? 297a. An Buchhändler Heinsius in Gera.20 Weimar d. 2 Aug. 99Ich habe die 80 Ld'or erhalten und dank' Ihnen. -- Die Fortsezung Zwei Erraten-Register schikt' ich an den Buchdrucker; gleichwohl Leben Sie wohl!30 J. P. F. Richter 298. An Friedrich und Auguste Schlichtegroll. Weimar d. 3. Aug. 99.Mein guter guter Schlichtegroll! Ich mus einen Wiederschein, dieſer Jobelperiode ſezt ich hin, um zu fragen, ob ſie bleiben können? 297a. An Buchhändler Heinſius in Gera.20 Weimar d. 2 Aug. 99Ich habe die 80 Ld’or erhalten und dank’ Ihnen. — Die Fortſezung Zwei Erraten-Regiſter ſchikt’ ich an den Buchdrucker; gleichwohl Leben Sie wohl!30 J. P. F. Richter 298. An Friedrich und Auguſte Schlichtegroll. Weimar d. 3. Aug. 99.Mein guter guter Schlichtegroll! Ich mus einen Wiederſchein, <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0234" n="219"/> dieſer Jobelperiode ſezt ich hin, um zu <hi rendition="#g">fragen,</hi> ob ſie bleiben können?<lb/> — Ich werde jezt kein Geld ausleihen. — Die Nachricht mit meinem<lb/> Bruder war meine ſchönſte. Siegle und lies den Brief an <hi rendition="#aq">Vogel;</hi> aber<lb/> das Geld, was du auslegſt, kan nicht auf die bekante Rechnung kommen.<lb/> — Jezt da <hi rendition="#aq">Caroline</hi> im Sept. erſt den Namen ändert, komm ich<lb n="5"/> vielleicht vorher. Meine Reiſen zerſtören mich; wie das engliſche Bier<lb/> hier; trink ichs noch ein Jahr, ſo bin ich todt; <hi rendition="#g">das weis ich.</hi> Kan man<lb/> denn für alles Geld kein Johanniſſer hieher erhalten? Jeder Preis iſt<lb/> mir gleichgültig. Frage doch <hi rendition="#aq">Emanuel.</hi> — Grüſſe deine Schweſter und<lb/> deinen Bruder. — Dem Schurken, der dich zum V[erfaſſer] des<lb n="10"/> <hi rendition="#aq">libellulum</hi> macht, möcht ich ins Angeſicht ſeinen Namen geben oder<lb/> etwas mehr; du ſiehſt aber, welche geringe Meinung die Höfer von —<lb/> mir haben; denn ſonſt könten ſie die Gottesläſterung nicht denken. —<lb/> Deine kritiſchen Blätter mus ich noch haben zum Aendern. — Ich<lb/> habe keine Terzie mehr frei. Lebe wohl, vergieb mir und liebe mich,<lb n="15"/> ich bin wie ſonſt oder beſſer gegen dich; ach wir wiſſen es gar nicht, wie<lb/> weh es uns thäte, wenn wir ernſtlich oder ohne Hofnung uneins<lb/> würden. Vergis! — Ich bitte dich, ſo ſcharf und feſt zu kritiſieren<lb/> wie das vorigemal.</p> </div> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>297<hi rendition="#aq">a.</hi> An <hi rendition="#g">Buchhändler Heinſius in Gera.</hi><lb n="20"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Weimar</hi> d. 2 Aug. 99</hi> </dateline><lb/> <p>Ich habe die 80 <hi rendition="#aq">Ld’or</hi> erhalten und dank’ Ihnen. — Die Fortſezung<lb/> der <hi rendition="#aq">Palingenesien</hi> kan niemand voraus wiſſen als der Himmel; ich<lb/> nicht; und bei meinen jezigen Geſchäften kan ich ſie wenigſtens nicht<lb/> zu Oſtern, und wohl zu Michaelis 1800 auch nicht, geben. Auch wird<lb n="25"/> ſich die Fortſezung wohl mit 1 Band beſchlieſſen.</p><lb/> <p>Zwei <hi rendition="#aq">Erraten-</hi>Regiſter ſchikt’ ich an den Buchdrucker; gleichwohl<lb/> iſt noch nichts davon entweder beſonders oder in Intelligenzblättern<lb/> gedrukt.</p><lb/> <p>Leben Sie wohl!<lb n="30"/> </p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">J. P. F. Richter</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>298. An <hi rendition="#g">Friedrich und Auguſte Schlichtegroll.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Weimar d. 3. Aug.</hi> 99.</hi> </dateline><lb/> <p>Mein guter guter Schlichtegroll! Ich mus einen Wiederſchein,<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [219/0234]
dieſer Jobelperiode ſezt ich hin, um zu fragen, ob ſie bleiben können?
— Ich werde jezt kein Geld ausleihen. — Die Nachricht mit meinem
Bruder war meine ſchönſte. Siegle und lies den Brief an Vogel; aber
das Geld, was du auslegſt, kan nicht auf die bekante Rechnung kommen.
— Jezt da Caroline im Sept. erſt den Namen ändert, komm ich 5
vielleicht vorher. Meine Reiſen zerſtören mich; wie das engliſche Bier
hier; trink ichs noch ein Jahr, ſo bin ich todt; das weis ich. Kan man
denn für alles Geld kein Johanniſſer hieher erhalten? Jeder Preis iſt
mir gleichgültig. Frage doch Emanuel. — Grüſſe deine Schweſter und
deinen Bruder. — Dem Schurken, der dich zum V[erfaſſer] des 10
libellulum macht, möcht ich ins Angeſicht ſeinen Namen geben oder
etwas mehr; du ſiehſt aber, welche geringe Meinung die Höfer von —
mir haben; denn ſonſt könten ſie die Gottesläſterung nicht denken. —
Deine kritiſchen Blätter mus ich noch haben zum Aendern. — Ich
habe keine Terzie mehr frei. Lebe wohl, vergieb mir und liebe mich, 15
ich bin wie ſonſt oder beſſer gegen dich; ach wir wiſſen es gar nicht, wie
weh es uns thäte, wenn wir ernſtlich oder ohne Hofnung uneins
würden. Vergis! — Ich bitte dich, ſo ſcharf und feſt zu kritiſieren
wie das vorigemal.
297a. An Buchhändler Heinſius in Gera. 20
Weimar d. 2 Aug. 99
Ich habe die 80 Ld’or erhalten und dank’ Ihnen. — Die Fortſezung
der Palingenesien kan niemand voraus wiſſen als der Himmel; ich
nicht; und bei meinen jezigen Geſchäften kan ich ſie wenigſtens nicht
zu Oſtern, und wohl zu Michaelis 1800 auch nicht, geben. Auch wird 25
ſich die Fortſezung wohl mit 1 Band beſchlieſſen.
Zwei Erraten-Regiſter ſchikt’ ich an den Buchdrucker; gleichwohl
iſt noch nichts davon entweder beſonders oder in Intelligenzblättern
gedrukt.
Leben Sie wohl! 30
J. P. F. Richter
298. An Friedrich und Auguſte Schlichtegroll.
Weimar d. 3. Aug. 99.
Mein guter guter Schlichtegroll! Ich mus einen Wiederſchein,
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(2016-11-22T15:05:42Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:05:42Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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