Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 3. Berlin, 1959.Über vieles erwart' ich deinen 2ten Brief nach den 2 lezten Kapiteln, Apropos: Roquairol ist zwar Kammerrath; aber eine Militair- d. 28 Apr. Obgleich alles erst den 8 Mai fortkomt: wil ich doch heute noch Das lezte Kapitel ist das einzige, das ganz erst jezt aus meiner Amöne möchte, daß ich mit [ihr und?] dir nach Hof gienge; aber15 [6. Mai?] [Sie gefiel] auch der Berlepsch, andern überhaupt sehr; sie betrug vollends von (eigentlich überal unrechten) Besuchen. Denn welche hat d. 7 [Mai.] Ich endige [Lücke] das Bu[große Lücke] Über vieles erwart’ ich deinen 2ten Brief nach den 2 lezten Kapiteln, Apropos: Roquairol iſt zwar Kammerrath; aber eine Militair- d. 28 Apr. Obgleich alles erſt den 8 Mai fortkomt: wil ich doch heute noch Das lezte Kapitel iſt das einzige, das ganz erſt jezt aus meiner Amöne möchte, daß ich mit [ihr und?] dir nach Hof gienge; aber15 [6. Mai?] [Sie gefiel] auch der Berlepsch, andern überhaupt ſehr; ſie betrug vollends von (eigentlich überal unrechten) Beſuchen. Denn welche hat d. 7 [Mai.] Ich endige [Lücke] das Bu[große Lücke] <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <pb facs="#f0202" n="187"/> <p>Über vieles erwart’ ich deinen 2<hi rendition="#sup">ten</hi> Brief nach den 2 lezten Kapiteln,<lb/> und unſere mündliche Rükſprache, die ich abſichtlich der ſchönſten<lb/> Frühlingszeit aufhebe.</p><lb/> <p>Apropos: Roquairol iſt zwar Kammerrath; aber eine Militair-<lb/> ſtelle paſſet für ihn beſſer; allein er [<hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">große Lücke</hi></hi>]<lb n="5"/> </p><lb/> <div n="2"> <dateline> <hi rendition="#right"> <hi rendition="#aq">d. 28 Apr.</hi> </hi> </dateline><lb/> <p>Obgleich alles erſt den 8 Mai fortkomt: wil ich doch heute noch<lb/> vorausſchreiben. Den deutſchen Hern nant’ ich früher <hi rendition="#aq">Couchey;</hi><lb/> er heiſſet aber <hi rendition="#aq">Bouverot;</hi> du muſt es dir aus der häslichen Hand des<note place="right"><ref target="1922_Bd3_206">[206]</ref></note><lb/> Lehnprobſtes erklären, um ſo mehr da er alles verziffert, welches mir<lb n="10"/> Mühe genug macht.</p><lb/> <p>Das lezte Kapitel iſt das einzige, das <hi rendition="#g">ganz</hi> erſt jezt aus meiner<lb/> Seele flos. — (die lezte Apoſtrophe ausgenommen, der 45. Zykel<lb/> heute d. 7 Mai)</p><lb/> <p>Amöne möchte, daß ich mit [ihr und?] dir nach <hi rendition="#aq">Hof</hi> gienge; aber<lb n="15"/> [<hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Lücke</hi></hi>] gekehrt — und bei dir [<hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Lücke</hi></hi>] korrigi[<hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Lücke</hi></hi>] wil ich<lb/> [<hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Lücke</hi></hi>] holen [<hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">große Lücke</hi></hi>]</p> </div><lb/> <div n="2"> <dateline> <hi rendition="#right">[6. Mai?]</hi> </dateline><lb/> <p>[Sie gefiel] auch der <hi rendition="#aq">Berlepsch,</hi> andern überhaupt ſehr; ſie betrug<lb/> ſich hier ſehr gut und feſt. Ihr Herz kanſt du in die pontiniſchen Sümpfe<lb n="20"/> von Paris tauchen: du zieheſt es diamant-rein wieder heraus. Dieſe<lb/> weibliche Feſtigkeit, die unſern guten Einflüſſen widerſteht, beſchirmt<lb/> dieſe Weſen dafür gegen ſchlimme. Ein Man wirkt (ſyllogiſtiſch) auf<lb/> den Man mehr als auf ein Weib. Wir ſahen uns wenig; ich bekam<lb/> ſogar (ſie kan nicht ganz dafür) meine [al]ten Höfer <hi rendition="#aq">Vapeurs</hi> gegen<lb n="25"/> [ſie] und ich ſah, daß — wenn [<hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Lücke</hi></hi>] ausnähme — ich in <hi rendition="#aq">Hof [<hi rendition="#i">Lücke</hi>]</hi><lb/> die kalte Dumpfheit [<hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Lücke</hi></hi>] überkommen [<hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Lücke</hi></hi>] in mir auf, [<hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Lücke</hi></hi>]<lb/> Ort und die Zeit denke. [<hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Lücke</hi></hi>] muſt’ [<hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">große Lücke</hi></hi>]</p><lb/> <p>vollends von (eigentlich überal unrechten) Beſuchen. Denn welche hat<lb/> denn ein Recht, ſich blos durch ihre Moralität vom Zeremonialgeſez<lb n="30"/> zu diſpenſieren, was ſie der andern abſprechen wolte, die ja eben ſo gut<lb/> eigne Richterin ſein kan? — Mit der Schröder war ſie <hi rendition="#g">ein</hi>mal bei mir,<lb/> und <hi rendition="#g">ohne</hi> jene auch einmal; aber es war am lezten Abend, wir ſehnten<lb/> uns beide; darauf [giengen] wir zu <hi rendition="#aq">Herder;</hi> auch wars [am] Tage;<lb/> und ein Mädgen wohnet [<hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Lücke</hi></hi>] mir; und einmal iſt k[einmal.]<lb n="35"/> </p> </div><lb/> <div n="2"> <dateline> <hi rendition="#right">d. 7 [Mai.]</hi> </dateline><lb/> <p>Ich endige [<hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Lücke</hi></hi>] das Bu[<hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">große Lücke</hi></hi>]</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [187/0202]
Über vieles erwart’ ich deinen 2ten Brief nach den 2 lezten Kapiteln,
und unſere mündliche Rükſprache, die ich abſichtlich der ſchönſten
Frühlingszeit aufhebe.
Apropos: Roquairol iſt zwar Kammerrath; aber eine Militair-
ſtelle paſſet für ihn beſſer; allein er [große Lücke] 5
d. 28 Apr.
Obgleich alles erſt den 8 Mai fortkomt: wil ich doch heute noch
vorausſchreiben. Den deutſchen Hern nant’ ich früher Couchey;
er heiſſet aber Bouverot; du muſt es dir aus der häslichen Hand des
Lehnprobſtes erklären, um ſo mehr da er alles verziffert, welches mir 10
Mühe genug macht.
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Das lezte Kapitel iſt das einzige, das ganz erſt jezt aus meiner
Seele flos. — (die lezte Apoſtrophe ausgenommen, der 45. Zykel
heute d. 7 Mai)
Amöne möchte, daß ich mit [ihr und?] dir nach Hof gienge; aber 15
[Lücke] gekehrt — und bei dir [Lücke] korrigi[Lücke] wil ich
[Lücke] holen [große Lücke]
[6. Mai?]
[Sie gefiel] auch der Berlepsch, andern überhaupt ſehr; ſie betrug
ſich hier ſehr gut und feſt. Ihr Herz kanſt du in die pontiniſchen Sümpfe 20
von Paris tauchen: du zieheſt es diamant-rein wieder heraus. Dieſe
weibliche Feſtigkeit, die unſern guten Einflüſſen widerſteht, beſchirmt
dieſe Weſen dafür gegen ſchlimme. Ein Man wirkt (ſyllogiſtiſch) auf
den Man mehr als auf ein Weib. Wir ſahen uns wenig; ich bekam
ſogar (ſie kan nicht ganz dafür) meine [al]ten Höfer Vapeurs gegen 25
[ſie] und ich ſah, daß — wenn [Lücke] ausnähme — ich in Hof [Lücke]
die kalte Dumpfheit [Lücke] überkommen [Lücke] in mir auf, [Lücke]
Ort und die Zeit denke. [Lücke] muſt’ [große Lücke]
vollends von (eigentlich überal unrechten) Beſuchen. Denn welche hat
denn ein Recht, ſich blos durch ihre Moralität vom Zeremonialgeſez 30
zu diſpenſieren, was ſie der andern abſprechen wolte, die ja eben ſo gut
eigne Richterin ſein kan? — Mit der Schröder war ſie einmal bei mir,
und ohne jene auch einmal; aber es war am lezten Abend, wir ſehnten
uns beide; darauf [giengen] wir zu Herder; auch wars [am] Tage;
und ein Mädgen wohnet [Lücke] mir; und einmal iſt k[einmal.] 35
d. 7 [Mai.]
Ich endige [Lücke] das Bu[große Lücke]
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(2016-11-22T15:05:42Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:05:42Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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