Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 3. Berlin, 1959."sie Hägessa, in Span. Hechissera, in Holländ. Heske." Antons Vorrede p. XX "Staubfäden des Löwenzahns" Es müste eigentlich p. VI. "bekleidet, begleitet." -- Zeile 15. "für" stat vor. Was ich endlich von diesem Prolog wünschte, wäre, daß er -- keiner Unser grosser Freund mache sich als der Luther gegen den h. kritischen Leben Sie wohl, Theuerste. Ich werde bald mit Amoene kommen. Richter20 Gieng' Ihr H. Gemahl in die Zauberflöte: so würd' ich mit ihm in [195]239. An Böttiger. [Weimar, April 1799?]Hier haben Sie etwas besseres von Thieriot; das Vorige schikt'25 240. An Friedrich von Oertel in Belgershain. Weimar d. 6 Apr. 99.Guter Oertel! Über unser Schweigen solten wir eigentlich selber „ſie Hägeſſa, in Span. Hechissera, in Holländ. Heske.“ Antons Vorrede p. XX „Staubfäden des Löwenzahns“ Es müſte eigentlich p. VI. „bekleidet, begleitet.“ — Zeile 15. „für“ ſtat vor. Was ich endlich von dieſem Prolog wünſchte, wäre, daß er — keiner Unſer groſſer Freund mache ſich als der Luther gegen den h. kritiſchen Leben Sie wohl, Theuerſte. Ich werde bald mit Amoene kommen. Richter20 Gieng’ Ihr H. Gemahl in die Zauberflöte: ſo würd’ ich mit ihm in [195]239. An Böttiger. [Weimar, April 1799?]Hier haben Sie etwas beſſeres von Thieriot; das Vorige ſchikt’25 240. An Friedrich von Oertel in Belgershain. Weimar d. 6 Apr. 99.Guter Oertel! Über unſer Schweigen ſolten wir eigentlich ſelber <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0190" n="176"/> „ſie Hägeſſa, in Span. <hi rendition="#aq">Hechissera,</hi> in Holländ. <hi rendition="#aq">Heske.</hi>“ Antons<lb/> Geſchichte der deutſchen Nazion 1 B. S. 110. — Das ſteht im 24 <hi rendition="#aq">Tom.</hi><lb/> meiner Exzerpten.</p><lb/> <p>Vorrede <hi rendition="#aq">p. XX</hi> „Staubfäden des Löwenzahns“ Es müſte eigentlich<lb/> heiſſen, da dieſe Fäden nicht fliegen, der geflügelte Same; was noch<lb n="5"/> beſſer auch zur Allegorie paſſet.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">p. VI.</hi> „<hi rendition="#g">bekleidet, begleitet.</hi>“</p><lb/> <p>— Zeile 15. „für“ ſtat vor.</p><lb/> <p>Was ich endlich von dieſem Prolog wünſchte, wäre, daß er — keiner<lb/> wäre, ſondern ein Epilog. Ich meine, es wäre beſſer, die kalte ruhige<lb n="10"/> Prüfung mit dieſer bittern Satire zu ſchlieſſen als anzufangen. Es iſt<lb/> ein Feuerrad in eine Schlangenhöle gelaſſen; es wird darin ziſchen und<lb/> geifern genug.</p><lb/> <p>Unſer groſſer Freund mache ſich als der Luther gegen den h. kritiſchen<lb/> Vater, nur auf geworfne Stuhlbeine dieſes römiſchen (Katheder)<lb n="15"/> Stuhls, und auf Tezels aber <hi rendition="#g">ohne Ablas,</hi> und auf Bauernkriege<lb/> gefaſſet. Die Nachwelt wird zu dem Lorbeerkranz, den die Welt ihm<lb/> giebt, noch die Bürgerkrone geretteter Menſchen ſezen.</p><lb/> <p>Leben Sie wohl, Theuerſte. Ich werde bald mit <hi rendition="#aq">Amoene</hi> kommen.</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Richter</hi> <lb n="20"/> </salute> </closer> <postscript> <p>Gieng’ Ihr H. Gemahl in die Zauberflöte: ſo würd’ ich mit ihm in<lb/> dieſelbe Loge gehen.</p> </postscript> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head><note place="left"><ref target="1922_Bd3_195">[195]</ref></note>239. An <hi rendition="#g">Böttiger.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Weimar, April 1799?]</hi> </dateline><lb/> <p>Hier haben Sie etwas beſſeres von Thieriot; das Vorige ſchikt’<lb n="25"/> ich mehr Ihnen als dem Merkur, für den es wahrlich nicht iſt.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>240. An <hi rendition="#g">Friedrich von Oertel in Belgershain.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Weimar d. 6 Apr.</hi> 99.</hi> </dateline><lb/> <p>Guter Oertel! Über unſer Schweigen ſolten wir eigentlich ſelber<lb/> eines beobachten; wir ſind beide Sünder, aber du der gröſſere. Ich<lb n="30"/> hatte freilich die Schuld einer Antwort zu bezahlen — wiewohl ein<lb/> ſolches Geſandten-Alternieren weder vom Freunde ſtreng, noch von<lb/> einem ewigen Brief- und Bücherſchreiber überhaupt gefodert werden<lb/> ſolte —; aber warlich ich hätte dieſe ſchönſte unter allen Schulden gern<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [176/0190]
„ſie Hägeſſa, in Span. Hechissera, in Holländ. Heske.“ Antons
Geſchichte der deutſchen Nazion 1 B. S. 110. — Das ſteht im 24 Tom.
meiner Exzerpten.
Vorrede p. XX „Staubfäden des Löwenzahns“ Es müſte eigentlich
heiſſen, da dieſe Fäden nicht fliegen, der geflügelte Same; was noch 5
beſſer auch zur Allegorie paſſet.
p. VI. „bekleidet, begleitet.“
— Zeile 15. „für“ ſtat vor.
Was ich endlich von dieſem Prolog wünſchte, wäre, daß er — keiner
wäre, ſondern ein Epilog. Ich meine, es wäre beſſer, die kalte ruhige 10
Prüfung mit dieſer bittern Satire zu ſchlieſſen als anzufangen. Es iſt
ein Feuerrad in eine Schlangenhöle gelaſſen; es wird darin ziſchen und
geifern genug.
Unſer groſſer Freund mache ſich als der Luther gegen den h. kritiſchen
Vater, nur auf geworfne Stuhlbeine dieſes römiſchen (Katheder) 15
Stuhls, und auf Tezels aber ohne Ablas, und auf Bauernkriege
gefaſſet. Die Nachwelt wird zu dem Lorbeerkranz, den die Welt ihm
giebt, noch die Bürgerkrone geretteter Menſchen ſezen.
Leben Sie wohl, Theuerſte. Ich werde bald mit Amoene kommen.
Richter 20
Gieng’ Ihr H. Gemahl in die Zauberflöte: ſo würd’ ich mit ihm in
dieſelbe Loge gehen.
239. An Böttiger.
[Weimar, April 1799?]
Hier haben Sie etwas beſſeres von Thieriot; das Vorige ſchikt’ 25
ich mehr Ihnen als dem Merkur, für den es wahrlich nicht iſt.
240. An Friedrich von Oertel in Belgershain.
Weimar d. 6 Apr. 99.
Guter Oertel! Über unſer Schweigen ſolten wir eigentlich ſelber
eines beobachten; wir ſind beide Sünder, aber du der gröſſere. Ich 30
hatte freilich die Schuld einer Antwort zu bezahlen — wiewohl ein
ſolches Geſandten-Alternieren weder vom Freunde ſtreng, noch von
einem ewigen Brief- und Bücherſchreiber überhaupt gefodert werden
ſolte —; aber warlich ich hätte dieſe ſchönſte unter allen Schulden gern
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(2016-11-22T15:05:42Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:05:42Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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