Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 3. Berlin, 1959.Du wirst jezt die 2 Blätter von der Kalb empfangen haben. -- Fährst Durch die Kalb bring ich meinen Bruder vielleicht als Sekretair d. 14 März. Eben jezt um 10 Uhr fälts mir ein nach Gotha zu gehen; ich hätte10 Dan ist meine erste Reise nach Hof. Die Titanide lässet die Ehe- Leb wohl, mein Guter, dein Brief hat mich beschämt. Glaub immer R. Morgen geht dieser Brief ab. 225. An Böttiger.[183] [Weimar, 20. März 1799]10 000 etc. etc. Grüsse von mir und Ihren Freunden in Gotha. (Ihr20 Richter25 226. An Jacobi. Weimar d. 4 März 99.Ältester Bruder meiner Seele! In deinem Wörtgen Du liegt ein Die Insolazion des blauen Himmels hat dich nun gewis wieder in Du wirſt jezt die 2 Blätter von der Kalb empfangen haben. — Fährſt Durch die Kalb bring ich meinen Bruder vielleicht als Sekretair d. 14 März. Eben jezt um 10 Uhr fälts mir ein nach Gotha zu gehen; ich hätte10 Dan iſt meine erſte Reiſe nach Hof. Die Titanide läſſet die Ehe- Leb wohl, mein Guter, dein Brief hat mich beſchämt. Glaub immer R. Morgen geht dieſer Brief ab. 225. An Böttiger.[183] [Weimar, 20. März 1799]10 000 ꝛc. etc. Grüſſe von mir und Ihren Freunden in Gotha. (Ihr20 Richter25 226. An Jacobi. Weimar d. 4 März 99.Älteſter Bruder meiner Seele! In deinem Wörtgen Du liegt ein Die Inſolazion des blauen Himmels hat dich nun gewis wieder in <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <pb facs="#f0179" n="165"/> <p>Du wirſt jezt die 2 Blätter von der <hi rendition="#aq">Kalb</hi> empfangen haben. — Fährſt<lb/> du der <hi rendition="#aq">Titanide</hi> entgegen: ſo ſchlag ihr <hi rendition="#g">die</hi> deiner Briefe ab, die ich<lb/> ihr verweigert und die ſie eben betreffen; ich hab ihr erzählt, daß ich<lb/> dir das Meiſte erzählt. — Mit der <hi rendition="#aq">Corday</hi> warte bis ich komme;<lb/><hi rendition="#aq">Gentz</hi> mus mir die nöthigen Bücher aufſchreiben und der Verleger<lb n="5"/> ſenden.</p><lb/> <p>Durch die <hi rendition="#aq">Kalb</hi> bring ich meinen Bruder vielleicht als Sekretair<lb/> unter — bei Seckendorf in Anſpach oder in München.</p><lb/> <div n="2"> <dateline> <hi rendition="#right">d. 14 März.</hi> </dateline><lb/> <p>Eben jezt um 10 Uhr fälts mir ein nach <hi rendition="#aq">Gotha</hi> zu gehen; ich hätte<lb n="10"/> dir mehr geſchrieben. Ich bleibe wenige Tage aus.</p><lb/> <p>Dan iſt meine erſte Reiſe nach <hi rendition="#aq">Hof.</hi> Die <hi rendition="#aq">Titanide</hi> läſſet die Ehe-<lb/> ſcheidung wieder fahren.</p><lb/> <p>Leb wohl, mein Guter, dein Brief hat mich beſchämt. Glaub immer<lb/> an mich und dich! Du weiſt noch immer nicht wie ich dich liebe.<lb n="15"/> </p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">R.</hi> </salute> </closer><lb/> <postscript> <p>Morgen geht dieſer Brief ab.</p> </postscript> </div> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>225. An <hi rendition="#g">Böttiger.</hi><note place="right"><ref target="1922_Bd3_183">[183]</ref></note></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Weimar, 20. März 1799]</hi> </dateline><lb/> <p>10 000 ꝛc. <hi rendition="#aq">etc.</hi> Grüſſe von mir und Ihren Freunden in <hi rendition="#aq">Gotha.</hi> (Ihr<lb n="20"/> leztes Billet ſandte mich nach <hi rendition="#aq">Gera.</hi>) Ich habe ſo viele Freunde da-<lb/> gefunden, vom Herzog an bis zum Schellenwirth, daß ich wohl da<lb/> eine 4—wöchentliche <hi rendition="#aq">Villegiatura</hi> haben werde. — Darf ich Sie um<lb/> die <hi rendition="#aq">Litteraturzeitung</hi> dieſer oder der vorigen Woche bitten? —</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Richter</hi> <lb n="25"/> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>226. An <hi rendition="#g">Jacobi.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Weimar</hi> d. 4 März 99.</hi> </dateline><lb/> <p>Älteſter Bruder meiner Seele! In deinem Wörtgen <hi rendition="#g">Du</hi> liegt ein<lb/> langes verlebtes Beiſammenſein — ich könte dir jezt alles ſagen, meine<lb/> jämmerlichſten Kleinigkeiten und Sorgen, meine Leibgerichte und<lb n="30"/> alles.</p><lb/> <p>Die Inſolazion des blauen Himmels hat dich nun gewis wieder in<lb/> deinen eingeſezt. Auf deinen Brief an Fichte lauer’ ich mehr als auf die<lb/> ganze Oſtermeſſe.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [165/0179]
Du wirſt jezt die 2 Blätter von der Kalb empfangen haben. — Fährſt
du der Titanide entgegen: ſo ſchlag ihr die deiner Briefe ab, die ich
ihr verweigert und die ſie eben betreffen; ich hab ihr erzählt, daß ich
dir das Meiſte erzählt. — Mit der Corday warte bis ich komme;
Gentz mus mir die nöthigen Bücher aufſchreiben und der Verleger 5
ſenden.
Durch die Kalb bring ich meinen Bruder vielleicht als Sekretair
unter — bei Seckendorf in Anſpach oder in München.
d. 14 März.
Eben jezt um 10 Uhr fälts mir ein nach Gotha zu gehen; ich hätte 10
dir mehr geſchrieben. Ich bleibe wenige Tage aus.
Dan iſt meine erſte Reiſe nach Hof. Die Titanide läſſet die Ehe-
ſcheidung wieder fahren.
Leb wohl, mein Guter, dein Brief hat mich beſchämt. Glaub immer
an mich und dich! Du weiſt noch immer nicht wie ich dich liebe. 15
R.
Morgen geht dieſer Brief ab.
225. An Böttiger.
[Weimar, 20. März 1799]
10 000 ꝛc. etc. Grüſſe von mir und Ihren Freunden in Gotha. (Ihr 20
leztes Billet ſandte mich nach Gera.) Ich habe ſo viele Freunde da-
gefunden, vom Herzog an bis zum Schellenwirth, daß ich wohl da
eine 4—wöchentliche Villegiatura haben werde. — Darf ich Sie um
die Litteraturzeitung dieſer oder der vorigen Woche bitten? —
Richter 25
226. An Jacobi.
Weimar d. 4 März 99.
Älteſter Bruder meiner Seele! In deinem Wörtgen Du liegt ein
langes verlebtes Beiſammenſein — ich könte dir jezt alles ſagen, meine
jämmerlichſten Kleinigkeiten und Sorgen, meine Leibgerichte und 30
alles.
Die Inſolazion des blauen Himmels hat dich nun gewis wieder in
deinen eingeſezt. Auf deinen Brief an Fichte lauer’ ich mehr als auf die
ganze Oſtermeſſe.
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(2016-11-22T15:05:42Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:05:42Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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