Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 3. Berlin, 1959.Nephilims und Faustrechthabern nur darin unterscheidet, daß er die Vergeben Sie mir, Theuerster, daß ich Ihnen darüber schreibe,5 Geben Sie hier zwei Bluts- und Herzens-Verwandten, dem Auch an den edeln Voß denk' ich jezt, dessen Dioskuren-Homer ich10 -- Und Du, verehrter Geist, vergis den nicht, der dich so unaus- Richter 211. An Böttiger.[174]15 [Weimar, Febr. 1799?]Was sagen Sie zu diesen treflichen Vexierbildern, die [ich] eben be- 212. An Verdion. [Kopie][Weimar, 14. Febr. 1799]20Die Zauberlaterne sol kein metamorphotischer Spiegel sein, der 213. An Amalie von Imhoff in Weimar. [Kopie][Weimar, 20. Febr. 1799]Hier, wache Clairvoyante, haben Sie den Paul, der stat d[em] Jean25 Nephilims und Fauſtrechthabern nur darin unterſcheidet, daß er die Vergeben Sie mir, Theuerſter, daß ich Ihnen darüber ſchreibe,5 Geben Sie hier zwei Bluts- und Herzens-Verwandten, dem Auch an den edeln Voß denk’ ich jezt, deſſen Dioſkuren-Homer ich10 — Und Du, verehrter Geiſt, vergis den nicht, der dich ſo unaus- Richter 211. An Böttiger.[174]15 [Weimar, Febr. 1799?]Was ſagen Sie zu dieſen treflichen Vexierbildern, die [ich] eben be- 212. An Verdion. [Kopie][Weimar, 14. Febr. 1799]20Die Zauberlaterne ſol kein metamorphotiſcher Spiegel ſein, der 213. An Amalie von Imhoff in Weimar. [Kopie][Weimar, 20. Febr. 1799]Hier, wache Clairvoyante, haben Sie den Paul, der ſtat d[em] Jean25 <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0167" n="157"/> Nephilims und Fauſtrechthabern nur darin unterſcheidet, daß er die<lb/> geiſtige Stärke an die Stelle der körperlichen ſezt. Und ſelber in den<lb/> kritiſchen Moralen ſcheint er zu poltern, da ſie die Liebe ausſchlieſ-<lb/> ſen. — —</p><lb/> <p>Vergeben Sie mir, Theuerſter, daß ich Ihnen <hi rendition="#g">dar</hi>über ſchreibe,<lb n="5"/> worüber ich Sie eben hören möchte. —</p><lb/> <p>Geben Sie hier zwei Bluts- und Herzens-Verwandten, dem<lb/> Zwillingsgeſtirn an Ihrem Himmel der Liebe, meinen Grus der<lb/> innigſten Achtung.</p><lb/> <p>Auch an den edeln Voß denk’ ich jezt, deſſen Dioſkuren-Homer ich<lb n="10"/> eben mit Entzücken geleſen.</p><lb/> <p>— Und Du, verehrter Geiſt, vergis den nicht, der dich ſo unaus-<lb/> ſprechlich liebt!</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Richter</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>211. An <hi rendition="#g">Böttiger.</hi><note place="right"><ref target="1922_Bd3_174">[174]</ref></note><lb n="15"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right">[Weimar, Febr. 1799?]</hi> </dateline><lb/> <p>Was ſagen Sie zu dieſen treflichen Vexierbildern, die [ich] eben be-<lb/> kommen, zumal zu N<hi rendition="#sup">o</hi> 1. 5. 6.? —</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>212. An <hi rendition="#g">Verdion.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Weimar, 14. Febr. 1799]</hi> </dateline> <lb n="20"/> <p>Die Zauberlaterne ſol kein metamorphotiſcher Spiegel ſein, der<lb/> verziehet ſtat zu verkleinern.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>213. An <hi rendition="#g">Amalie von Imhoff in Weimar.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Weimar, 20. Febr. 1799]</hi> </dateline><lb/> <p>Hier, wache <hi rendition="#aq">Clairvoyante,</hi> haben Sie den Paul, der ſtat d[em] <hi rendition="#aq">Jean</hi><lb n="25"/> die <hi rendition="#aq">Virginie</hi> hat. Ich bitte Sie blos um die eiſerne Maſke, jede<lb/> weichere bleibt Ihrem Geſchlecht. Ihre <hi rendition="#aq">Sara</hi> gefält mir ſo ſehr als<lb/> wär’ ich der Abraham dazu. Ich bitte Sie mich bald ſtat auf einen<lb/> Thee, auf ein mit Silberblumen geſtirntes Kleid einzuladen. — Der<lb/> heitere Himmel über Ihnen ſei in Ihnen!<lb n="30"/> </p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [157/0167]
Nephilims und Fauſtrechthabern nur darin unterſcheidet, daß er die
geiſtige Stärke an die Stelle der körperlichen ſezt. Und ſelber in den
kritiſchen Moralen ſcheint er zu poltern, da ſie die Liebe ausſchlieſ-
ſen. — —
Vergeben Sie mir, Theuerſter, daß ich Ihnen darüber ſchreibe, 5
worüber ich Sie eben hören möchte. —
Geben Sie hier zwei Bluts- und Herzens-Verwandten, dem
Zwillingsgeſtirn an Ihrem Himmel der Liebe, meinen Grus der
innigſten Achtung.
Auch an den edeln Voß denk’ ich jezt, deſſen Dioſkuren-Homer ich 10
eben mit Entzücken geleſen.
— Und Du, verehrter Geiſt, vergis den nicht, der dich ſo unaus-
ſprechlich liebt!
Richter
211. An Böttiger. 15
[Weimar, Febr. 1799?]
Was ſagen Sie zu dieſen treflichen Vexierbildern, die [ich] eben be-
kommen, zumal zu No 1. 5. 6.? —
212. An Verdion.
[Weimar, 14. Febr. 1799] 20
Die Zauberlaterne ſol kein metamorphotiſcher Spiegel ſein, der
verziehet ſtat zu verkleinern.
213. An Amalie von Imhoff in Weimar.
[Weimar, 20. Febr. 1799]
Hier, wache Clairvoyante, haben Sie den Paul, der ſtat d[em] Jean 25
die Virginie hat. Ich bitte Sie blos um die eiſerne Maſke, jede
weichere bleibt Ihrem Geſchlecht. Ihre Sara gefält mir ſo ſehr als
wär’ ich der Abraham dazu. Ich bitte Sie mich bald ſtat auf einen
Thee, auf ein mit Silberblumen geſtirntes Kleid einzuladen. — Der
heitere Himmel über Ihnen ſei in Ihnen! 30
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(2016-11-22T15:05:42Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:05:42Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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