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Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 3. Berlin, 1959.

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195. An Charlotte von Kalb.
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Die Gesundheit komt wieder, wenn ich die Freude ins Vorzimmer
schicke. Aber bei dir sei sie überal und immer neben deinem Herzen
und in diesem.5

196. An Karoline Herder.
[Kopie]

Das Leben flattert an uns hin und nichts ist fest hienieden als die
Liebe, sie hat keine Zeit und sie verbirgt uns die Wellen der Zeit.
Möge sie immer sie Ihnen verbergen.10

[164]197. An Heinsius in Gera.

"Ich handle mit niemand mehr seit einiger Zeit als mit meinem
Gewissen" schrieb ich dem Verleger, mit dem ich brach um einen
1/2 Ld., den er abhandeln wolte. Gleich wohl send' ich Ihnen, lieber15
Freund, das Mspt, weil wir hoff ich in nichts auseinander sind. Ich
verlasse mich bei Ihrer Lettern-Wahl auf unser schönes moralisches
Verhältnis. Nur mus das unbestimte "bis 5 Ld'or" verwandelt
werden in 5 L. Ich wünschte ohnehin schon längst eine aus der Glanz-
presse und vom Puztisch kommende Edizion. In Rüksicht der 2ten Auf-20
lage bleibt es bei der Hälfte, und der dritten bei dem Drittel des Hono-
rars für die erste. -- Die Hauptbedingung ist die Erscheinung zur
Ostermesse, die Zahlung ist nach dem Abdruk.

Auch bitt ich Sie um 12 Freiexemplare auf Schreibpapier. --

Da Sie allein noch das drukfehlerfreieste Buch von mir geliefert:25
so werden Sie auch bei diesem für den schärfsten Korrektor und Exor-
zisten sorgen. -- Der Rest wird in wenig Wochen folgen, weil ich ihn
nur zu korrigieren brauche.

Vergeben Sie der Autor-Sorge die Bitte um die schnelle Nachricht
des richtig angelangten Mspts. Auch möcht' ich den 1ten Probebogen30
von den Briefen sehen.

Der Titel ist: Jean Pauls Briefe und bevorstehender Lebenslauf.
Leben Sie froh und ein guter Genius wende die widrigen Stunden ab,
die Ihnen der Druk der Palingenesien brachte!

Jean Paul Fr. Richter35
195. An Charlotte von Kalb.
[Kopie]

Die Geſundheit komt wieder, wenn ich die Freude ins Vorzimmer
ſchicke. Aber bei dir ſei ſie überal und immer neben deinem Herzen
und in dieſem.5

196. An Karoline Herder.
[Kopie]

Das Leben flattert an uns hin und nichts iſt feſt hienieden als die
Liebe, ſie hat keine Zeit und ſie verbirgt uns die Wellen der Zeit.
Möge ſie immer ſie Ihnen verbergen.10

[164]197. An Heinſius in Gera.

„Ich handle mit niemand mehr ſeit einiger Zeit als mit meinem
Gewiſſen“ ſchrieb ich dem Verleger, mit dem ich brach um einen
½ Ld., den er abhandeln wolte. Gleich wohl ſend’ ich Ihnen, lieber15
Freund, das Mſpt, weil wir hoff ich in nichts auseinander ſind. Ich
verlaſſe mich bei Ihrer Lettern-Wahl auf unſer ſchönes moraliſches
Verhältnis. Nur mus das unbeſtimte „bis 5 Ld’or“ verwandelt
werden in 5 L. Ich wünſchte ohnehin ſchon längſt eine aus der Glanz-
preſſe und vom Puztiſch kommende Edizion. In Rükſicht der 2ten Auf-20
lage bleibt es bei der Hälfte, und der dritten bei dem Drittel des Hono-
rars für die erſte. — Die Hauptbedingung iſt die Erſcheinung zur
Oſtermeſſe, die Zahlung iſt nach dem Abdruk.

Auch bitt ich Sie um 12 Freiexemplare auf Schreibpapier. —

Da Sie allein noch das drukfehlerfreieſte Buch von mir geliefert:25
ſo werden Sie auch bei dieſem für den ſchärfſten Korrektor und Exor-
ziſten ſorgen. — Der Reſt wird in wenig Wochen folgen, weil ich ihn
nur zu korrigieren brauche.

Vergeben Sie der Autor-Sorge die Bitte um die ſchnelle Nachricht
des richtig angelangten Mſpts. Auch möcht’ ich den 1ten Probebogen30
von den Briefen ſehen.

Der Titel iſt: Jean Pauls Briefe und bevorſtehender Lebenslauf.
Leben Sie froh und ein guter Genius wende die widrigen Stunden ab,
die Ihnen der Druk der Palingeneſien brachte!

Jean Paul Fr. Richter35
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[148/0158] 195. An Charlotte von Kalb. [Weimar, 27. Jan. 1799] Die Geſundheit komt wieder, wenn ich die Freude ins Vorzimmer ſchicke. Aber bei dir ſei ſie überal und immer neben deinem Herzen und in dieſem. 5 196. An Karoline Herder. [Weimar, 28. Jan. 1799] Das Leben flattert an uns hin und nichts iſt feſt hienieden als die Liebe, ſie hat keine Zeit und ſie verbirgt uns die Wellen der Zeit. Möge ſie immer ſie Ihnen verbergen. 10 197. An Heinſius in Gera. Weimar d. 28 Jenn. 99. „Ich handle mit niemand mehr ſeit einiger Zeit als mit meinem Gewiſſen“ ſchrieb ich dem Verleger, mit dem ich brach um einen ½ Ld., den er abhandeln wolte. Gleich wohl ſend’ ich Ihnen, lieber 15 Freund, das Mſpt, weil wir hoff ich in nichts auseinander ſind. Ich verlaſſe mich bei Ihrer Lettern-Wahl auf unſer ſchönes moraliſches Verhältnis. Nur mus das unbeſtimte „bis 5 Ld’or“ verwandelt werden in 5 L. Ich wünſchte ohnehin ſchon längſt eine aus der Glanz- preſſe und vom Puztiſch kommende Edizion. In Rükſicht der 2ten Auf- 20 lage bleibt es bei der Hälfte, und der dritten bei dem Drittel des Hono- rars für die erſte. — Die Hauptbedingung iſt die Erſcheinung zur Oſtermeſſe, die Zahlung iſt nach dem Abdruk. Auch bitt ich Sie um 12 Freiexemplare auf Schreibpapier. — Da Sie allein noch das drukfehlerfreieſte Buch von mir geliefert: 25 ſo werden Sie auch bei dieſem für den ſchärfſten Korrektor und Exor- ziſten ſorgen. — Der Reſt wird in wenig Wochen folgen, weil ich ihn nur zu korrigieren brauche. Vergeben Sie der Autor-Sorge die Bitte um die ſchnelle Nachricht des richtig angelangten Mſpts. Auch möcht’ ich den 1ten Probebogen 30 von den Briefen ſehen. Der Titel iſt: Jean Pauls Briefe und bevorſtehender Lebenslauf. Leben Sie froh und ein guter Genius wende die widrigen Stunden ab, die Ihnen der Druk der Palingeneſien brachte! Jean Paul Fr. Richter 35

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:05:42Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:05:42Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




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Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 3. Berlin, 1959, S. 148. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe03_1959/158>, abgerufen am 09.11.2024.