Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 3. Berlin, 1959.-- Der lezte Tag des Jahrs ist für mich ein stiller Karfreitag, den Vergeben Sie einem Menschen, der nichts ähnliches mit der ver- [Ihr] Freund [?] Richter. 183. An Böttiger.10 [Weimar, Ende 1798 oder Anfang 1799]Ich bitte Sie, theuerer Freund, nur auf heute um den 4ten Theil des 184. An Böttiger. [Weimar, 1798? 1799?]Guten Morgen! Ich wil Ihnen schon wie die Aurora am Morgen Richter20 185. An Böttiger.[159] [Weimar, 1798? 1799?]Lieber Freund und Geber! Hier ist der Dank und wieder eine Bitte --, Ich weis nicht, ob ich mich heute aus meiner litterarischen Rushütte25 R. 186. An Böttiger. [Weimar, 1798? 1799?]"Gieb uns unser montägliches litterarisches Brod" So möcht' ich30 — Der lezte Tag des Jahrs iſt für mich ein ſtiller Karfreitag, den Vergeben Sie einem Menſchen, der nichts ähnliches mit der ver- [Ihr] Freund [?] Richter. 183. An Böttiger.10 [Weimar, Ende 1798 oder Anfang 1799]Ich bitte Sie, theuerer Freund, nur auf heute um den 4ten Theil des 184. An Böttiger. [Weimar, 1798? 1799?]Guten Morgen! Ich wil Ihnen ſchon wie die Aurora am Morgen Richter20 185. An Böttiger.[159] [Weimar, 1798? 1799?]Lieber Freund und Geber! Hier iſt der Dank und wieder eine Bitte —, Ich weis nicht, ob ich mich heute aus meiner litterariſchen Rushütte25 R. 186. An Böttiger. [Weimar, 1798? 1799?]„Gieb uns unſer montägliches litterariſches Brod“ So möcht’ ich30 <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <pb facs="#f0153" n="143"/> <p>— Der lezte Tag des Jahrs iſt für mich ein ſtiller Karfreitag, den<lb/> ich, ohne Arbeiten und ohne Beſuche, blos mit einem weichen Be-<lb/> ſchauen der Vergangenheit und des Lebens und des Innern verträume.<lb/> Und da kein Jahr meiner Seele ſo viel gab als dieſes ſeit 2 Monaten:<lb/> ſo mus ich ja heute mit den innigſten Wünſchen des heiterſten künftigen<lb n="5"/> an die zwei unausſprechlich geliebten Weſen denken.</p><lb/> <p>Vergeben Sie einem Menſchen, der nichts ähnliches mit der ver-<lb/> kalkten Generazion um ſich hat, die alte Sitte des herzlichſten Wunſches.<lb/> Wünſchen iſt Lieben;</p> <closer> <salute>[Ihr] Freund [?] Richter.</salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>183. An <hi rendition="#g">Böttiger.</hi><lb n="10"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right">[Weimar, Ende 1798 oder Anfang 1799]</hi> </dateline><lb/> <p>Ich bitte Sie, theuerer Freund, nur auf heute um den 4<hi rendition="#sup">ten</hi> Theil des<lb/> Muſageten, den <hi rendition="#aq">Herder</hi> hatte. — Ich freue mich, daß wir beide<lb/> uns heute bei einem Muſageten treffen, der auch noch einen andern,<lb/> unſern <hi rendition="#aq">Herder</hi> dazu gebeten.<lb n="15"/> </p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>184. An <hi rendition="#g">Böttiger.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Weimar, 1798? 1799?]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen! Ich wil Ihnen ſchon wie die Aurora am Morgen<lb/> etwas entführen, — aber blos die <hi rendition="#aq">Litteraturzeitung,</hi> um welche ich<lb/> auf eine ½ Terzie bitte. <hi rendition="#aq">Ignosce!</hi> —</p> <closer> <salute> <hi rendition="#sameLine"> <hi rendition="#right">Richter</hi> <lb n="20"/> </hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>185. An <hi rendition="#g">Böttiger.</hi><note place="right"><ref target="1922_Bd3_159">[159]</ref></note></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Weimar, 1798? 1799?]</hi> </dateline><lb/> <p>Lieber Freund und Geber! Hier iſt der Dank und wieder eine Bitte —,<lb/> um Swifts <hi rendition="#aq">Works,</hi> damit ich aus ihnen die ungeleſenen ſuche. —</p><lb/> <p>Ich weis nicht, ob ich mich heute aus meiner litterariſchen Rushütte<lb n="25"/> in die <hi rendition="#aq">Herdersche</hi> Silberhütte verfüge —, ſpät in jedem Fal. Adio!</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">R.</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>186. An <hi rendition="#g">Böttiger.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Weimar, 1798? 1799?]</hi> </dateline><lb/> <p>„Gieb uns unſer montägliches litterariſches Brod“ So möcht’ ich<lb n="30"/> faſt die Bitte um die <hi rendition="#aq">L[itteratur] Zeitung</hi> des vorigen Montags<lb/> anfangen. Das Modejournal komt auf meinem Tiſch auſſer der Mode<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [143/0153]
— Der lezte Tag des Jahrs iſt für mich ein ſtiller Karfreitag, den
ich, ohne Arbeiten und ohne Beſuche, blos mit einem weichen Be-
ſchauen der Vergangenheit und des Lebens und des Innern verträume.
Und da kein Jahr meiner Seele ſo viel gab als dieſes ſeit 2 Monaten:
ſo mus ich ja heute mit den innigſten Wünſchen des heiterſten künftigen 5
an die zwei unausſprechlich geliebten Weſen denken.
Vergeben Sie einem Menſchen, der nichts ähnliches mit der ver-
kalkten Generazion um ſich hat, die alte Sitte des herzlichſten Wunſches.
Wünſchen iſt Lieben;
[Ihr] Freund [?] Richter.
183. An Böttiger. 10
[Weimar, Ende 1798 oder Anfang 1799]
Ich bitte Sie, theuerer Freund, nur auf heute um den 4ten Theil des
Muſageten, den Herder hatte. — Ich freue mich, daß wir beide
uns heute bei einem Muſageten treffen, der auch noch einen andern,
unſern Herder dazu gebeten. 15
184. An Böttiger.
[Weimar, 1798? 1799?]
Guten Morgen! Ich wil Ihnen ſchon wie die Aurora am Morgen
etwas entführen, — aber blos die Litteraturzeitung, um welche ich
auf eine ½ Terzie bitte. Ignosce! —
Richter 20
185. An Böttiger.
[Weimar, 1798? 1799?]
Lieber Freund und Geber! Hier iſt der Dank und wieder eine Bitte —,
um Swifts Works, damit ich aus ihnen die ungeleſenen ſuche. —
Ich weis nicht, ob ich mich heute aus meiner litterariſchen Rushütte 25
in die Herdersche Silberhütte verfüge —, ſpät in jedem Fal. Adio!
R.
186. An Böttiger.
[Weimar, 1798? 1799?]
„Gieb uns unſer montägliches litterariſches Brod“ So möcht’ ich 30
faſt die Bitte um die L[itteratur] Zeitung des vorigen Montags
anfangen. Das Modejournal komt auf meinem Tiſch auſſer der Mode
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(2016-11-22T15:05:42Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:05:42Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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