Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 2. Berlin, 1958.zweiten haben Wenige aufzuweisen ausser dir. Nun zieh' ich vollends Die Kropff gieng, als ich im Egerbade war, hier durch zurük. Sie Verzeih die Kürze! Du weist nicht, wie ich dein Herz liebe und deine Lebe glüklich! Jean Paul N. S. In Mahlman find' ich ein ungemeines Talent für den [Adr.] Ihro Hochwohlgeboren dem H. Regierungsassessor v. Ahle- feld in Berlin. d. E. Sei so gut und sende die Inlage an M. 685. An Emanuel.20 [Hof] d. 23. Aug. 97.Verzeihen Sie mir, Lieber, die Eile womit ich schreibe und um Leben Sie wohl und verzeihen Sie! Richter N. S. Eben erfahr' ich, daß ich nach Bayreuth sol: das kan ich 686. An Christian Otto. [Hof, 26. Aug. 1797]Thue mir doch den Gefallen, den Woldemar auf eine Stunde her- zweiten haben Wenige aufzuweiſen auſſer dir. Nun zieh’ ich vollends Die Kropff gieng, als ich im Egerbade war, hier durch zurük. Sie Verzeih die Kürze! Du weiſt nicht, wie ich dein Herz liebe und deine Lebe glüklich! Jean Paul N. S. In Mahlman find’ ich ein ungemeines Talent für den [Adr.] Ihro Hochwohlgeboren dem H. Regierungsaſſeſſor v. Ahle- feld in Berlin. d. E. Sei ſo gut und ſende die Inlage an M. 685. An Emanuel.20 [Hof] d. 23. Aug. 97.Verzeihen Sie mir, Lieber, die Eile womit ich ſchreibe und um Leben Sie wohl und verzeihen Sie! Richter N. S. Eben erfahr’ ich, daß ich nach Bayreuth ſol: das kan ich 686. An Chriſtian Otto. [Hof, 26. Aug. 1797]Thue mir doch den Gefallen, den Woldemar auf eine Stunde her- <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0387" n="366"/> zweiten haben Wenige aufzuweiſen auſſer dir. Nun zieh’ ich vollends<lb/> auf immer von <hi rendition="#aq">Hof</hi> nach <hi rendition="#aq">Leipzig</hi> (mit meinem Bruder) in den Strudel<lb/> der Arbeiten, Bücher, Luſtbarkeiten, Bekantſchaften — Dan braucht<lb/> hoff ich das Schikſal nicht ſo viele Maſchinenmeiſter mehr, um unſere<lb/> Körper-Karyatiden zuſammenzurücken und wir umarmen uns unter<lb n="5"/> den Augen des 3<hi rendition="#sup">ten</hi> Freundes.</p><lb/> <p>Die <hi rendition="#aq">Kropff</hi> gieng, als ich im Egerbade war, hier durch zurük. Sie<lb/> bleibt die ewige milde <hi rendition="#aq">zona temperata.</hi></p><lb/> <p>Verzeih die Kürze! Du weiſt nicht, wie ich dein Herz liebe und deine<lb/> Talente achte: ich brauche zu meiner wärmſten Liebe für dich kaum<lb n="10"/> deine Briefe, geſchweige meine; aber zu meiner Freude brauch ich jene.</p><lb/> <p>Lebe glüklich!</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right"> <hi rendition="#aq">Jean Paul</hi> </hi> </salute> </closer><lb/> <postscript> <p>N. S. In Mahlman find’ ich ein ungemeines Talent für den<lb/> elegiſchen Ausdruk der Empfindungen: aber wie ſol ich einem nie<lb n="15"/> Geſehenen einen <hi rendition="#g">zweiten</hi> Brief ſchreiben?</p> </postscript><lb/> <trailer> <address> <addrLine>[Adr.] Ihro Hochwohlgeboren dem H. Regierungsaſſeſſor <hi rendition="#aq">v. Ahle-<lb/> feld</hi> in <hi rendition="#aq">Berlin.</hi> d. E.</addrLine> </address> </trailer><lb/> <postscript> <p>Sei ſo gut und ſende die Inlage an M.</p> </postscript> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>685. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi><lb n="20"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right">[Hof] d. 23. Aug. 97.</hi> </dateline><lb/> <p>Verzeihen Sie mir, Lieber, die Eile womit ich ſchreibe und um<lb/> welche ich Sie bitte. Ich möchte gern ein Paar neue helfarbige zum<lb/> weiſſen Rok paſſende kaſimirne Hoſen von Ihrem Schneider haben.<lb/> Ich habe Hoſen genug, aber keine ganzen. Er ſol ſie mit Leinwand<lb n="25"/> foliieren weil ich keine Unterziehſachen trage als meine eigne Haut.</p><lb/> <p>Leben Sie wohl und verzeihen Sie!</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Richter</hi> </salute> </closer><lb/> <note place="left"> <ref target="1922_Bd2_368">[368]</ref> </note> <postscript> <p>N. S. Eben erfahr’ ich, daß ich nach <hi rendition="#aq">Bayreuth</hi> ſol: das <hi rendition="#g">kan</hi> ich<lb/> jezt nicht; — und Sie nur eine Minut[e] lang ſehen <hi rendition="#g">wil</hi> ich nicht.<lb n="30"/> </p> </postscript> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>686. An <hi rendition="#g">Chriſtian Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Hof, 26. Aug. 1797]</hi> </dateline><lb/> <p>Thue mir doch den Gefallen, den Woldemar auf eine Stunde her-<lb/> auszuſuchen, wenn er nicht zu tief liegt: ich habe der <hi rendition="#aq">Berlepsch</hi> nur<lb/> eine Stelle zu zeigen.<lb n="35"/> </p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [366/0387]
zweiten haben Wenige aufzuweiſen auſſer dir. Nun zieh’ ich vollends
auf immer von Hof nach Leipzig (mit meinem Bruder) in den Strudel
der Arbeiten, Bücher, Luſtbarkeiten, Bekantſchaften — Dan braucht
hoff ich das Schikſal nicht ſo viele Maſchinenmeiſter mehr, um unſere
Körper-Karyatiden zuſammenzurücken und wir umarmen uns unter 5
den Augen des 3ten Freundes.
Die Kropff gieng, als ich im Egerbade war, hier durch zurük. Sie
bleibt die ewige milde zona temperata.
Verzeih die Kürze! Du weiſt nicht, wie ich dein Herz liebe und deine
Talente achte: ich brauche zu meiner wärmſten Liebe für dich kaum 10
deine Briefe, geſchweige meine; aber zu meiner Freude brauch ich jene.
Lebe glüklich!
Jean Paul
N. S. In Mahlman find’ ich ein ungemeines Talent für den
elegiſchen Ausdruk der Empfindungen: aber wie ſol ich einem nie 15
Geſehenen einen zweiten Brief ſchreiben?
[Adr.] Ihro Hochwohlgeboren dem H. Regierungsaſſeſſor v. Ahle-
feld in Berlin. d. E.
Sei ſo gut und ſende die Inlage an M.
685. An Emanuel. 20
[Hof] d. 23. Aug. 97.
Verzeihen Sie mir, Lieber, die Eile womit ich ſchreibe und um
welche ich Sie bitte. Ich möchte gern ein Paar neue helfarbige zum
weiſſen Rok paſſende kaſimirne Hoſen von Ihrem Schneider haben.
Ich habe Hoſen genug, aber keine ganzen. Er ſol ſie mit Leinwand 25
foliieren weil ich keine Unterziehſachen trage als meine eigne Haut.
Leben Sie wohl und verzeihen Sie!
Richter
N. S. Eben erfahr’ ich, daß ich nach Bayreuth ſol: das kan ich
jezt nicht; — und Sie nur eine Minut[e] lang ſehen wil ich nicht. 30
686. An Chriſtian Otto.
[Hof, 26. Aug. 1797]
Thue mir doch den Gefallen, den Woldemar auf eine Stunde her-
auszuſuchen, wenn er nicht zu tief liegt: ich habe der Berlepsch nur
eine Stelle zu zeigen. 35
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(2016-11-22T15:02:06Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:02:06Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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