Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 2. Berlin, 1958.Wenn man ins Elysium trat, muste man Lethe trinken: Sie würden Jean Paul Fr. Richter 629. An Karoline Herold.5 [Kopie][Hof, 3. (?) Juni 1797]Die Blätter der Birke geben wie eine schöne Seele Wohlgeruch 630. An Christian Otto. [Hof, 3. Juni 1797. Sonnabend]10Ich leihe euch das eine Exemplar dazu, weil ihr nichts zu lesen 631. An Christian Otto. [Hof, 5. Juni 1797. Pfingstmontag]Ein wenig Minuten mehr als der Vormittag hat, sind zur Vol- 632. An Wilhelmine von Kropff in Bayreuth. Hof d. 7 Jun. 97.Sie würden hart gegen einen sein, der oft weiter nichts ist als stum, [340]Ich kan Ihnen nicht sagen, wie ich mich nach einem kleinen Wieder-30 Wenn man ins Elyſium trat, muſte man Lethe trinken: Sie würden Jean Paul Fr. Richter 629. An Karoline Herold.5 [Kopie][Hof, 3. (?) Juni 1797]Die Blätter der Birke geben wie eine ſchöne Seele Wohlgeruch 630. An Chriſtian Otto. [Hof, 3. Juni 1797. Sonnabend]10Ich leihe euch das eine Exemplar dazu, weil ihr nichts zu leſen 631. An Chriſtian Otto. [Hof, 5. Juni 1797. Pfingſtmontag]Ein wenig Minuten mehr als der Vormittag hat, ſind zur Vol- 632. An Wilhelmine von Kropff in Bayreuth. Hof d. 7 Jun. 97.Sie würden hart gegen einen ſein, der oft weiter nichts iſt als ſtum, [340]Ich kan Ihnen nicht ſagen, wie ich mich nach einem kleinen Wieder-30 <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <pb facs="#f0354" n="338"/> <p>Wenn man ins Elyſium trat, muſte man Lethe trinken: Sie würden<lb/> das irdiſche verlieren, wenn Sie ſie nähmen und alle Ihre Handlungen<lb/> vergäſſen. Leben Sie wohl als wären Sie im höhern.</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Jean Paul</hi> Fr. Richter</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>629. An <hi rendition="#g">Karoline Herold.</hi><lb n="5"/> </head> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Hof, 3. (?) Juni 1797]</hi> </dateline><lb/> <p>Die Blätter der Birke geben wie eine ſchöne Seele Wohlgeruch<lb/> ohne Geräuſch und Farben-Pomp.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>630. An <hi rendition="#g">Chriſtian Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Hof, 3. Juni 1797. Sonnabend]</hi> </dateline> <lb n="10"/> <p>Ich leihe euch das eine Exemplar dazu, weil ihr nichts zu leſen<lb/> habt — wie ich armer Teufel. <hi rendition="#aq">Beigang</hi> ſchlos auf meine Abweſenheit<lb/> auch vermuthlich aus dem Ausbleiben der Rükfracht. — Kanſt du<lb/> mir nicht morgen Göthe über das Karneval (in ſeinen neueſten<lb/> Schriften) und etwan Wielands 6. und 7. Band ſchicken? —<lb n="15"/> </p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>631. An <hi rendition="#g">Chriſtian Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Hof, 5. Juni 1797. Pfingſtmontag]</hi> </dateline><lb/> <p>Ein wenig Minuten mehr als der Vormittag hat, ſind zur Vol-<lb/> endung einer Arbeit und alſo zum Hausarreſt beſtimt. Ich danke dir.<lb/> Aber nachmittags, wo die Sonne leuchten wird, werden wir uns<lb n="20"/> wohl finden.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>632. An <hi rendition="#g">Wilhelmine von Kropff in Bayreuth.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Hof</hi> d. 7 Jun. 97.</hi> </dateline><lb/> <p>Sie würden <hi rendition="#g">hart</hi> gegen einen ſein, der oft weiter nichts iſt als <hi rendition="#g">ſtum,</hi><lb/> wenn Sie aus meinem Stilſchweigen nicht geſchloſſen hätten, daß ich<lb n="25"/> Ihren kleinen Auftrag über die Flachsſpinnerei zwar ausgerichtet<lb/> habe aber ohne Nuzen. Dem Mädgen fehlt nicht die Willigkeit<lb/> ſondern ein — Spinrad dazu; und ihre Armuth verbeut ihr, zu<lb/> kaufen und zu lernen.</p><lb/> <p><note place="left"><ref target="1922_Bd2_340">[340]</ref></note>Ich kan Ihnen nicht ſagen, wie ich mich nach einem kleinen Wieder-<lb n="30"/> ſcheine Ihrer Hand oder vielmehr Ihrer Handſchrift — denn zum<lb/> erſten wäre das Papier nicht weis genug — nun ſeit einer ſo langen<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [338/0354]
Wenn man ins Elyſium trat, muſte man Lethe trinken: Sie würden
das irdiſche verlieren, wenn Sie ſie nähmen und alle Ihre Handlungen
vergäſſen. Leben Sie wohl als wären Sie im höhern.
Jean Paul Fr. Richter
629. An Karoline Herold. 5
[Hof, 3. (?) Juni 1797]
Die Blätter der Birke geben wie eine ſchöne Seele Wohlgeruch
ohne Geräuſch und Farben-Pomp.
630. An Chriſtian Otto.
[Hof, 3. Juni 1797. Sonnabend] 10
Ich leihe euch das eine Exemplar dazu, weil ihr nichts zu leſen
habt — wie ich armer Teufel. Beigang ſchlos auf meine Abweſenheit
auch vermuthlich aus dem Ausbleiben der Rükfracht. — Kanſt du
mir nicht morgen Göthe über das Karneval (in ſeinen neueſten
Schriften) und etwan Wielands 6. und 7. Band ſchicken? — 15
631. An Chriſtian Otto.
[Hof, 5. Juni 1797. Pfingſtmontag]
Ein wenig Minuten mehr als der Vormittag hat, ſind zur Vol-
endung einer Arbeit und alſo zum Hausarreſt beſtimt. Ich danke dir.
Aber nachmittags, wo die Sonne leuchten wird, werden wir uns 20
wohl finden.
632. An Wilhelmine von Kropff in Bayreuth.
Hof d. 7 Jun. 97.
Sie würden hart gegen einen ſein, der oft weiter nichts iſt als ſtum,
wenn Sie aus meinem Stilſchweigen nicht geſchloſſen hätten, daß ich 25
Ihren kleinen Auftrag über die Flachsſpinnerei zwar ausgerichtet
habe aber ohne Nuzen. Dem Mädgen fehlt nicht die Willigkeit
ſondern ein — Spinrad dazu; und ihre Armuth verbeut ihr, zu
kaufen und zu lernen.
Ich kan Ihnen nicht ſagen, wie ich mich nach einem kleinen Wieder- 30
ſcheine Ihrer Hand oder vielmehr Ihrer Handſchrift — denn zum
erſten wäre das Papier nicht weis genug — nun ſeit einer ſo langen
[340]
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:02:06Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:02:06Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |