Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 2. Berlin, 1958.

Bild:
<< vorherige Seite

in Ihnen wie die der ind[ianischen] Feige wenn man sie säet, zu
Bäumen geworden. Dein Kummer und dein Himmel ist dein Werth
und dein Bürge. Jahr, das Infinitesimalth[eilgen] der Lebens Terze.
Es gehe deiner schönen Seele wohl, aber sie sei nicht blos schön, auch
froh, sie finde nicht blos den Aether, sie suche auch die Wolke und die5
Erde.

484. An Wernlein in Neustadt a. d. Aisch.
[Kopie]

Am besten wärs wir schrieben alle Jahr einander -- der eine am
Neujahrstag 1797, der andre antwortete an demselben Tag 1798.10
Die Wirklichkeit erbleicht vor dem Aufgang der Phantasie. Diese
Gebilde sind ein [?] Geschöpf, kein Portrait. Kom einmal, damit wir
alle uns einmal in 1 Bude laben! Wenn die Zeit die Stücke des Bundes
weit auseinander geworfen: dan wirst du angewandelt kommen.

485. An Christian Otto.15

Pack' es also für W[ernlein] und deine Programmen dazu. -- Du
thätest mir wohl einen Gefallen, wenn du mir -- da ich Nachmittag
arbeite -- Vormittag die L[itteratur] Zeitung schiktest.

486. An Christian Otto.[282]20
[Auf einem schmalen Blättchen]
Versus memorialis
Metrum

-- BreveBreve
Erfreue25
Mich mit dem
Vier und dem
Zwanzigsten
Bändigen.
487. An Christian Otto.30

Amöne hat meinen Q. Fixlein verlangt; da ihn aber Seifert als ein
eisernes Vieh in seinen Stal gezogen: so bitt' ich dich um deinen.

in Ihnen wie die der ind[ianiſchen] Feige wenn man ſie ſäet, zu
Bäumen geworden. Dein Kummer und dein Himmel iſt dein Werth
und dein Bürge. Jahr, das Infiniteſimalth[eilgen] der Lebens Terze.
Es gehe deiner ſchönen Seele wohl, aber ſie ſei nicht blos ſchön, auch
froh, ſie finde nicht blos den Aether, ſie ſuche auch die Wolke und die5
Erde.

484. An Wernlein in Neuſtadt a. d. Aiſch.
[Kopie]

Am beſten wärs wir ſchrieben alle Jahr einander — der eine am
Neujahrstag 1797, der andre antwortete an demſelben Tag 1798.10
Die Wirklichkeit erbleicht vor dem Aufgang der Phantaſie. Dieſe
Gebilde ſind ein [?] Geſchöpf, kein Portrait. Kom einmal, damit wir
alle uns einmal in 1 Bude laben! Wenn die Zeit die Stücke des Bundes
weit auseinander geworfen: dan wirſt du angewandelt kommen.

485. An Chriſtian Otto.15

Pack’ es alſo für W[ernlein] und deine Programmen dazu. — Du
thäteſt mir wohl einen Gefallen, wenn du mir — da ich Nachmittag
arbeite — Vormittag die L[itteratur] Zeitung ſchikteſt.

486. An Chriſtian Otto.[282]20
[Auf einem ſchmalen Blättchen]
Versus memorialis
Metrum

— ⏑⏑
Erfreue25
Mich mit dem
Vier und dem
Zwanzigſten
Bändigen.
487. An Chriſtian Otto.30

Amöne hat meinen Q. Fixlein verlangt; da ihn aber Seifert als ein
eiſernes Vieh in ſeinen Stal gezogen: ſo bitt’ ich dich um deinen.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="letter" n="1">
        <p><pb facs="#f0296" n="281"/>
in Ihnen wie die der ind[iani&#x017F;chen] Feige wenn man &#x017F;ie &#x017F;äet, zu<lb/>
Bäumen geworden. Dein Kummer und dein Himmel i&#x017F;t dein Werth<lb/>
und dein Bürge. Jahr, das Infinite&#x017F;imalth[eilgen] der Lebens Terze.<lb/>
Es gehe deiner &#x017F;chönen Seele wohl, aber &#x017F;ie &#x017F;ei nicht blos &#x017F;chön, auch<lb/>
froh, &#x017F;ie finde nicht blos den Aether, &#x017F;ie &#x017F;uche auch die Wolke und die<lb n="5"/>
Erde.</p>
      </div><lb/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>484. An <hi rendition="#g">Wernlein in Neu&#x017F;tadt a. d. Ai&#x017F;ch.</hi></head><lb/>
        <note type="editorial">[Kopie]</note>
        <dateline> <hi rendition="#right">[Hof, 19. Dez. 1796]</hi> </dateline><lb/>
        <p>Am be&#x017F;ten wärs wir &#x017F;chrieben alle Jahr einander &#x2014; der eine am<lb/>
Neujahrstag 1797, der andre antwortete an dem&#x017F;elben Tag 1798.<lb n="10"/>
Die Wirklichkeit erbleicht vor dem Aufgang der Phanta&#x017F;ie. Die&#x017F;e<lb/>
Gebilde &#x017F;ind ein [?] Ge&#x017F;chöpf, kein Portrait. Kom einmal, damit wir<lb/>
alle uns einmal in 1 Bude laben! Wenn die Zeit die Stücke des Bundes<lb/>
weit auseinander geworfen: dan wir&#x017F;t du angewandelt kommen.</p>
      </div><lb/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>485. An <hi rendition="#g">Chri&#x017F;tian Otto.</hi><lb n="15"/>
</head>
        <dateline> <hi rendition="#right">[Hof, 19. Dez. 1796]</hi> </dateline><lb/>
        <p>Pack&#x2019; es al&#x017F;o für <hi rendition="#aq">W[ernlein]</hi> und deine Programmen dazu. &#x2014; Du<lb/>
thäte&#x017F;t mir wohl einen Gefallen, wenn du mir &#x2014; da ich Nachmittag<lb/>
arbeite &#x2014; Vormittag die <hi rendition="#aq">L[itteratur] Zeitung</hi> &#x017F;chikte&#x017F;t.</p>
      </div><lb/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>486. An <hi rendition="#g">Chri&#x017F;tian Otto.</hi><note place="right"><ref target="1922_Bd2_282">[282]</ref></note><lb n="20"/>
</head>
        <note type="editorial">[Auf einem &#x017F;chmalen Blättchen]</note>
        <dateline> <hi rendition="#right">[Hof, 19. Dez. 1796]</hi> </dateline><lb/>
        <lg type="poem">
          <head><hi rendition="#aq">Versus memorialis<lb/>
Metrum</hi><lb/>
&#x2014; &#x23D1;&#x23D1;</head><lb/>
          <l>Erfreue<lb n="25"/>
</l>
          <l>Mich mit dem</l><lb/>
          <l>Vier und dem</l><lb/>
          <l>Zwanzig&#x017F;ten</l><lb/>
          <l>Bändigen.</l>
        </lg>
      </div><lb/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>487. An <hi rendition="#g">Chri&#x017F;tian Otto.</hi><lb n="30"/>
</head>
        <dateline> <hi rendition="#right">[Hof, 20. Dez. 1796]</hi> </dateline><lb/>
        <p>Amöne hat meinen Q. Fixlein verlangt; da ihn aber Seifert als ein<lb/>
ei&#x017F;ernes Vieh in &#x017F;einen Stal gezogen: &#x017F;o bitt&#x2019; ich dich um deinen.</p>
      </div><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[281/0296] in Ihnen wie die der ind[ianiſchen] Feige wenn man ſie ſäet, zu Bäumen geworden. Dein Kummer und dein Himmel iſt dein Werth und dein Bürge. Jahr, das Infiniteſimalth[eilgen] der Lebens Terze. Es gehe deiner ſchönen Seele wohl, aber ſie ſei nicht blos ſchön, auch froh, ſie finde nicht blos den Aether, ſie ſuche auch die Wolke und die 5 Erde. 484. An Wernlein in Neuſtadt a. d. Aiſch. [Hof, 19. Dez. 1796] Am beſten wärs wir ſchrieben alle Jahr einander — der eine am Neujahrstag 1797, der andre antwortete an demſelben Tag 1798. 10 Die Wirklichkeit erbleicht vor dem Aufgang der Phantaſie. Dieſe Gebilde ſind ein [?] Geſchöpf, kein Portrait. Kom einmal, damit wir alle uns einmal in 1 Bude laben! Wenn die Zeit die Stücke des Bundes weit auseinander geworfen: dan wirſt du angewandelt kommen. 485. An Chriſtian Otto. 15 [Hof, 19. Dez. 1796] Pack’ es alſo für W[ernlein] und deine Programmen dazu. — Du thäteſt mir wohl einen Gefallen, wenn du mir — da ich Nachmittag arbeite — Vormittag die L[itteratur] Zeitung ſchikteſt. 486. An Chriſtian Otto. 20 [Hof, 19. Dez. 1796] Versus memorialis Metrum — ⏑⏑ Erfreue 25 Mich mit dem Vier und dem Zwanzigſten Bändigen. 487. An Chriſtian Otto. 30 [Hof, 20. Dez. 1796] Amöne hat meinen Q. Fixlein verlangt; da ihn aber Seifert als ein eiſernes Vieh in ſeinen Stal gezogen: ſo bitt’ ich dich um deinen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:02:06Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:02:06Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe02_1958
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe02_1958/296
Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 2. Berlin, 1958, S. 281. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe02_1958/296>, abgerufen am 23.11.2024.