1. N. S. Ich werde dir nachher das an Emanuel zu packen schicken.
[274]2. N. S. Es hat noch Zeit.
3. Mit 1000 Freuden thu' ich, was du begehrst; aber mit 10,000 thät' ich das, was du verbittest.
467. An Christian Otto.5
[Hof, 29. Nov. 1796. Dienstag]
Lieber Otto, du bist zu gut und zu sorgfältig. Ich lasse es wegen der beizuschliessenden Briefe bis Sonabends anstehen.
*468. An Amöne Herold.
Hof d. 1 Dec. 1796.10
Nein, ich könte sagen, ich bin zu glüklich und zu sehr geliebt!
Das Schiksal hat in Ihnen die lange Winterlandschaft der Ver- gangenheit auszulöschen und braucht ein Paar Frühlinge, Sie zu belohnen. Ich weis es, Amöne, wir bleiben beisammen, ich achte Sie unendlich, es ist Unrecht wenn ich sage mehr als je.15
Ihr Brief an W[ernlein?] ist warm und schimmernd zugleich. Den von Oertel hab' ich noch nicht, aber Sie bekommen ihn gewis.
Hier ist auch einer von der Krüdner. Leben Sie wohl, ich möchte Ihnen jede Minute eines sagen, und jede Minute wieder ankommen, um den Genus des Friedens zu haben.20
R.
469. An Friedrich von Oertel in Leipzig.
Hof. d. 1 Dec. 96.
Dasmal, lieber Oertel, hab' ich doch eher einmal Zeit, dir einen langen Brief zu schicken -- denn ausser dir und Müllern hab' ich weiter25 niemand zu schreiben als Matzdorf -- Herder -- Wernlein -- Emanuel -- Lübek -- Elrodt -- der Kalb -- der Herder -- der Schukman -- der Kropf -- der Krüdner. Und da ich mich dasmal bei Ahlefeld nicht mit der Menge meiner Briefe entschuldigen kan: so entschuldige mich mit meinem Bücherlesen -- Bücherexzerpieren --30 Büchermemorieren und Büchermachen, wozu ich wenn nicht lange Nächte doch kurze Tage brauche.
Ich glaube wie du, daß die Xenien mehr Gesumse machen als [275]Giftblasen ausleeren. Göthes Idylle und einige von Kosegarten recht-
1. N. S. Ich werde dir nachher das an Emanuel zu packen ſchicken.
[274]2. N. S. Es hat noch Zeit.
3. Mit 1000 Freuden thu’ ich, was du begehrſt; aber mit 10,000 thät’ ich das, was du verbitteſt.
467. An Chriſtian Otto.5
[Hof, 29. Nov. 1796. Dienstag]
Lieber Otto, du biſt zu gut und zu ſorgfältig. Ich laſſe es wegen der beizuſchlieſſenden Briefe bis Sonabends anſtehen.
*468. An Amöne Herold.
Hof d. 1 Dec. 1796.10
Nein, ich könte ſagen, ich bin zu glüklich und zu ſehr geliebt!
Das Schikſal hat in Ihnen die lange Winterlandſchaft der Ver- gangenheit auszulöſchen und braucht ein Paar Frühlinge, Sie zu belohnen. Ich weis es, Amöne, wir bleiben beiſammen, ich achte Sie unendlich, es iſt Unrecht wenn ich ſage mehr als je.15
Ihr Brief an W[ernlein?] iſt warm und ſchimmernd zugleich. Den von Oertel hab’ ich noch nicht, aber Sie bekommen ihn gewis.
Hier iſt auch einer von der Krüdner. Leben Sie wohl, ich möchte Ihnen jede Minute eines ſagen, und jede Minute wieder ankommen, um den Genus des Friedens zu haben.20
R.
469. An Friedrich von Oertel in Leipzig.
Hof. d. 1 Dec. 96.
Dasmal, lieber Oertel, hab’ ich doch eher einmal Zeit, dir einen langen Brief zu ſchicken — denn auſſer dir und Müllern hab’ ich weiter25 niemand zu ſchreiben als Matzdorf — Herder — Wernlein — Emanuel — Lübek — Elrodt — der Kalb — der Herder — der Schukman — der Kropf — der Krüdner. Und da ich mich dasmal bei Ahlefeld nicht mit der Menge meiner Briefe entſchuldigen kan: ſo entſchuldige mich mit meinem Bücherleſen — Bücherexzerpieren —30 Büchermemorieren und Büchermachen, wozu ich wenn nicht lange Nächte doch kurze Tage brauche.
Ich glaube wie du, daß die Xenien mehr Geſumſe machen als [275]Giftblaſen ausleeren. Göthes Idylle und einige von Koſegarten recht-
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1. N. S. Ich werde dir nachher das an Emanuel zu packen ſchicken.
2. N. S. Es hat noch Zeit.
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3. Mit 1000 Freuden thu’ ich, was du begehrſt; aber mit 10,000
thät’ ich das, was du verbitteſt.
467. An Chriſtian Otto. 5
[Hof, 29. Nov. 1796. Dienstag]
Lieber Otto, du biſt zu gut und zu ſorgfältig. Ich laſſe es wegen der
beizuſchlieſſenden Briefe bis Sonabends anſtehen.
*468. An Amöne Herold.
Hof d. 1 Dec. 1796. 10
Nein, ich könte ſagen, ich bin zu glüklich und zu ſehr geliebt!
Das Schikſal hat in Ihnen die lange Winterlandſchaft der Ver-
gangenheit auszulöſchen und braucht ein Paar Frühlinge, Sie zu
belohnen. Ich weis es, Amöne, wir bleiben beiſammen, ich achte Sie
unendlich, es iſt Unrecht wenn ich ſage mehr als je. 15
Ihr Brief an W[ernlein?] iſt warm und ſchimmernd zugleich. Den
von Oertel hab’ ich noch nicht, aber Sie bekommen ihn gewis.
Hier iſt auch einer von der Krüdner. Leben Sie wohl, ich möchte
Ihnen jede Minute eines ſagen, und jede Minute wieder ankommen,
um den Genus des Friedens zu haben. 20
R.
469. An Friedrich von Oertel in Leipzig.
Hof. d. 1 Dec. 96.
Dasmal, lieber Oertel, hab’ ich doch eher einmal Zeit, dir einen
langen Brief zu ſchicken — denn auſſer dir und Müllern hab’ ich weiter 25
niemand zu ſchreiben als Matzdorf — Herder — Wernlein —
Emanuel — Lübek — Elrodt — der Kalb — der Herder — der
Schukman — der Kropf — der Krüdner. Und da ich mich dasmal bei
Ahlefeld nicht mit der Menge meiner Briefe entſchuldigen kan: ſo
entſchuldige mich mit meinem Bücherleſen — Bücherexzerpieren — 30
Büchermemorieren und Büchermachen, wozu ich wenn nicht lange
Nächte doch kurze Tage brauche.
Ich glaube wie du, daß die Xenien mehr Geſumſe machen als
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:02:06Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:02:06Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 2. Berlin, 1958, S. 274. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe02_1958/289>, abgerufen am 07.07.2024.
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