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Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 2. Berlin, 1958.

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Mutter an und schmücke dich für jene auf einer Erde, die täglich
kothiger wird, und wenn deine Eltern dich und diese Kugel verlassen, so
tröste sie der Blik in dein verschön[ertes] Herz -- ich stehe mit einem
langen Aukzionshammer unter den Lizitanten --

352. An Friedrich von Oertel in Leipzig.5
[Kopie]

Mein nun in der Vergangenheit hängender Garten -- hat so viel
Sprossen in die Himmelsleiter gemacht. -- Sensitive der Ehre --
2 Wasserschöslinge oder Moosarten stehen auf dieser vollen Wurzel
gut[er?] Früchte -- die Uebersicht über ihren inneren fruchttragenden10
Mikrokosmus.

353. An Christian Otto.

Obgleich nur die oberdeutsche L[itteratur] Zeitung der Campio für
den armen noch ins Grab hineinleidenden Moriz ist: so schick' ich dir15
sie doch; der Gegner ist noch schlechter. -- Herder betrauerte es
ausserordentlich, als ich ihm die Entheiligung des Todten erzählte.

354. An Christian Otto.[220]

Remittiere mir den Ostheim[ischen] Brief, aber nur, wenn du ihn20
gelesen. Zweitens sei so gut, borge mir 6 Bögen von deinem Harfen-
papier; mit dem Eintritte der Hundsferien holt mein Bruder mir --
und dir auch, wenn du wilst -- ein neues papiernes Territorium von
der Papiermühle.

355. An Ludwig von Oertel in Weimar.25
[Kopie]

-- indem ich alle frische Bilder meines W[eimarschen] Karnevals
aufrichte und vor mir vorüberführe. Es wird mein Inneres sanft
ausdehnen, wenn du mir schreiben wirst, daß du deinem Befehl[er]
gehorsam gewesen, weil es leichter ist ein fremder Diener als sein30
eigner Herr zu sein -- daß deine Seele in der schönen Ruhe einer be-
stimten Thätigkeit und dein Körper auf dem Wege einer wachsenden
Meliorazion sei -- und daß du bisher [?] schön[e] Minuten bei

Mutter an und ſchmücke dich für jene auf einer Erde, die täglich
kothiger wird, und wenn deine Eltern dich und dieſe Kugel verlaſſen, ſo
tröſte ſie der Blik in dein verſchön[ertes] Herz — ich ſtehe mit einem
langen Aukzionshammer unter den Lizitanten —

352. An Friedrich von Oertel in Leipzig.5
[Kopie]

Mein nun in der Vergangenheit hängender Garten — hat ſo viel
Sproſſen in die Himmelsleiter gemacht. — Senſitive der Ehre —
2 Waſſerſchöslinge oder Moosarten ſtehen auf dieſer vollen Wurzel
gut[er?] Früchte — die Ueberſicht über ihren inneren fruchttragenden10
Mikrokoſmus.

353. An Chriſtian Otto.

Obgleich nur die oberdeutſche L[itteratur] Zeitung der Campio für
den armen noch ins Grab hineinleidenden Moriz iſt: ſo ſchick’ ich dir15
ſie doch; der Gegner iſt noch ſchlechter. — Herder betrauerte es
auſſerordentlich, als ich ihm die Entheiligung des Todten erzählte.

354. An Chriſtian Otto.[220]

Remittiere mir den Oſtheim[iſchen] Brief, aber nur, wenn du ihn20
geleſen. Zweitens ſei ſo gut, borge mir 6 Bögen von deinem Harfen-
papier; mit dem Eintritte der Hundsferien holt mein Bruder mir —
und dir auch, wenn du wilſt — ein neues papiernes Territorium von
der Papiermühle.

355. An Ludwig von Oertel in Weimar.25
[Kopie]

— indem ich alle friſche Bilder meines W[eimarſchen] Karnevals
aufrichte und vor mir vorüberführe. Es wird mein Inneres ſanft
ausdehnen, wenn du mir ſchreiben wirſt, daß du deinem Befehl[er]
gehorſam geweſen, weil es leichter iſt ein fremder Diener als ſein30
eigner Herr zu ſein — daß deine Seele in der ſchönen Ruhe einer be-
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[221/0235] Mutter an und ſchmücke dich für jene auf einer Erde, die täglich kothiger wird, und wenn deine Eltern dich und dieſe Kugel verlaſſen, ſo tröſte ſie der Blik in dein verſchön[ertes] Herz — ich ſtehe mit einem langen Aukzionshammer unter den Lizitanten — 352. An Friedrich von Oertel in Leipzig. 5 [Hof, 5. Juli 1796] Mein nun in der Vergangenheit hängender Garten — hat ſo viel Sproſſen in die Himmelsleiter gemacht. — Senſitive der Ehre — 2 Waſſerſchöslinge oder Moosarten ſtehen auf dieſer vollen Wurzel gut[er?] Früchte — die Ueberſicht über ihren inneren fruchttragenden 10 Mikrokoſmus. 353. An Chriſtian Otto. [Hof, 6. Juli 1796] Obgleich nur die oberdeutſche L[itteratur] Zeitung der Campio für den armen noch ins Grab hineinleidenden Moriz iſt: ſo ſchick’ ich dir 15 ſie doch; der Gegner iſt noch ſchlechter. — Herder betrauerte es auſſerordentlich, als ich ihm die Entheiligung des Todten erzählte. 354. An Chriſtian Otto. [Hof, 11. Juli 1796] Remittiere mir den Oſtheim[iſchen] Brief, aber nur, wenn du ihn 20 geleſen. Zweitens ſei ſo gut, borge mir 6 Bögen von deinem Harfen- papier; mit dem Eintritte der Hundsferien holt mein Bruder mir — und dir auch, wenn du wilſt — ein neues papiernes Territorium von der Papiermühle. 355. An Ludwig von Oertel in Weimar. 25 [Hof, 11. Juli 1796] — indem ich alle friſche Bilder meines W[eimarſchen] Karnevals aufrichte und vor mir vorüberführe. Es wird mein Inneres ſanft ausdehnen, wenn du mir ſchreiben wirſt, daß du deinem Befehl[er] gehorſam geweſen, weil es leichter iſt ein fremder Diener als ſein 30 eigner Herr zu ſein — daß deine Seele in der ſchönen Ruhe einer be- ſtimten Thätigkeit und dein Körper auf dem Wege einer wachſenden Meliorazion ſei — und daß du bisher [?] ſchön[e] Minuten bei

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:02:06Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:02:06Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




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Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 2. Berlin, 1958, S. 221. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe02_1958/235>, abgerufen am 21.11.2024.