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Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 1. Berlin, 1956.

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Ihnen gegen mich voraus und ich sehe überal recht gut Ihre gute
Hand mir andre Hände geben. Haben Sie meinen herzlichen Dank[423]
dafür, liebe Renata; -- ich bin wieder recht sehr Ihr Freund und ich
freue mich wie ein Kind auf unsere ersten Zusammenkünfte und auf
unsre Erzählungen. Leben Sie tausendmal wol, Liebe, theuere Freundin5

Ihres
Freundes
Richter


442. An Helene Köhler.
10
Mademoiselle,

Wär' ich eher, oder Ihr Kutscher später gekommen: so hätt' ich ihm
dieses Briefgen vol Dank und vol Freude über das Ihrige mitgegeben.
Jean Paul, der Sie aufsucht uneingeladen, kömt noch gewisser ein-
geladen. Ich danke Ihnen gleich sehr für Ihre Güte, und für die Art,15
sie zu erweisen, die beide so schön, aber nicht so unerwartet, wie der
Tag sind, der sie veranlasset. Ich habe Ihnen und den Ihrigen nichts
weiter -- vormittags -- zu sagen als eine Empfehlung, eine ge-
segnete Malzeit und die Versicherung daß ich mit grosser Hochachtung
bin20

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Eiligst

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Deroselben
gehors. Diener
Fr. Richter
[Adr.] Mademoiselle Mademois. Helene Koehler a son logis.
443. An Tertius Joh. Chr. Moesch in Hof.25
[Kopie]

Ich würde Ihnen zu Ihrem Terziat und [Ihrer] Genesung glük-
wünschen, wenn in dieser Lebensfarce, wo der Nachwinter eher als der
Nachsommer ist, etwas gut und lang genug wäre, um eine Gratulazion
oder Kondolazion zu verdienen. Da Ihnen der Kaffee verboten: so30
schick' ich Ihnen eine Schifsladung mit der Bitte, dem Doktor un-
gehorsamer zu sein als Ihrem Appetit. Eine Ziege, die zugleich
Jupiter und Lungensüchtige säugt, hat diesen Trank entdekt. -- Wenn

26*

Ihnen gegen mich voraus und ich ſehe überal recht gut Ihre gute
Hand mir andre Hände geben. Haben Sie meinen herzlichen Dank[423]
dafür, liebe Renata; — ich bin wieder recht ſehr Ihr Freund und ich
freue mich wie ein Kind auf unſere erſten Zuſammenkünfte und auf
unſre Erzählungen. Leben Sie tauſendmal wol, Liebe, theuere Freundin5

Ihres
Freundes
Richter


442. An Helene Köhler.
10
Mademoiſelle,

Wär’ ich eher, oder Ihr Kutſcher ſpäter gekommen: ſo hätt’ ich ihm
dieſes Briefgen vol Dank und vol Freude über das Ihrige mitgegeben.
Jean Paul, der Sie aufſucht uneingeladen, kömt noch gewiſſer ein-
geladen. Ich danke Ihnen gleich ſehr für Ihre Güte, und für die Art,15
ſie zu erweiſen, die beide ſo ſchön, aber nicht ſo unerwartet, wie der
Tag ſind, der ſie veranlaſſet. Ich habe Ihnen und den Ihrigen nichts
weiter — vormittags — zu ſagen als eine Empfehlung, eine ge-
ſegnete Malzeit und die Verſicherung daß ich mit groſſer Hochachtung
bin20

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Eiligſt

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Deroſelben
gehorſ. Diener
Fr. Richter
[Adr.] Mademoiselle Mademois. Helene Koehler à son logis.
443. An Tertius Joh. Chr. Moeſch in Hof.25
[Kopie]

Ich würde Ihnen zu Ihrem Terziat und [Ihrer] Geneſung glük-
wünſchen, wenn in dieſer Lebensfarce, wo der Nachwinter eher als der
Nachſommer iſt, etwas gut und lang genug wäre, um eine Gratulazion
oder Kondolazion zu verdienen. Da Ihnen der Kaffee verboten: ſo30
ſchick’ ich Ihnen eine Schifsladung mit der Bitte, dem Doktor un-
gehorſamer zu ſein als Ihrem Appetit. Eine Ziege, die zugleich
Jupiter und Lungenſüchtige ſäugt, hat dieſen Trank entdekt. — Wenn

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[403/0431] Ihnen gegen mich voraus und ich ſehe überal recht gut Ihre gute Hand mir andre Hände geben. Haben Sie meinen herzlichen Dank dafür, liebe Renata; — ich bin wieder recht ſehr Ihr Freund und ich freue mich wie ein Kind auf unſere erſten Zuſammenkünfte und auf unſre Erzählungen. Leben Sie tauſendmal wol, Liebe, theuere Freundin 5 [423]Ihres Freundes Richter 442. An Helene Köhler. Hof d. 8 Sept. [1793. Sonntag] 10 Mademoiſelle, Wär’ ich eher, oder Ihr Kutſcher ſpäter gekommen: ſo hätt’ ich ihm dieſes Briefgen vol Dank und vol Freude über das Ihrige mitgegeben. Jean Paul, der Sie aufſucht uneingeladen, kömt noch gewiſſer ein- geladen. Ich danke Ihnen gleich ſehr für Ihre Güte, und für die Art, 15 ſie zu erweiſen, die beide ſo ſchön, aber nicht ſo unerwartet, wie der Tag ſind, der ſie veranlaſſet. Ich habe Ihnen und den Ihrigen nichts weiter — vormittags — zu ſagen als eine Empfehlung, eine ge- ſegnete Malzeit und die Verſicherung daß ich mit groſſer Hochachtung bin 20 Eiligſt Deroſelben gehorſ. Diener Fr. Richter [Adr.] Mademoiselle Mademois. Helene Koehler à son logis. 443. An Tertius Joh. Chr. Moeſch in Hof. 25 [Schwarzenbach, 22. Sept. 1793. Sonntag] Ich würde Ihnen zu Ihrem Terziat und [Ihrer] Geneſung glük- wünſchen, wenn in dieſer Lebensfarce, wo der Nachwinter eher als der Nachſommer iſt, etwas gut und lang genug wäre, um eine Gratulazion oder Kondolazion zu verdienen. Da Ihnen der Kaffee verboten: ſo 30 ſchick’ ich Ihnen eine Schifsladung mit der Bitte, dem Doktor un- gehorſamer zu ſein als Ihrem Appetit. Eine Ziege, die zugleich Jupiter und Lungenſüchtige ſäugt, hat dieſen Trank entdekt. — Wenn 26*

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T14:52:17Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T14:52:17Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




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Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 1. Berlin, 1956, S. 403. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe01_1956/431>, abgerufen am 24.11.2024.