Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 1. Berlin, 1956.nächstens Ihnen in Bayreuth mich mit Bänderschuhen und drei- Es ist alles mein Ernst und in 14 Tagen erblick ich die Eremitage Und so leben Sie wol und schweben Sie mit Ihren Schmetter-5 Ihres Freundes Fried. Richter15 N. S. Liebe Freundin, schreiben Sie mir innerhalb 8 Tagen nur 406. An Pfarrer Völkel in Schwarzenbach? [Schwarzenbach, Aug. (?) 1792]p. p. 20Ich wil durch dieses Blat aus dem ordentlichsten Man in Schwar- N. S. Kant gab zu dieser Messe heraus: Kritik aller Offen-30 R. nächſtens Ihnen in Bayreuth mich mit Bänderſchuhen und drei- Es iſt alles mein Ernſt und in 14 Tagen erblick ich die Eremitage Und ſo leben Sie wol und ſchweben Sie mit Ihren Schmetter-5 Ihres Freundes Fried. Richter15 N. S. Liebe Freundin, ſchreiben Sie mir innerhalb 8 Tagen nur 406. An Pfarrer Völkel in Schwarzenbach? [Schwarzenbach, Aug. (?) 1792]p. p. 20Ich wil durch dieſes Blat aus dem ordentlichſten Man in Schwar- N. S. Kant gab zu dieſer Meſſe heraus: Kritik aller Offen-30 R. <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0392" n="365"/> nächſtens Ihnen in Bayreuth mich mit Bänderſchuhen und drei-<lb/> eckigem Hut und Geſicht präſentieren wil.</p><lb/> <p>Es iſt alles mein Ernſt und in 14 Tagen erblick ich die Eremitage<lb/> und die Renata, die vielleicht nicht viel hineinkömt.</p><lb/> <p>Und ſo leben Sie wol und ſchweben Sie mit Ihren Schmetter-<lb n="5"/> lingsflügeln um jede giftloſe Blume und kein boshafter Knabenhut<lb/> falle auf den frohen Sommervogel. — Jezt fället mir die Gefahr, in<lb/> deren Klauen ſchon Ihr Leben geweſen ein und ich bin froh daß ich<lb/> nicht in der Stunde, wo mir Ihre F. Mutter die Räderungsgeſchichte<lb/> erzählte, an Sie ſchrieb: mein Inneres zitterte und ich war über meine<lb n="10"/> Augen nicht mehr Herr. — Leben Sie noch einmal wol, theuere Freun-<lb/> din, und bleiben Sie dieſe und empfangen Sie mit einem frohen<lb/> Angeſicht den Beſuch</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Ihres Freundes<lb/> Fried. Richter<lb n="15"/> </hi> </salute> </closer> <postscript> <p>N. S. Liebe Freundin, ſchreiben Sie mir innerhalb 8 Tagen nur<lb/> 3 Worte über Ihr und mein Schweigen.</p> </postscript> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>406. An <hi rendition="#g">Pfarrer Völkel in Schwarzenbach?</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><metamark>[</metamark>Schwarzenbach, Aug. (?) 1792<metamark>]</metamark></hi> </dateline><lb/> <opener> <salute> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#aq">p. p.</hi> </hi> </salute> </opener> <lb n="20"/> <p>Ich wil durch dieſes Blat aus dem ordentlichſten Man in Schwar-<lb/> zenbach und in der Welt einen unordentlichen machen. Ich habe näm-<lb/> lich — da ich noch vor Michaelis von Berlin ein groſſes Honorar für<lb/> meine neueſte Saalbaderei zu erhalten Gewisheit habe — mich zu ſehr<lb/> darnach gerichtet mit meinen Ausgaben. Ich muß daher das Ber-<lb n="25"/> liniſche einige Wochen durch das Schwarzenbacher erſezen und Sie<lb/> gehorſamſt bitten, aus Ihrer Ordnung um ein ½ Vierteljahr her-<lb/> auszugehen, wenn es Sie ſonſt nicht derangiert. Ich verſpreche Ihnen,<lb/> Ihre Rechnung nie mit ähnlichen Bitten zu verwirren.</p><lb/> <postscript> <p>N. S. Kant gab zu dieſer Meſſe heraus: Kritik aller Offen-<lb n="30"/> barungen. Der Himmel gebe, daß man allen Theologen bei dieſem<lb/> Buche das wünſchen kan, was ich Ihnen beim Kant und wegen der<lb/> 12<hi rendition="#sup">ten</hi> Stunde wünſche: geſegnete Malzeit.</p> </postscript><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">R.</hi> </salute> </closer> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [365/0392]
nächſtens Ihnen in Bayreuth mich mit Bänderſchuhen und drei-
eckigem Hut und Geſicht präſentieren wil.
Es iſt alles mein Ernſt und in 14 Tagen erblick ich die Eremitage
und die Renata, die vielleicht nicht viel hineinkömt.
Und ſo leben Sie wol und ſchweben Sie mit Ihren Schmetter- 5
lingsflügeln um jede giftloſe Blume und kein boshafter Knabenhut
falle auf den frohen Sommervogel. — Jezt fället mir die Gefahr, in
deren Klauen ſchon Ihr Leben geweſen ein und ich bin froh daß ich
nicht in der Stunde, wo mir Ihre F. Mutter die Räderungsgeſchichte
erzählte, an Sie ſchrieb: mein Inneres zitterte und ich war über meine 10
Augen nicht mehr Herr. — Leben Sie noch einmal wol, theuere Freun-
din, und bleiben Sie dieſe und empfangen Sie mit einem frohen
Angeſicht den Beſuch
Ihres Freundes
Fried. Richter 15
N. S. Liebe Freundin, ſchreiben Sie mir innerhalb 8 Tagen nur
3 Worte über Ihr und mein Schweigen.
406. An Pfarrer Völkel in Schwarzenbach?
[Schwarzenbach, Aug. (?) 1792]
p. p. 20
Ich wil durch dieſes Blat aus dem ordentlichſten Man in Schwar-
zenbach und in der Welt einen unordentlichen machen. Ich habe näm-
lich — da ich noch vor Michaelis von Berlin ein groſſes Honorar für
meine neueſte Saalbaderei zu erhalten Gewisheit habe — mich zu ſehr
darnach gerichtet mit meinen Ausgaben. Ich muß daher das Ber- 25
liniſche einige Wochen durch das Schwarzenbacher erſezen und Sie
gehorſamſt bitten, aus Ihrer Ordnung um ein ½ Vierteljahr her-
auszugehen, wenn es Sie ſonſt nicht derangiert. Ich verſpreche Ihnen,
Ihre Rechnung nie mit ähnlichen Bitten zu verwirren.
N. S. Kant gab zu dieſer Meſſe heraus: Kritik aller Offen- 30
barungen. Der Himmel gebe, daß man allen Theologen bei dieſem
Buche das wünſchen kan, was ich Ihnen beim Kant und wegen der
12ten Stunde wünſche: geſegnete Malzeit.
R.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T14:52:17Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T14:52:17Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |