Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 1. Berlin, 1956.

Bild:
<< vorherige Seite
28. Daß wahre Tugend nur im Reden bestehe.
29. Anleitung zur mechanischen Schriftstellerei.
30. Daß die Fürsten Götter sind und zwar böse.
31. Die Gesichtspunkte, woraus der Teufel, der Tod und der
Maler die Welt ansehen.5
32. Weibliche Ohnmachten.
33. Da es schon 31/2 Uhr ist: so mus ich nach Hof und das Übrige
mach' ich nach.
330. An Christian Otto.[317]
10
Lieber Otto

Thue mir den Gefallen und lasse mir 1/2 Buch rothes Meriten-
papier holen, weil mirs der Buchbinder das vorigemal wieder ab-
schlug; und schik' es am Donnerstag vormittags zu meiner Mutter.

Nebst einem Briefe, worin du mir ein Paar kleine Antworten und15
ein Pensum giebst.

Versalze mir aber nicht wieder den Donnerstag wie den Sontag,
nämlich durch Unsichtbarkeit.

Apophtegma [!] des Wetteraugurs und des Clairvoyant des
Himmels: 6 Wochen bleibts so.20

Richter

Hate-toi un peu, a finque notre Mercure ne retourne pas sans
tes lettres.

331. An das Journal der Moden in Weimar.
[Kopie]25

Ich habe von Monat zu Monat gezögert, meine alte Zudringlichkeit
zu erneuern etc. Kaum entschuldigt mich der -- erste August -- weil es
keine Einrückung vertrug. Sie werden mehr an Zurükgeben als Ein-
rücken gewohnt sein. Da mich der Gedanke Ihrer angehäuften Geschäfte
tröstet, unter denen meine Angelegenheit so leicht unsichtbar wird.30

332. An Kommissionsrat Vogel in Schwarzenbach.
[Kopie]

Ich wiederhole eine Bitte, die 10 Personen auf einmal thun, um
die Beschleunigung des Examens- und Münzprobazionstages. --

28. Daß wahre Tugend nur im Reden beſtehe.
29. Anleitung zur mechaniſchen Schriftſtellerei.
30. Daß die Fürſten Götter ſind und zwar böſe.
31. Die Geſichtspunkte, woraus der Teufel, der Tod und der
Maler die Welt anſehen.5
32. Weibliche Ohnmachten.
33. Da es ſchon 3½ Uhr iſt: ſo mus ich nach Hof und das Übrige
mach’ ich nach.
330. An Chriſtian Otto.[317]
10
Lieber Otto

Thue mir den Gefallen und laſſe mir ½ Buch rothes Meriten-
papier holen, weil mirs der Buchbinder das vorigemal wieder ab-
ſchlug; und ſchik’ es am Donnerſtag vormittags zu meiner Mutter.

Nebſt einem Briefe, worin du mir ein Paar kleine Antworten und15
ein Penſum giebſt.

Verſalze mir aber nicht wieder den Donnerſtag wie den Sontag,
nämlich durch Unſichtbarkeit.

Apophtegma [!] des Wetteraugurs und des Clairvoyant des
Himmels: 6 Wochen bleibts ſo.20

Richter

Hate-toi un peu, à finque notre Mercure ne retourne pas sans
tes lettres.

331. An das Journal der Moden in Weimar.
[Kopie]25

Ich habe von Monat zu Monat gezögert, meine alte Zudringlichkeit
zu erneuern ꝛc. Kaum entſchuldigt mich der — erſte Auguſt — weil es
keine Einrückung vertrug. Sie werden mehr an Zurükgeben als Ein-
rücken gewohnt ſein. Da mich der Gedanke Ihrer angehäuften Geſchäfte
tröſtet, unter denen meine Angelegenheit ſo leicht unſichtbar wird.30

332. An Kommiſſionsrat Vogel in Schwarzenbach.
[Kopie]

Ich wiederhole eine Bitte, die 10 Perſonen auf einmal thun, um
die Beſchleunigung des Examens- und Münzprobazionstages. —

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="letter" n="1">
        <div>
          <postscript>
            <list>
              <pb facs="#f0327" n="301"/>
              <item>28. Daß wahre Tugend nur im Reden be&#x017F;tehe.</item><lb/>
              <item>29. Anleitung zur mechani&#x017F;chen Schrift&#x017F;tellerei.</item><lb/>
              <item>30. Daß die Für&#x017F;ten Götter &#x017F;ind und zwar bö&#x017F;e.</item><lb/>
              <item>31. Die Ge&#x017F;ichtspunkte, woraus der Teufel, der Tod und der<lb/>
Maler die Welt an&#x017F;ehen.<lb n="5"/>
</item>
              <item>32. Weibliche Ohnmachten.</item><lb/>
              <item>33. Da es &#x017F;chon 3½ Uhr i&#x017F;t: &#x017F;o mus ich nach Hof und das Übrige<lb/>
mach&#x2019; ich nach.</item>
            </list>
          </postscript>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>330. An <hi rendition="#g">Chri&#x017F;tian Otto.</hi><note place="right"><ref target="1922_Bd#_317">[317]</ref></note></head><lb/>
        <dateline> <hi rendition="#right"><metamark>[</metamark>Schwarzenbach<metamark>]</metamark> den 21 Jul. 1790 <metamark>[</metamark>Mittwoch<metamark>]</metamark>.</hi> </dateline>
        <lb n="10"/>
        <opener>
          <salute> <hi rendition="#et">Lieber Otto</hi> </salute>
        </opener><lb/>
        <p>Thue mir den Gefallen und la&#x017F;&#x017F;e mir ½ Buch rothes Meriten-<lb/>
papier holen, weil mirs der Buchbinder das vorigemal wieder ab-<lb/>
&#x017F;chlug; und &#x017F;chik&#x2019; es am Donner&#x017F;tag vormittags zu meiner Mutter.</p><lb/>
        <p>Neb&#x017F;t einem Briefe, worin du mir ein Paar kleine Antworten und<lb n="15"/>
ein Pen&#x017F;um gieb&#x017F;t.</p><lb/>
        <p>Ver&#x017F;alze mir aber nicht wieder den Donner&#x017F;tag wie den Sontag,<lb/>
nämlich durch Un&#x017F;ichtbarkeit.</p><lb/>
        <p>Apophtegma <metamark>[</metamark>!<metamark>]</metamark> des Wetteraugurs und des <hi rendition="#aq">Clairvoyant</hi> des<lb/>
Himmels: 6 Wochen bleibts &#x017F;o.<lb n="20"/>
</p>
        <closer>
          <salute> <hi rendition="#right">Richter</hi> </salute>
        </closer><lb/>
        <postscript>
          <p> <hi rendition="#aq">Hate-toi un peu, à finque notre Mercure ne retourne pas sans<lb/>
tes lettres.</hi> </p>
        </postscript>
      </div><lb/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>331. An <hi rendition="#g">das Journal der Moden in Weimar.</hi></head><lb/>
        <note type="editorial"><metamark>[</metamark>Kopie<metamark>]</metamark></note>
        <dateline> <hi rendition="#right"><metamark>[</metamark>Schwarzenbach, 1. Aug. 1790<metamark>]</metamark></hi> </dateline>
        <lb n="25"/>
        <p>Ich habe von Monat zu Monat gezögert, meine alte Zudringlichkeit<lb/>
zu erneuern &#xA75B;c. Kaum ent&#x017F;chuldigt mich der &#x2014; er&#x017F;te Augu&#x017F;t &#x2014; weil es<lb/>
keine Einrückung vertrug. Sie werden mehr an Zurükgeben als Ein-<lb/>
rücken gewohnt &#x017F;ein. Da mich der Gedanke Ihrer angehäuften Ge&#x017F;chäfte<lb/>
trö&#x017F;tet, unter denen meine Angelegenheit &#x017F;o leicht un&#x017F;ichtbar wird.<lb n="30"/>
</p>
      </div><lb/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>332. An <hi rendition="#g">Kommi&#x017F;&#x017F;ionsrat Vogel in Schwarzenbach.</hi></head><lb/>
        <note type="editorial"><metamark>[</metamark>Kopie<metamark>]</metamark></note>
        <dateline> <hi rendition="#right"><metamark>[</metamark>Schwarzenbach, 4. Aug. 1790<metamark>]</metamark></hi> </dateline><lb/>
        <p>Ich wiederhole eine Bitte, die 10 Per&#x017F;onen auf einmal thun, um<lb/>
die Be&#x017F;chleunigung des Examens- und Münzprobazionstages. &#x2014;<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[301/0327] 28. Daß wahre Tugend nur im Reden beſtehe. 29. Anleitung zur mechaniſchen Schriftſtellerei. 30. Daß die Fürſten Götter ſind und zwar böſe. 31. Die Geſichtspunkte, woraus der Teufel, der Tod und der Maler die Welt anſehen. 5 32. Weibliche Ohnmachten. 33. Da es ſchon 3½ Uhr iſt: ſo mus ich nach Hof und das Übrige mach’ ich nach. 330. An Chriſtian Otto. [Schwarzenbach] den 21 Jul. 1790 [Mittwoch]. 10 Lieber Otto Thue mir den Gefallen und laſſe mir ½ Buch rothes Meriten- papier holen, weil mirs der Buchbinder das vorigemal wieder ab- ſchlug; und ſchik’ es am Donnerſtag vormittags zu meiner Mutter. Nebſt einem Briefe, worin du mir ein Paar kleine Antworten und 15 ein Penſum giebſt. Verſalze mir aber nicht wieder den Donnerſtag wie den Sontag, nämlich durch Unſichtbarkeit. Apophtegma [!] des Wetteraugurs und des Clairvoyant des Himmels: 6 Wochen bleibts ſo. 20 Richter Hate-toi un peu, à finque notre Mercure ne retourne pas sans tes lettres. 331. An das Journal der Moden in Weimar. [Schwarzenbach, 1. Aug. 1790] 25 Ich habe von Monat zu Monat gezögert, meine alte Zudringlichkeit zu erneuern ꝛc. Kaum entſchuldigt mich der — erſte Auguſt — weil es keine Einrückung vertrug. Sie werden mehr an Zurükgeben als Ein- rücken gewohnt ſein. Da mich der Gedanke Ihrer angehäuften Geſchäfte tröſtet, unter denen meine Angelegenheit ſo leicht unſichtbar wird. 30 332. An Kommiſſionsrat Vogel in Schwarzenbach. [Schwarzenbach, 4. Aug. 1790] Ich wiederhole eine Bitte, die 10 Perſonen auf einmal thun, um die Beſchleunigung des Examens- und Münzprobazionstages. —

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T14:52:17Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T14:52:17Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe01_1956
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe01_1956/327
Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 1. Berlin, 1956, S. 301. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe01_1956/327>, abgerufen am 28.03.2024.