Jahn, Friedrich Ludwig: Deutsches Volksthum. Lübeck, 1810.ihn eine heiligere Lebenswärme; mit süßen Em¬ So ist nun ewig umschlungen das Men¬ Die leichtern Menschen, die das Leben nur ihn eine heiligere Lebenswärme; mit ſüßen Em¬ So iſt nun ewig umſchlungen das Men¬ Die leichtern Menſchen, die das Leben nur <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0484" n="454"/><fw type="pageNum" place="top">454<lb/></fw>ihn eine heiligere Lebenswärme; mit ſüßen Em¬<lb/> pfindungen des Allwohls erwacht er aus dem<lb/> Schlummerdaſein; umfängt die Bruderweſen;<lb/> ſtürzt den Götzendienſt der Gelbſucht, und die<lb/> hehre Einheit der Menſchheit begeiſtert fromme<lb/> Sehnung zu göttlichem Glauben.</p><lb/> <p>So iſt nun ewig umſchlungen das Men¬<lb/> ſchengeſchlecht, vom ewigen Bande der Menſch¬<lb/> heit, bald es mit engerem Herzen ſelbſüchtig<lb/> knüpfend, und wieder mit höherer Ahnung die<lb/> Einheit ergreifend. Ein ewiges Ebben und Flu¬<lb/> then im Meer der Vereinigung, vereint iſt nun<lb/> Alles und Jedes.</p><lb/> <p>Die leichtern Menſchen, die das Leben nur<lb/> ſpielen, hält eines müßigen Spieles loſer Ver¬<lb/> band; der Geſpielſchaft Beiſammenſein altert<lb/> zur Gewohnheit; des Herkommens Herrſchaft<lb/> beginnt; das Geweſene verjüngt ſich: So ge¬<lb/> winnt ſelbſt das Alltägliche für den wetterwen¬<lb/> diſchen Sinn einen Zauberreiz. Wiederhohlung<lb/> zeugt Übereinkommniſſe, deren Regeln endlich<lb/> ſogar Gebote werden und über lange Zeitalter<lb/> hinausleben. Mit Wechſelanziehung äußert ſich<lb/> die Geſelligkeit, neue Reize des Lebens entblü¬<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [454/0484]
454
ihn eine heiligere Lebenswärme; mit ſüßen Em¬
pfindungen des Allwohls erwacht er aus dem
Schlummerdaſein; umfängt die Bruderweſen;
ſtürzt den Götzendienſt der Gelbſucht, und die
hehre Einheit der Menſchheit begeiſtert fromme
Sehnung zu göttlichem Glauben.
So iſt nun ewig umſchlungen das Men¬
ſchengeſchlecht, vom ewigen Bande der Menſch¬
heit, bald es mit engerem Herzen ſelbſüchtig
knüpfend, und wieder mit höherer Ahnung die
Einheit ergreifend. Ein ewiges Ebben und Flu¬
then im Meer der Vereinigung, vereint iſt nun
Alles und Jedes.
Die leichtern Menſchen, die das Leben nur
ſpielen, hält eines müßigen Spieles loſer Ver¬
band; der Geſpielſchaft Beiſammenſein altert
zur Gewohnheit; des Herkommens Herrſchaft
beginnt; das Geweſene verjüngt ſich: So ge¬
winnt ſelbſt das Alltägliche für den wetterwen¬
diſchen Sinn einen Zauberreiz. Wiederhohlung
zeugt Übereinkommniſſe, deren Regeln endlich
ſogar Gebote werden und über lange Zeitalter
hinausleben. Mit Wechſelanziehung äußert ſich
die Geſelligkeit, neue Reize des Lebens entblü¬
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |