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Jahn, Friedrich Ludwig: Deutsches Volksthum. Lübeck, 1810.

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"Billig sollten alle Namen so beschaffen
"sein, daß man verstände, was sie hießen und
"andeuteten. Aber da hat man derer sehr viel,
"von denen man nicht weiß, was damit gesagt
"wird. Und das rührt daher, weil sie aus frem¬
"der Sprache, und von andern Nationen ge¬
"nommen sind. Doch dem könnte wohl abge¬
"holfen werden. Man merke nur an, daß fast
"alle Völker den Kindern aus ihrer Mutter¬
"sprache die Namen aufgelegt. So dächte ich,
"unsere Teutsche Sprache wäre auch eben so
"wohl beide würdig und tüchtig, ein Gleiches
"damit zu thun. Bei einem jeglichen soll von
"Rechtswegen, die Absicht auf einen Segen, auf
"einen guten Wunsch, auf eine nützliche Erinne¬
"rung für das Kind gerichtet sein: So giebt es
"sich ja von selbst, daß man den Namen auch
"verstehen müsse, was er heißen und bedeuten
"soll. So wird denn dazu unsere Mutterspra¬
"che am Bequemsten sein."

Erdmann Neumeister. Die Lehre von der Taufe
in 52 Predigten. Hamburg 1731.

Ein gelehrter Engländer wollte nicht, daß
man den Kindern Jüdische Namen (worunter er

„Billig ſollten alle Namen ſo beſchaffen
„ſein, daß man verſtände, was ſie hießen und
„andeuteten. Aber da hat man derer ſehr viel,
„von denen man nicht weiß, was damit geſagt
„wird. Und das rührt daher, weil ſie aus frem¬
„der Sprache, und von andern Nationen ge¬
„nommen ſind. Doch dem könnte wohl abge¬
„holfen werden. Man merke nur an, daß faſt
„alle Völker den Kindern aus ihrer Mutter¬
„ſprache die Namen aufgelegt. So dächte ich,
„unſere Teutſche Sprache wäre auch eben ſo
„wohl beide würdig und tüchtig, ein Gleiches
„damit zu thun. Bei einem jeglichen ſoll von
„Rechtswegen, die Abſicht auf einen Segen, auf
„einen guten Wunſch, auf eine nützliche Erinne¬
„rung für das Kind gerichtet ſein: So giebt es
„ſich ja von ſelbſt, daß man den Namen auch
„verſtehen müſſe, was er heißen und bedeuten
„ſoll. So wird denn dazu unſere Mutterſpra¬
„che am Bequemſten ſein.“

Erdmann Neumeiſter. Die Lehre von der Taufe
in 52 Predigten. Hamburg 1731.

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[378/0408] 378 „Billig ſollten alle Namen ſo beſchaffen „ſein, daß man verſtände, was ſie hießen und „andeuteten. Aber da hat man derer ſehr viel, „von denen man nicht weiß, was damit geſagt „wird. Und das rührt daher, weil ſie aus frem¬ „der Sprache, und von andern Nationen ge¬ „nommen ſind. Doch dem könnte wohl abge¬ „holfen werden. Man merke nur an, daß faſt „alle Völker den Kindern aus ihrer Mutter¬ „ſprache die Namen aufgelegt. So dächte ich, „unſere Teutſche Sprache wäre auch eben ſo „wohl beide würdig und tüchtig, ein Gleiches „damit zu thun. Bei einem jeglichen ſoll von „Rechtswegen, die Abſicht auf einen Segen, auf „einen guten Wunſch, auf eine nützliche Erinne¬ „rung für das Kind gerichtet ſein: So giebt es „ſich ja von ſelbſt, daß man den Namen auch „verſtehen müſſe, was er heißen und bedeuten „ſoll. So wird denn dazu unſere Mutterſpra¬ „che am Bequemſten ſein.“ Erdmann Neumeiſter. Die Lehre von der Taufe in 52 Predigten. Hamburg 1731. Ein gelehrter Engländer wollte nicht, daß man den Kindern Jüdiſche Namen (worunter er

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Zitationshilfe: Jahn, Friedrich Ludwig: Deutsches Volksthum. Lübeck, 1810, S. 378. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_volksthum_1810/408>, abgerufen am 22.11.2024.