Schutzkrieg fürs Vaterland nannte der Deutsche sonst "Landwehr." So und nicht anders wird das Wort hier wieder genom¬ men. Und es muß uns gestattet seyn, ohne Rücksicht auf neueren Gebrauch und neuere Gel¬ tung des Worts und der Sache, in unserm nicht dem Augenblicke gewidmeten Wer¬ ke, von der einzigen Kriegesverfassung eines selbständigen Volkes zu reden, die keinen andern Namen führen kann, als den Namen einer Landwehr. Der mannliche kriegerische Deutsche unterschied die Kämpfe von Menschenvereini¬ gungen: Fehde, Krieg, Orlog, Landwehr. Das waren Zeiten, wo der Deutsche noch sein eige¬ ner Hort, Schutz- und Schirmherr war. Spä¬ terhin verschwand von der Seite das überflüssig geachtete Schwert, aus dem Gesichte der lästige Bart, aus dem Herzen der Heldenmuth unserer Väter. Das unvollkommene Lehnkriegerwesen machte einem Soldatenstande Platz, der den
7. Landwehr.
a) Unterſchiede.
Schutzkrieg fürs Vaterland nannte der Deutſche ſonſt „Landwehr.“ So und nicht anders wird das Wort hier wieder genom¬ men. Und es muß uns geſtattet ſeyn, ohne Rückſicht auf neueren Gebrauch und neuere Gel¬ tung des Worts und der Sache, in unſerm nicht dem Augenblicke gewidmeten Wer¬ ke, von der einzigen Kriegesverfaſſung eines ſelbſtändigen Volkes zu reden, die keinen andern Namen führen kann, als den Namen einer Landwehr. Der mannliche kriegeriſche Deutſche unterſchied die Kämpfe von Menſchenvereini¬ gungen: Fehde, Krieg, Orlog, Landwehr. Das waren Zeiten, wo der Deutſche noch ſein eige¬ ner Hort, Schutz- und Schirmherr war. Spä¬ terhin verſchwand von der Seite das überflüſſig geachtete Schwert, aus dem Geſichte der läſtige Bart, aus dem Herzen der Heldenmuth unſerer Väter. Das unvollkommene Lehnkriegerweſen machte einem Soldatenſtande Platz, der den
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7. Landwehr.
a) Unterſchiede.
Schutzkrieg fürs Vaterland nannte
der Deutſche ſonſt „Landwehr.“ So und
nicht anders wird das Wort hier wieder genom¬
men. Und es muß uns geſtattet ſeyn, ohne
Rückſicht auf neueren Gebrauch und neuere Gel¬
tung des Worts und der Sache, in unſerm
nicht dem Augenblicke gewidmeten Wer¬
ke, von der einzigen Kriegesverfaſſung eines
ſelbſtändigen Volkes zu reden, die keinen andern
Namen führen kann, als den Namen einer
Landwehr. Der mannliche kriegeriſche Deutſche
unterſchied die Kämpfe von Menſchenvereini¬
gungen: Fehde, Krieg, Orlog, Landwehr. Das
waren Zeiten, wo der Deutſche noch ſein eige¬
ner Hort, Schutz- und Schirmherr war. Spä¬
terhin verſchwand von der Seite das überflüſſig
geachtete Schwert, aus dem Geſichte der läſtige
Bart, aus dem Herzen der Heldenmuth unſerer
Väter. Das unvollkommene Lehnkriegerweſen
machte einem Soldatenſtande Platz, der den
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Jahn, Friedrich Ludwig: Deutsches Volksthum. Lübeck, 1810, S. 296. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_volksthum_1810/326>, abgerufen am 24.11.2024.
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