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Jahn, Friedrich Ludwig: Deutsches Volksthum. Lübeck, 1810.

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weg, um zum Schwert zu greifen: Doch mein
Wille kam überall zu spät, umsonst und verge¬
bens blieben meine hundertmeiligen Jrrfahrten.
Und auch da sind mir Freunde und Gönner als
wohlthätige Schutzgeister erschienen. Jhnen Al¬
len meinen innigen ewigen Dank, wenn Dank
Liebe lohnen kann. Jch überstand den Krieg
und überlebte den Frieden. Ein edelthätiger
Deutscher Biedermann gab mir eine gastliche
Freistätte, so verspürte ich für meine Person nur
wenig von den Nachbüßungen meines Vater¬
landes, gegen Außendinge war ich in diesem
Ruhhafen sicher. Allein Müßigsein und Zu¬
schauen im Greuel der Zerstörung, gilt mir als
wahre Vernichtung. Es giebt kein Stillmittel
gegen die Anforderungen des Herzens, als Thä¬
tigkeit; gegen die Grübelgespenster, womit der
Geist sich plagt, kein Bannen, als Beschäfti¬
gung. So wie der Schiffbrüchige auf dem
Rettungseiland an einem neuen Fahrzeuge zim¬
mert, so fing ich wieder bei diesem Buche an.
Und nur die Ungewißheit von dem Schicksale
meines Buchs, und seines Verfassers, hat mich
abgehalten, in der Zueignung den Ehrennamen
zu nennen. Unsere Vorfahren hingen

weg, um zum Schwert zu greifen: Doch mein
Wille kam überall zu ſpät, umſonſt und verge¬
bens blieben meine hundertmeiligen Jrrfahrten.
Und auch da ſind mir Freunde und Gönner als
wohlthätige Schutzgeiſter erſchienen. Jhnen Al¬
len meinen innigen ewigen Dank, wenn Dank
Liebe lohnen kann. Jch überſtand den Krieg
und überlebte den Frieden. Ein edelthätiger
Deutſcher Biedermann gab mir eine gaſtliche
Freiſtätte, ſo verſpürte ich für meine Perſon nur
wenig von den Nachbüßungen meines Vater¬
landes, gegen Außendinge war ich in dieſem
Ruhhafen ſicher. Allein Müßigſein und Zu¬
ſchauen im Greuel der Zerſtörung, gilt mir als
wahre Vernichtung. Es giebt kein Stillmittel
gegen die Anforderungen des Herzens, als Thä¬
tigkeit; gegen die Grübelgeſpenſter, womit der
Geiſt ſich plagt, kein Bannen, als Beſchäfti¬
gung. So wie der Schiffbrüchige auf dem
Rettungseiland an einem neuen Fahrzeuge zim¬
mert, ſo fing ich wieder bei dieſem Buche an.
Und nur die Ungewißheit von dem Schickſale
meines Buchs, und ſeines Verfaſſers, hat mich
abgehalten, in der Zueignung den Ehrennamen
zu nennen. Unſere Vorfahren hingen

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[XX/0026] XX weg, um zum Schwert zu greifen: Doch mein Wille kam überall zu ſpät, umſonſt und verge¬ bens blieben meine hundertmeiligen Jrrfahrten. Und auch da ſind mir Freunde und Gönner als wohlthätige Schutzgeiſter erſchienen. Jhnen Al¬ len meinen innigen ewigen Dank, wenn Dank Liebe lohnen kann. Jch überſtand den Krieg und überlebte den Frieden. Ein edelthätiger Deutſcher Biedermann gab mir eine gaſtliche Freiſtätte, ſo verſpürte ich für meine Perſon nur wenig von den Nachbüßungen meines Vater¬ landes, gegen Außendinge war ich in dieſem Ruhhafen ſicher. Allein Müßigſein und Zu¬ ſchauen im Greuel der Zerſtörung, gilt mir als wahre Vernichtung. Es giebt kein Stillmittel gegen die Anforderungen des Herzens, als Thä¬ tigkeit; gegen die Grübelgeſpenſter, womit der Geiſt ſich plagt, kein Bannen, als Beſchäfti¬ gung. So wie der Schiffbrüchige auf dem Rettungseiland an einem neuen Fahrzeuge zim¬ mert, ſo fing ich wieder bei dieſem Buche an. Und nur die Ungewißheit von dem Schickſale meines Buchs, und ſeines Verfaſſers, hat mich abgehalten, in der Zueignung den Ehrennamen zu nennen. Unſere Vorfahren hingen

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Zitationshilfe: Jahn, Friedrich Ludwig: Deutsches Volksthum. Lübeck, 1810, S. XX. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_volksthum_1810/26>, abgerufen am 03.12.2024.