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Jahn, Friedrich L.; Eiselen, Ernst W. B.: Die deutsche Turnkunst, zur Einrichtung der Turnplätze dargestellt. Berlin, 1816.

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niemals einem Deutschen eingefallen, an der Ur-
thümlichkeit und Deutschheit der Turniere zu
zweifeln. Wer den biedern und mannlichen Rit-
tern hätte wollen Franzosenthum und Wälsch-
sucht aufheften -- der wäre gewiß schön ange-
kommen. Und der glühende Eiferer für Deutsch-
heit Mannhold von Sittewalt (nach sei-
nem Schriftnamen) eröffnet in seinen Gesich-
ten: "Turner war bei den Alten ein jun-
"ger Soldat, ein tummelhafter wacker
"Kerl, ein frischer junger Gesell, der sich
"in ritterlichen Thaten übete, daher
"Turniren und ein Turnier seinen Na-
"men und Anfang genommen
." (Leidener
Ausgabe von 1646. 2ten Theil. Seite 319.
Straßburger Ausgabe von letzter Hand. 1650.
1665. 2ten Theil. Seite 423).

Die Turnkunst selbst war lange eine ver-
schollene Alterthümlichkeit. Einer schwatzte und
schrieb zwar dem andern nach, wie herrlich die
Vorzeit und wie trefflich die Altvordern gewe-
sen. In Wörterbüchern waren die Namen
einiger Übungen eingepfercht. Man kannte
noch Übungen von Hörensagen ohne ihre Na-

men,

niemals einem Deutſchen eingefallen, an der Ur-
thümlichkeit und Deutſchheit der Turniere zu
zweifeln. Wer den biedern und mannlichen Rit-
tern hätte wollen Franzoſenthum und Wälſch-
ſucht aufheften — der wäre gewiß ſchön ange-
kommen. Und der glühende Eiferer für Deutſch-
heit Mannhold von Sittewalt (nach ſei-
nem Schriftnamen) eröffnet in ſeinen Geſich-
ten: „Turner war bei den Alten ein jun-
„ger Soldat, ein tummelhafter wacker
„Kerl, ein friſcher junger Geſell, der ſich
„in ritterlichen Thaten übete, daher
„Turniren und ein Turnier ſeinen Na-
„men und Anfang genommen
.“ (Leidener
Ausgabe von 1646. 2ten Theil. Seite 319.
Straßburger Ausgabe von letzter Hand. 1650.
1665. 2ten Theil. Seite 423).

Die Turnkunſt ſelbſt war lange eine ver-
ſchollene Alterthümlichkeit. Einer ſchwatzte und
ſchrieb zwar dem andern nach, wie herrlich die
Vorzeit und wie trefflich die Altvordern gewe-
ſen. In Wörterbüchern waren die Namen
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[XXXI/0037] niemals einem Deutſchen eingefallen, an der Ur- thümlichkeit und Deutſchheit der Turniere zu zweifeln. Wer den biedern und mannlichen Rit- tern hätte wollen Franzoſenthum und Wälſch- ſucht aufheften — der wäre gewiß ſchön ange- kommen. Und der glühende Eiferer für Deutſch- heit Mannhold von Sittewalt (nach ſei- nem Schriftnamen) eröffnet in ſeinen Geſich- ten: „Turner war bei den Alten ein jun- „ger Soldat, ein tummelhafter wacker „Kerl, ein friſcher junger Geſell, der ſich „in ritterlichen Thaten übete, daher „Turniren und ein Turnier ſeinen Na- „men und Anfang genommen.“ (Leidener Ausgabe von 1646. 2ten Theil. Seite 319. Straßburger Ausgabe von letzter Hand. 1650. 1665. 2ten Theil. Seite 423). Die Turnkunſt ſelbſt war lange eine ver- ſchollene Alterthümlichkeit. Einer ſchwatzte und ſchrieb zwar dem andern nach, wie herrlich die Vorzeit und wie trefflich die Altvordern gewe- ſen. In Wörterbüchern waren die Namen einiger Übungen eingepfercht. Man kannte noch Übungen von Hörenſagen ohne ihre Na- men,

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Zitationshilfe: Jahn, Friedrich L.; Eiselen, Ernst W. B.: Die deutsche Turnkunst, zur Einrichtung der Turnplätze dargestellt. Berlin, 1816, S. XXXI. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_turnkunst_1816/37>, abgerufen am 24.11.2024.