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Jahn, Friedrich L.; Eiselen, Ernst W. B.: Die deutsche Turnkunst, zur Einrichtung der Turnplätze dargestellt. Berlin, 1816.

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Wirkungen, so sie hervorbringen. Dabei muß er sich
sehr hüten und sorgfältig in Acht nehmen, daß er den
kleinern Turnern kein Bild der Lächerlichkeit und auf-
fallender Ungeschicklichkeit giebt. Größere ehren schon
den guten Willen und das mühevolle Bestreben. Geht
ihm auch die Erwerbung einzelner Turnfertigkeiten nicht
von Statten; so muß er doch in alle Theile der Turn-
kunst eindringen, und in den Geist des Turnwesens.
Die Turnschüler müssen den Turnlehrer als Mann von
gleichmäßiger Bildung und Volksthümlichkeit achten kön-
nen, der Zeit und Welt kennt und das Urbild, wonach
zu streben ist; sonst wird er bei aller turnerischen Fer-
tigkeit ihnen nur wie ein Faselhans und Künstemacher
vorkommen. Ein Turnlehrer muß:

1. der Jugend kein böses Beispiel geben, weder auf
noch außer dem Turnplatze;

2. sich während der Turnzeit aller solcher Genüsse ent-
halten, die der Jugend nicht geziemen z. B. To-
back rauchen, Schnapps trinken u. a. dgl.,

3. sich nicht vornehmthuerisch und aufthuerisch gebär-
den, sondern stets leutseelig sein und bleiben;

4. nicht zu spät auf den Turnplatz kommen, sondern
wo möglich immer mit den Frühsten da sein;

5. als Gesetzbewahrer die Gesetze zuerst halten, und
sich nicht hoffährtig davon ausnehmen, sondern
der strengste Richter gegen sich selbst sein;

6.

Wirkungen, ſo ſie hervorbringen. Dabei muß er ſich
ſehr hüten und ſorgfältig in Acht nehmen, daß er den
kleinern Turnern kein Bild der Lächerlichkeit und auf-
fallender Ungeſchicklichkeit giebt. Größere ehren ſchon
den guten Willen und das mühevolle Beſtreben. Geht
ihm auch die Erwerbung einzelner Turnfertigkeiten nicht
von Statten; ſo muß er doch in alle Theile der Turn-
kunſt eindringen, und in den Geiſt des Turnweſens.
Die Turnſchüler müſſen den Turnlehrer als Mann von
gleichmäßiger Bildung und Volksthümlichkeit achten kön-
nen, der Zeit und Welt kennt und das Urbild, wonach
zu ſtreben iſt; ſonſt wird er bei aller turneriſchen Fer-
tigkeit ihnen nur wie ein Faſelhans und Künſtemacher
vorkommen. Ein Turnlehrer muß:

1. der Jugend kein böſes Beiſpiel geben, weder auf
noch außer dem Turnplatze;

2. ſich während der Turnzeit aller ſolcher Genüſſe ent-
halten, die der Jugend nicht geziemen z. B. To-
back rauchen, Schnapps trinken u. a. dgl.,

3. ſich nicht vornehmthueriſch und aufthueriſch gebär-
den, ſondern ſtets leutſeelig ſein und bleiben;

4. nicht zu ſpät auf den Turnplatz kommen, ſondern
wo möglich immer mit den Frühſten da ſein;

5. als Geſetzbewahrer die Geſetze zuerſt halten, und
ſich nicht hoffährtig davon ausnehmen, ſondern
der ſtrengſte Richter gegen ſich ſelbſt ſein;

6.
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[217/0287] Wirkungen, ſo ſie hervorbringen. Dabei muß er ſich ſehr hüten und ſorgfältig in Acht nehmen, daß er den kleinern Turnern kein Bild der Lächerlichkeit und auf- fallender Ungeſchicklichkeit giebt. Größere ehren ſchon den guten Willen und das mühevolle Beſtreben. Geht ihm auch die Erwerbung einzelner Turnfertigkeiten nicht von Statten; ſo muß er doch in alle Theile der Turn- kunſt eindringen, und in den Geiſt des Turnweſens. Die Turnſchüler müſſen den Turnlehrer als Mann von gleichmäßiger Bildung und Volksthümlichkeit achten kön- nen, der Zeit und Welt kennt und das Urbild, wonach zu ſtreben iſt; ſonſt wird er bei aller turneriſchen Fer- tigkeit ihnen nur wie ein Faſelhans und Künſtemacher vorkommen. Ein Turnlehrer muß: 1. der Jugend kein böſes Beiſpiel geben, weder auf noch außer dem Turnplatze; 2. ſich während der Turnzeit aller ſolcher Genüſſe ent- halten, die der Jugend nicht geziemen z. B. To- back rauchen, Schnapps trinken u. a. dgl., 3. ſich nicht vornehmthueriſch und aufthueriſch gebär- den, ſondern ſtets leutſeelig ſein und bleiben; 4. nicht zu ſpät auf den Turnplatz kommen, ſondern wo möglich immer mit den Frühſten da ſein; 5. als Geſetzbewahrer die Geſetze zuerſt halten, und ſich nicht hoffährtig davon ausnehmen, ſondern der ſtrengſte Richter gegen ſich ſelbſt ſein; 6.

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Zitationshilfe: Jahn, Friedrich L.; Eiselen, Ernst W. B.: Die deutsche Turnkunst, zur Einrichtung der Turnplätze dargestellt. Berlin, 1816, S. 217. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_turnkunst_1816/287>, abgerufen am 22.11.2024.