vom Sattel los und ist so, weit grätschend, mit gestreckten Beinen, in der Schwebe. Aus dieser Haltung hebt er nun den Leib, durch Einziehen des Unterleibes, so hoch als möglich, läßt sich dann wieder hinunter, biegt die Ellenbogen und senkt sich so tief, daß er beinah mit den Oberschenkeln den Sattel berührt; hebt sich wieder und macht diese Bewegung mehrere Male hinter einander, immer ganz langsam ohne den mindesten Schwung.
8. Wippen (das). Der Turner ist in der Schwebe, wie vorher, wobei immer die Hände so nah zusam- men stehen müssen, daß sie sich beinah berühren. Er bringt nun die Beine in Schwung, und wirft sie gleichmäßig nach hinten, wobei das Kreuz, und nach vorn, wobei der Leib eingezogen wird. Je höher und ebenmäßiger die Schwingungen, desto besser das Wippen. Ein Geübter schlägt hinten und vorn mit den Füßen zusammen, wobei die Beine aber immer gestreckt bleiben müssen.
9. Hockwippen (das). Der Turner ist auf der hin- teren Pausche in der Schwebe, zieht die Beine mit einem Ruck an und setzt sie beide vor sich in den Sattel; läßt sie wieder in die Schwebe sinken, und setzt sie hinter die Hände auf's Kreuz. u. s. w. Die Sohlen müssen fest aufgesetzt, und die Füße ge- schlossen werden. Wer diese Übung von und auf
der
vom Sattel los und iſt ſo, weit grätſchend, mit geſtreckten Beinen, in der Schwebe. Aus dieſer Haltung hebt er nun den Leib, durch Einziehen des Unterleibes, ſo hoch als möglich, läßt ſich dann wieder hinunter, biegt die Ellenbogen und ſenkt ſich ſo tief, daß er beinah mit den Oberſchenkeln den Sattel berührt; hebt ſich wieder und macht dieſe Bewegung mehrere Male hinter einander, immer ganz langſam ohne den mindeſten Schwung.
8. Wippen (das). Der Turner iſt in der Schwebe, wie vorher, wobei immer die Hände ſo nah zuſam- men ſtehen müſſen, daß ſie ſich beinah berühren. Er bringt nun die Beine in Schwung, und wirft ſie gleichmäßig nach hinten, wobei das Kreuz, und nach vorn, wobei der Leib eingezogen wird. Je höher und ebenmäßiger die Schwingungen, deſto beſſer das Wippen. Ein Geübter ſchlägt hinten und vorn mit den Füßen zuſammen, wobei die Beine aber immer geſtreckt bleiben müſſen.
9. Hockwippen (das). Der Turner iſt auf der hin- teren Pauſche in der Schwebe, zieht die Beine mit einem Ruck an und ſetzt ſie beide vor ſich in den Sattel; läßt ſie wieder in die Schwebe ſinken, und ſetzt ſie hinter die Hände auf’s Kreuz. u. ſ. w. Die Sohlen müſſen feſt aufgeſetzt, und die Füße ge- ſchloſſen werden. Wer dieſe Übung von und auf
der
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vom Sattel los und iſt ſo, weit grätſchend, mit
geſtreckten Beinen, in der Schwebe. Aus dieſer
Haltung hebt er nun den Leib, durch Einziehen
des Unterleibes, ſo hoch als möglich, läßt ſich dann
wieder hinunter, biegt die Ellenbogen und ſenkt ſich
ſo tief, daß er beinah mit den Oberſchenkeln den
Sattel berührt; hebt ſich wieder und macht dieſe
Bewegung mehrere Male hinter einander, immer
ganz langſam ohne den mindeſten Schwung.
8. Wippen (das). Der Turner iſt in der Schwebe,
wie vorher, wobei immer die Hände ſo nah zuſam-
men ſtehen müſſen, daß ſie ſich beinah berühren.
Er bringt nun die Beine in Schwung, und wirft
ſie gleichmäßig nach hinten, wobei das Kreuz,
und nach vorn, wobei der Leib eingezogen wird.
Je höher und ebenmäßiger die Schwingungen, deſto
beſſer das Wippen. Ein Geübter ſchlägt hinten
und vorn mit den Füßen zuſammen, wobei die
Beine aber immer geſtreckt bleiben müſſen.
9. Hockwippen (das). Der Turner iſt auf der hin-
teren Pauſche in der Schwebe, zieht die Beine mit
einem Ruck an und ſetzt ſie beide vor ſich in den
Sattel; läßt ſie wieder in die Schwebe ſinken, und
ſetzt ſie hinter die Hände auf’s Kreuz. u. ſ. w. Die
Sohlen müſſen feſt aufgeſetzt, und die Füße ge-
ſchloſſen werden. Wer dieſe Übung von und auf
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Jahn, Friedrich L.; Eiselen, Ernst W. B.: Die deutsche Turnkunst, zur Einrichtung der Turnplätze dargestellt. Berlin, 1816, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_turnkunst_1816/114>, abgerufen am 22.11.2024.
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