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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbarung antreffen. Bd. 4. Hannover, 1766.

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§. 25.

Endlich wendet man ein: es würdenBeantwor-
tung der
vierten
Einwen-
dung.

hier eben diejenigen Bilder gebrauchet,
womit in den Weißagungen des Jesaias *)
die Kirche des neuen Testamentes beschrie-
ben würde, und schließet daraus, daß
hier auch sonst nichts, als eine Abschilde-
rung derselben zu finden. Allein es ist
falsch, daß man hier weiter nichts finde,
als die Beschreibung der Kirche neues Te-
stamentes, wie sie in den Weissagungen
des alten Bundes vorgetragen worden.
Wo lieset man daselbst eine solche Be-
schreibung einer allgemeinen Auferstehung,
als hier der Abbildung des neuen Jerusa-
lems vorgesetzet worden? Wo stehet, daß
in der Christlichen Kirche gar keine laster-
hafte Glieder mehr seyn sollen, wie hier
von dem neuen Jerusalem so deutlich und
nachdrücklich bezeuget wird **)? Wo

wird
*) Jes. C. 60.
**) Will man sich auf Jes. C. 60. v. 21. be-
rufen, wo in unserer deutschen Ueberse-
tzung stehet: Dein Volk sollen eitel Ge-
rechte seyn, und werden das Erdreich
ewiglich besitzen,
so wisse man, daß es im
Hebräischen also lautet: Mein Volk, alle
Gerechte,
das ist, mein Volk, nämlich alle
Gerechte, werden das Erdreich ewiglich
besitzen.
Es sollte die Zeit kommen, da
die wahre Kirche und frommen Glieder der-
selben nicht mehr in einer traurigen Gefan-
genschaft, und als Sclaven unter dem Joche
der
F f 4
§. 25.

Endlich wendet man ein: es wuͤrdenBeantwor-
tung der
vierten
Einwen-
dung.

hier eben diejenigen Bilder gebrauchet,
womit in den Weißagungen des Jeſaias *)
die Kirche des neuen Teſtamentes beſchrie-
ben wuͤrde, und ſchließet daraus, daß
hier auch ſonſt nichts, als eine Abſchilde-
rung derſelben zu finden. Allein es iſt
falſch, daß man hier weiter nichts finde,
als die Beſchreibung der Kirche neues Te-
ſtamentes, wie ſie in den Weiſſagungen
des alten Bundes vorgetragen worden.
Wo lieſet man daſelbſt eine ſolche Be-
ſchreibung einer allgemeinen Auferſtehung,
als hier der Abbildung des neuen Jeruſa-
lems vorgeſetzet worden? Wo ſtehet, daß
in der Chriſtlichen Kirche gar keine laſter-
hafte Glieder mehr ſeyn ſollen, wie hier
von dem neuen Jeruſalem ſo deutlich und
nachdruͤcklich bezeuget wird **)? Wo

wird
*) Jeſ. C. 60.
**) Will man ſich auf Jeſ. C. 60. v. 21. be-
rufen, wo in unſerer deutſchen Ueberſe-
tzung ſtehet: Dein Volk ſollen eitel Ge-
rechte ſeyn, und werden das Erdreich
ewiglich beſitzen,
ſo wiſſe man, daß es im
Hebraͤiſchen alſo lautet: Mein Volk, alle
Gerechte,
das iſt, mein Volk, naͤmlich alle
Gerechte, werden das Erdreich ewiglich
beſitzen.
Es ſollte die Zeit kommen, da
die wahre Kirche und frommen Glieder der-
ſelben nicht mehr in einer traurigen Gefan-
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der
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[455/0475] §. 25. Endlich wendet man ein: es wuͤrden hier eben diejenigen Bilder gebrauchet, womit in den Weißagungen des Jeſaias *) die Kirche des neuen Teſtamentes beſchrie- ben wuͤrde, und ſchließet daraus, daß hier auch ſonſt nichts, als eine Abſchilde- rung derſelben zu finden. Allein es iſt falſch, daß man hier weiter nichts finde, als die Beſchreibung der Kirche neues Te- ſtamentes, wie ſie in den Weiſſagungen des alten Bundes vorgetragen worden. Wo lieſet man daſelbſt eine ſolche Be- ſchreibung einer allgemeinen Auferſtehung, als hier der Abbildung des neuen Jeruſa- lems vorgeſetzet worden? Wo ſtehet, daß in der Chriſtlichen Kirche gar keine laſter- hafte Glieder mehr ſeyn ſollen, wie hier von dem neuen Jeruſalem ſo deutlich und nachdruͤcklich bezeuget wird **)? Wo wird Beantwor- tung der vierten Einwen- dung. *) Jeſ. C. 60. **) Will man ſich auf Jeſ. C. 60. v. 21. be- rufen, wo in unſerer deutſchen Ueberſe- tzung ſtehet: Dein Volk ſollen eitel Ge- rechte ſeyn, und werden das Erdreich ewiglich beſitzen, ſo wiſſe man, daß es im Hebraͤiſchen alſo lautet: Mein Volk, alle Gerechte, das iſt, mein Volk, naͤmlich alle Gerechte, werden das Erdreich ewiglich beſitzen. Es ſollte die Zeit kommen, da die wahre Kirche und frommen Glieder der- ſelben nicht mehr in einer traurigen Gefan- genſchaft, und als Sclaven unter dem Joche der F f 4

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Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbarung antreffen. Bd. 4. Hannover, 1766, S. 455. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen04_1766/475>, abgerufen am 29.11.2024.