fen Eindruck geben, daß ich der Herr sey *). Es sind ausserdem die Laster der Abgötter anjetzt auf das höchste gestiegen, und alle, welche ich an das Ruder setze, ergeben sich denselben und misbrauchen meiner Güte und Langmuth, und lieben solche Sünden, wofür die Natur erröthet **). Jch habe daher beschlossen, ihrer viele heimzusuchen und auszurotten, und da ich gesehen, daß ein Pharao in den Lastern am weitesten gehen und sich weder durch die größte Gü- te, noch durch Strenge erweichen und än- dern lassen werde, so will ich ihn auf den mächtigsten Thron erhöhen, damit die ge- rechte Strafe, die ich an ihm ausüben werde, destomehr in die Augen falle und offenbar mache, daß auch die Mächtigsten unter meiner Gewalt stehen, und ich allei- ne Gott sey, und Pharao den Jsraeliten und vielen andern zum Exempel meiner heiligsten Rache diene.
§. 8.
Rechtfer- eigung des göttlichen Rathschlus- ses bey der Erhöhung des Pha- rao.
Jn diesem Rathschlusse lieget nichts, so mit den Eigenschaften Gottes stritte. Es ist denselben nicht zuwider, ein Volk, welches nicht anders als durch harte Mittel zu erweichen, und zu seinen heiligen Absichten zu bringen ist, auf eine empfind-
liche
*) Jes. C. 10. v. 5.
**) 3 B. Mos. C. 18. v. 24.
fen Eindruck geben, daß ich der Herr ſey *). Es ſind auſſerdem die Laſter der Abgoͤtter anjetzt auf das hoͤchſte geſtiegen, und alle, welche ich an das Ruder ſetze, ergeben ſich denſelben und misbrauchen meiner Guͤte und Langmuth, und lieben ſolche Suͤnden, wofuͤr die Natur erroͤthet **). Jch habe daher beſchloſſen, ihrer viele heimzuſuchen und auszurotten, und da ich geſehen, daß ein Pharao in den Laſtern am weiteſten gehen und ſich weder durch die groͤßte Guͤ- te, noch durch Strenge erweichen und aͤn- dern laſſen werde, ſo will ich ihn auf den maͤchtigſten Thron erhoͤhen, damit die ge- rechte Strafe, die ich an ihm ausuͤben werde, deſtomehr in die Augen falle und offenbar mache, daß auch die Maͤchtigſten unter meiner Gewalt ſtehen, und ich allei- ne Gott ſey, und Pharao den Jſraeliten und vielen andern zum Exempel meiner heiligſten Rache diene.
§. 8.
Rechtfer- eigung des goͤttlichen Rathſchluſ- ſes bey der Erhoͤhung des Pha- rao.
Jn dieſem Rathſchluſſe lieget nichts, ſo mit den Eigenſchaften Gottes ſtritte. Es iſt denſelben nicht zuwider, ein Volk, welches nicht anders als durch harte Mittel zu erweichen, und zu ſeinen heiligen Abſichten zu bringen iſt, auf eine empfind-
liche
*) Jeſ. C. 10. v. 5.
**) 3 B. Moſ. C. 18. v. 24.
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[202/0222]
fen Eindruck geben, daß ich der Herr ſey *).
Es ſind auſſerdem die Laſter der Abgoͤtter
anjetzt auf das hoͤchſte geſtiegen, und alle,
welche ich an das Ruder ſetze, ergeben ſich
denſelben und misbrauchen meiner Guͤte
und Langmuth, und lieben ſolche Suͤnden,
wofuͤr die Natur erroͤthet **). Jch habe
daher beſchloſſen, ihrer viele heimzuſuchen
und auszurotten, und da ich geſehen, daß
ein Pharao in den Laſtern am weiteſten
gehen und ſich weder durch die groͤßte Guͤ-
te, noch durch Strenge erweichen und aͤn-
dern laſſen werde, ſo will ich ihn auf den
maͤchtigſten Thron erhoͤhen, damit die ge-
rechte Strafe, die ich an ihm ausuͤben
werde, deſtomehr in die Augen falle und
offenbar mache, daß auch die Maͤchtigſten
unter meiner Gewalt ſtehen, und ich allei-
ne Gott ſey, und Pharao den Jſraeliten
und vielen andern zum Exempel meiner
heiligſten Rache diene.
§. 8.
Jn dieſem Rathſchluſſe lieget nichts, ſo
mit den Eigenſchaften Gottes ſtritte. Es
iſt denſelben nicht zuwider, ein Volk,
welches nicht anders als durch harte
Mittel zu erweichen, und zu ſeinen heiligen
Abſichten zu bringen iſt, auf eine empfind-
liche
*) Jeſ. C. 10. v. 5.
**) 3 B. Moſ. C. 18. v. 24.
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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbarung antreffen. Bd. 4. Hannover, 1766, S. 202. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen04_1766/222>, abgerufen am 25.11.2024.
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