Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbarung antreffen. Bd. 4. Hannover, 1766.

Bild:
<< vorherige Seite

dahin bringen, daß sie auf mein Wort
merken *). Ja es ist jetzt an dem, daß
die ganze Welt die Erkänntniß ihres
Schöpfers verliere, und sich an stumme
Götzen abergläubisch hange, und die Laster
auf das höchste treibe. Jch will mich die-
sem einreissenden Strohme widersetzen.
Jch will mir ein Volk erhalten, das mich
kennet und meinen Namen ehret. Jch
will das Volk meines Knechtes des Abra-
hams von den übrigen Völkern absondern,
und zu einem eigenen Volke machen. Sie
würden aber meiner Stimme nicht folgen,
und die Zwiebeln und Fleischtöpfe Aegyptens
nicht verlassen **), wenn ich ihnen dieses
Land nicht zuwider machte, denn es ist ein
halsstarriges Volk ***). Jch will sie de-
rowegen die Laster und Grausamkeit der
Aegypter und ihrer Könige empfinden las-
sen, so werden sie mich suchen und anru-
fen, und so will ich sie erretten +). Jch
will ihnen einen König geben, der für sie
eine scharfe Ruthe seyn wird. Wenn er
sie aber wird genug geplaget haben, so will
ich diese Ruthe mit grosser Macht zerbre-
chen, und dadurch den Jsraeliten einen tie-

fen
*) Jes. C. 28. v. 19.
**) 2 B. Mos. C. 16. v. 3. 4 B. Mos. C. 11. v. 5.
***) 2 B. Mos. C. 32. v 9.
+) B. der Richt. C. 3. v. 9.
N 5

dahin bringen, daß ſie auf mein Wort
merken *). Ja es iſt jetzt an dem, daß
die ganze Welt die Erkaͤnntniß ihres
Schoͤpfers verliere, und ſich an ſtumme
Goͤtzen aberglaͤubiſch hange, und die Laſter
auf das hoͤchſte treibe. Jch will mich die-
ſem einreiſſenden Strohme widerſetzen.
Jch will mir ein Volk erhalten, das mich
kennet und meinen Namen ehret. Jch
will das Volk meines Knechtes des Abra-
hams von den uͤbrigen Voͤlkern abſondern,
und zu einem eigenen Volke machen. Sie
wuͤrden aber meiner Stimme nicht folgen,
und die Zwiebeln und Fleiſchtoͤpfe Aegyptens
nicht verlaſſen **), wenn ich ihnen dieſes
Land nicht zuwider machte, denn es iſt ein
halsſtarriges Volk ***). Jch will ſie de-
rowegen die Laſter und Grauſamkeit der
Aegypter und ihrer Koͤnige empfinden laſ-
ſen, ſo werden ſie mich ſuchen und anru-
fen, und ſo will ich ſie erretten †). Jch
will ihnen einen Koͤnig geben, der fuͤr ſie
eine ſcharfe Ruthe ſeyn wird. Wenn er
ſie aber wird genug geplaget haben, ſo will
ich dieſe Ruthe mit groſſer Macht zerbre-
chen, und dadurch den Jſraeliten einen tie-

fen
*) Jeſ. C. 28. v. 19.
**) 2 B. Moſ. C. 16. v. 3. 4 B. Moſ. C. 11. v. 5.
***) 2 B. Moſ. C. 32. v 9.
†) B. der Richt. C. 3. v. 9.
N 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0221" n="201"/>
dahin bringen, daß &#x017F;ie auf mein Wort<lb/>
merken <note place="foot" n="*)">Je&#x017F;. C. 28. v. 19.</note>. Ja es i&#x017F;t jetzt an dem, daß<lb/>
die ganze Welt die Erka&#x0364;nntniß ihres<lb/>
Scho&#x0364;pfers verliere, und &#x017F;ich an &#x017F;tumme<lb/>
Go&#x0364;tzen abergla&#x0364;ubi&#x017F;ch hange, und die La&#x017F;ter<lb/>
auf das ho&#x0364;ch&#x017F;te treibe. Jch will mich die-<lb/>
&#x017F;em einrei&#x017F;&#x017F;enden Strohme wider&#x017F;etzen.<lb/>
Jch will mir ein Volk erhalten, das mich<lb/>
kennet und meinen Namen ehret. Jch<lb/>
will das Volk meines Knechtes des Abra-<lb/>
hams von den u&#x0364;brigen Vo&#x0364;lkern ab&#x017F;ondern,<lb/>
und zu einem eigenen Volke machen. Sie<lb/>
wu&#x0364;rden aber meiner Stimme nicht folgen,<lb/>
und die Zwiebeln und Flei&#x017F;chto&#x0364;pfe Aegyptens<lb/>
nicht verla&#x017F;&#x017F;en <note place="foot" n="**)">2 B. Mo&#x017F;. C. 16. v. 3. 4 B. Mo&#x017F;. C. 11. v. 5.</note>, wenn ich ihnen die&#x017F;es<lb/>
Land nicht zuwider machte, denn es i&#x017F;t ein<lb/>
hals&#x017F;tarriges Volk <note place="foot" n="***)">2 B. Mo&#x017F;. C. 32. v 9.</note>. Jch will &#x017F;ie de-<lb/>
rowegen die La&#x017F;ter und Grau&#x017F;amkeit der<lb/>
Aegypter und ihrer Ko&#x0364;nige empfinden la&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en, &#x017F;o werden &#x017F;ie mich &#x017F;uchen und anru-<lb/>
fen, und &#x017F;o will ich &#x017F;ie erretten <note place="foot" n="&#x2020;)">B. der Richt. C. 3. v. 9.</note>. Jch<lb/>
will ihnen einen Ko&#x0364;nig geben, der fu&#x0364;r &#x017F;ie<lb/>
eine &#x017F;charfe Ruthe &#x017F;eyn wird. Wenn er<lb/>
&#x017F;ie aber wird genug geplaget haben, &#x017F;o will<lb/>
ich die&#x017F;e Ruthe mit gro&#x017F;&#x017F;er Macht zerbre-<lb/>
chen, und dadurch den J&#x017F;raeliten einen tie-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">N 5</fw><fw place="bottom" type="catch">fen</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[201/0221] dahin bringen, daß ſie auf mein Wort merken *). Ja es iſt jetzt an dem, daß die ganze Welt die Erkaͤnntniß ihres Schoͤpfers verliere, und ſich an ſtumme Goͤtzen aberglaͤubiſch hange, und die Laſter auf das hoͤchſte treibe. Jch will mich die- ſem einreiſſenden Strohme widerſetzen. Jch will mir ein Volk erhalten, das mich kennet und meinen Namen ehret. Jch will das Volk meines Knechtes des Abra- hams von den uͤbrigen Voͤlkern abſondern, und zu einem eigenen Volke machen. Sie wuͤrden aber meiner Stimme nicht folgen, und die Zwiebeln und Fleiſchtoͤpfe Aegyptens nicht verlaſſen **), wenn ich ihnen dieſes Land nicht zuwider machte, denn es iſt ein halsſtarriges Volk ***). Jch will ſie de- rowegen die Laſter und Grauſamkeit der Aegypter und ihrer Koͤnige empfinden laſ- ſen, ſo werden ſie mich ſuchen und anru- fen, und ſo will ich ſie erretten †). Jch will ihnen einen Koͤnig geben, der fuͤr ſie eine ſcharfe Ruthe ſeyn wird. Wenn er ſie aber wird genug geplaget haben, ſo will ich dieſe Ruthe mit groſſer Macht zerbre- chen, und dadurch den Jſraeliten einen tie- fen *) Jeſ. C. 28. v. 19. **) 2 B. Moſ. C. 16. v. 3. 4 B. Moſ. C. 11. v. 5. ***) 2 B. Moſ. C. 32. v 9. †) B. der Richt. C. 3. v. 9. N 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen04_1766
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen04_1766/221
Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbarung antreffen. Bd. 4. Hannover, 1766, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen04_1766/221>, abgerufen am 03.05.2024.