etzte Verstockung wäre dadurch ärger wor- den, denn die erste.
§. 12.
Wie wenn man aber alsdenn nach denFortsetzung des vorigen. Merkmahlen des Messias bey Christo frag- te? Wären selbige auch, so wie sie jezt sind, vollkommen geblieben? Es war von ihm verkündigt, daß er in seiner Unschuld sterben sollte, wie ein Missethäter. Jes. C. 53. v. 9 und 10. Er sollte eben so lan- ge im Grabe seyn, als Jonas im Bauche des Fisches gewesen war. Matth. C. 12. v. 39. u. f. Der Heiland hatte von sich selbst geweissaget, daß er zwar würde gegeisselt und getödtet, aber am dritten Tage wieder auferwecket werden. Luc. C. 18. v. 33. Wie wäre nun der Tod Christi, oder die bestimmte Art desselben; wie wäre seine Auferstehung oder die ihr gesetzte Zeit erfüllt worden, wenn er das verlangte Zeichen am Kreuze gegeben? Wo bliebe der Be- weis von der Wahrheit des Erlösers aus der Zeit seines Todes, worauf doch die Juden verwiesen waren? Matth. C. 12. v. 39. Würden nicht bey Ermangelung dessen, der Unglaube bestärket, die Zwei- fel wider Jesum vermehret, und die An- nehmung der Predigt des Heils gänzlich verhindert seyn?
Wir trauen denen, die ihren Verstand gebrauchen, mehr zu, als daß sie sich be-
reden
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etzte Verſtockung waͤre dadurch aͤrger wor- den, denn die erſte.
§. 12.
Wie wenn man aber alsdenn nach denFortſetzung des vorigen. Merkmahlen des Meſſias bey Chriſto frag- te? Waͤren ſelbige auch, ſo wie ſie jezt ſind, vollkommen geblieben? Es war von ihm verkuͤndigt, daß er in ſeiner Unſchuld ſterben ſollte, wie ein Miſſethaͤter. Jeſ. C. 53. v. 9 und 10. Er ſollte eben ſo lan- ge im Grabe ſeyn, als Jonas im Bauche des Fiſches geweſen war. Matth. C. 12. v. 39. u. f. Der Heiland hatte von ſich ſelbſt geweiſſaget, daß er zwar wuͤrde gegeiſſelt und getoͤdtet, aber am dritten Tage wieder auferwecket werden. Luc. C. 18. v. 33. Wie waͤre nun der Tod Chriſti, oder die beſtimmte Art deſſelben; wie waͤre ſeine Auferſtehung oder die ihr geſetzte Zeit erfuͤllt worden, wenn er das verlangte Zeichen am Kreuze gegeben? Wo bliebe der Be- weis von der Wahrheit des Erloͤſers aus der Zeit ſeines Todes, worauf doch die Juden verwieſen waren? Matth. C. 12. v. 39. Wuͤrden nicht bey Ermangelung deſſen, der Unglaube beſtaͤrket, die Zwei- fel wider Jeſum vermehret, und die An- nehmung der Predigt des Heils gaͤnzlich verhindert ſeyn?
Wir trauen denen, die ihren Verſtand gebrauchen, mehr zu, als daß ſie ſich be-
reden
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etzte Verſtockung waͤre dadurch aͤrger wor-
den, denn die erſte.
§. 12.
Wie wenn man aber alsdenn nach den
Merkmahlen des Meſſias bey Chriſto frag-
te? Waͤren ſelbige auch, ſo wie ſie jezt
ſind, vollkommen geblieben? Es war von
ihm verkuͤndigt, daß er in ſeiner Unſchuld
ſterben ſollte, wie ein Miſſethaͤter. Jeſ.
C. 53. v. 9 und 10. Er ſollte eben ſo lan-
ge im Grabe ſeyn, als Jonas im Bauche
des Fiſches geweſen war. Matth. C. 12. v. 39.
u. f. Der Heiland hatte von ſich ſelbſt
geweiſſaget, daß er zwar wuͤrde gegeiſſelt und
getoͤdtet, aber am dritten Tage wieder
auferwecket werden. Luc. C. 18. v. 33.
Wie waͤre nun der Tod Chriſti, oder die
beſtimmte Art deſſelben; wie waͤre ſeine
Auferſtehung oder die ihr geſetzte Zeit erfuͤllt
worden, wenn er das verlangte Zeichen
am Kreuze gegeben? Wo bliebe der Be-
weis von der Wahrheit des Erloͤſers aus
der Zeit ſeines Todes, worauf doch die
Juden verwieſen waren? Matth. C. 12.
v. 39. Wuͤrden nicht bey Ermangelung
deſſen, der Unglaube beſtaͤrket, die Zwei-
fel wider Jeſum vermehret, und die An-
nehmung der Predigt des Heils gaͤnzlich
verhindert ſeyn?
Fortſetzung
des vorigen.
Wir trauen denen, die ihren Verſtand
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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbarung antreffen. Bd. 4. Hannover, 1766, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen04_1766/171>, abgerufen am 24.11.2024.
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