Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch] aber ist Samaria, und
das Haupt von Sa-
maria ist der Sohn
Remalia. Glaubt
ihr nicht, so werdet ihr
nicht bestehen. Siehe
Clerici Commentar.
in Prophetas in h. l.

[Spaltenumbruch] Ephraim Samaria,
und das Haupt von
Samaria ist der
Sohn Remalja.

Glaubt ihr nicht, so
werdet ihr nicht be-
stehen.
Denen, so die hebräische Sprache verste-
hen, müssen wir noch einige Rechenschafft
von unserer Ubersetzung geben. Das erste
betrifft die Partickel. [fremdsprachliches Material - 1 Wort fehlt] Es beziehet sich
selbige in der Heil. Schrift insgemein auf
etwas, das noch künftig geschehen soll, und
daher ist es geschehen, daß bisher, so viel uns
bekannt, alle Ubersetzer an diesem Ort etwas
zukünftiges gesucht. Es beziehet sich aber
diese Partickel auch auf etwas vergangenes.
Wenn dorten David spricht: Da das Kind
lebte, so druckt er die deutsche Partickel da
durch [fremdsprachliches Material - 1 Wort fehlt] aus 2. B. Sam. Cap. 12. v. 22.
Und auf eben diese Art haben wir selbige hier
übersetzet. Wir wollen hiebey aber andern,
welche in der hebräischen Sprache eine grös-
sere Stärcke haben, zu beurtheilen anheim
geben, ob die Partickel [fremdsprachliches Material - 1 Wort fehlt] nicht könne
gegeben werden: Zum noch mehrerem
d. i. was noch mehr. Denn daß [fremdsprachliches Material - 1 Wort fehlt] noch
mehr
heisse, ist bekannt und ohne Zweifel,
und nach der Aehnlichkeit der Sprache wird
also [fremdsprachliches Material - 1 Wort fehlt] gar füglich durch was noch mehr
ausgedruckt. Weil wir aber finden, daß die
grösten Meister dieser Sprache diese Parti-
ckel keinmal also übersetzet, so haben wir uns
solches auch nicht unterstehen mögen, son-
dern sind bey einer gewöhnlichen Bedeutung
dieses


[Spaltenumbruch] aber iſt Samaria, und
das Haupt von Sa-
maria iſt der Sohn
Remalia. Glaubt
ihr nicht, ſo werdet ihr
nicht beſtehen. Siehe
Clerici Commentar.
in Prophetas in h. l.

[Spaltenumbruch] Ephraim Samaria,
und das Haupt von
Samaria iſt der
Sohn Remalja.

Glaubt ihr nicht, ſo
werdet ihr nicht be-
ſtehen.
Denen, ſo die hebraͤiſche Sprache verſte-
hen, muͤſſen wir noch einige Rechenſchafft
von unſerer Uberſetzung geben. Das erſte
betrifft die Partickel. [fremdsprachliches Material – 1 Wort fehlt] Es beziehet ſich
ſelbige in der Heil. Schrift insgemein auf
etwas, das noch kuͤnftig geſchehen ſoll, und
daher iſt es geſchehen, daß bisher, ſo viel uns
bekannt, alle Uberſetzer an dieſem Ort etwas
zukuͤnftiges geſucht. Es beziehet ſich aber
dieſe Partickel auch auf etwas vergangenes.
Wenn dorten David ſpricht: Da das Kind
lebte, ſo druckt er die deutſche Partickel da
durch [fremdsprachliches Material – 1 Wort fehlt] aus 2. B. Sam. Cap. 12. v. 22.
Und auf eben dieſe Art haben wir ſelbige hier
uͤberſetzet. Wir wollen hiebey aber andern,
welche in der hebraͤiſchen Sprache eine groͤſ-
ſere Staͤrcke haben, zu beurtheilen anheim
geben, ob die Partickel [fremdsprachliches Material – 1 Wort fehlt] nicht koͤnne
gegeben werden: Zum noch mehrerem
d. i. was noch mehr. Denn daß [fremdsprachliches Material – 1 Wort fehlt] noch
mehr
heiſſe, iſt bekannt und ohne Zweifel,
und nach der Aehnlichkeit der Sprache wird
alſo [fremdsprachliches Material – 1 Wort fehlt] gar fuͤglich durch was noch mehr
ausgedruckt. Weil wir aber finden, daß die
groͤſten Meiſter dieſer Sprache dieſe Parti-
ckel keinmal alſo uͤberſetzet, ſo haben wir uns
ſolches auch nicht unterſtehen moͤgen, ſon-
dern ſind bey einer gewoͤhnlichen Bedeutung
dieſes
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0093" n="75"/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
            <note next="#a09" xml:id="a08" prev="#a07" place="foot" n="(*)"><cb/>
aber i&#x017F;t Samaria, und<lb/>
das Haupt von Sa-<lb/>
maria i&#x017F;t der Sohn<lb/>
Remalia. <hi rendition="#g">Glaubt</hi><lb/>
ihr nicht, &#x017F;o werdet ihr<lb/>
nicht be&#x017F;tehen. Siehe<lb/><hi rendition="#aq">Clerici Commentar.<lb/>
in Prophetas in h. l.</hi><lb/><cb/>
Ephraim Samaria,<lb/>
und das Haupt von<lb/>
Samaria i&#x017F;t <hi rendition="#g">der<lb/>
Sohn Remalja.</hi><lb/>
Glaubt ihr nicht, &#x017F;o<lb/>
werdet ihr nicht be-<lb/>
&#x017F;tehen.<lb/>
Denen, &#x017F;o die hebra&#x0364;i&#x017F;che Sprache ver&#x017F;te-<lb/>
hen, mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en wir noch einige Rechen&#x017F;chafft<lb/>
von un&#x017F;erer Uber&#x017F;etzung geben. Das er&#x017F;te<lb/>
betrifft die Partickel. <gap reason="fm" unit="words" quantity="1"/> Es beziehet &#x017F;ich<lb/>
&#x017F;elbige in der Heil. Schrift insgemein auf<lb/>
etwas, das noch ku&#x0364;nftig ge&#x017F;chehen &#x017F;oll, und<lb/>
daher i&#x017F;t es ge&#x017F;chehen, daß bisher, &#x017F;o viel uns<lb/>
bekannt, alle Uber&#x017F;etzer an die&#x017F;em Ort etwas<lb/>
zuku&#x0364;nftiges ge&#x017F;ucht. Es beziehet &#x017F;ich aber<lb/>
die&#x017F;e Partickel auch auf etwas vergangenes.<lb/>
Wenn dorten David &#x017F;pricht: Da das Kind<lb/>
lebte, &#x017F;o druckt er die deut&#x017F;che Partickel <hi rendition="#fr">da</hi><lb/>
durch <gap reason="fm" unit="words" quantity="1"/> aus 2. B. Sam. Cap. 12. v. 22.<lb/>
Und auf eben die&#x017F;e Art haben wir &#x017F;elbige hier<lb/>
u&#x0364;ber&#x017F;etzet. Wir wollen hiebey aber andern,<lb/>
welche in der hebra&#x0364;i&#x017F;chen Sprache eine gro&#x0364;&#x017F;-<lb/>
&#x017F;ere Sta&#x0364;rcke haben, zu beurtheilen anheim<lb/>
geben, ob die Partickel <gap reason="fm" unit="words" quantity="1"/> nicht ko&#x0364;nne<lb/>
gegeben werden: <hi rendition="#fr">Zum noch mehrerem</hi><lb/>
d. i. <hi rendition="#fr">was noch mehr.</hi> Denn daß <gap reason="fm" unit="words" quantity="1"/> <hi rendition="#fr">noch<lb/>
mehr</hi> hei&#x017F;&#x017F;e, i&#x017F;t bekannt und ohne Zweifel,<lb/>
und nach der Aehnlichkeit der Sprache wird<lb/>
al&#x017F;o <gap reason="fm" unit="words" quantity="1"/> gar fu&#x0364;glich durch <hi rendition="#fr">was noch mehr</hi><lb/>
ausgedruckt. Weil wir aber finden, daß die<lb/>
gro&#x0364;&#x017F;ten Mei&#x017F;ter die&#x017F;er Sprache die&#x017F;e Parti-<lb/>
ckel keinmal al&#x017F;o u&#x0364;ber&#x017F;etzet, &#x017F;o haben wir uns<lb/>
&#x017F;olches auch nicht unter&#x017F;tehen mo&#x0364;gen, &#x017F;on-<lb/>
dern &#x017F;ind bey einer gewo&#x0364;hnlichen Bedeutung<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">die&#x017F;es</fw></note><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[75/0093] (*) (*) aber iſt Samaria, und das Haupt von Sa- maria iſt der Sohn Remalia. Glaubt ihr nicht, ſo werdet ihr nicht beſtehen. Siehe Clerici Commentar. in Prophetas in h. l. Ephraim Samaria, und das Haupt von Samaria iſt der Sohn Remalja. Glaubt ihr nicht, ſo werdet ihr nicht be- ſtehen. Denen, ſo die hebraͤiſche Sprache verſte- hen, muͤſſen wir noch einige Rechenſchafft von unſerer Uberſetzung geben. Das erſte betrifft die Partickel. _ Es beziehet ſich ſelbige in der Heil. Schrift insgemein auf etwas, das noch kuͤnftig geſchehen ſoll, und daher iſt es geſchehen, daß bisher, ſo viel uns bekannt, alle Uberſetzer an dieſem Ort etwas zukuͤnftiges geſucht. Es beziehet ſich aber dieſe Partickel auch auf etwas vergangenes. Wenn dorten David ſpricht: Da das Kind lebte, ſo druckt er die deutſche Partickel da durch _ aus 2. B. Sam. Cap. 12. v. 22. Und auf eben dieſe Art haben wir ſelbige hier uͤberſetzet. Wir wollen hiebey aber andern, welche in der hebraͤiſchen Sprache eine groͤſ- ſere Staͤrcke haben, zu beurtheilen anheim geben, ob die Partickel _ nicht koͤnne gegeben werden: Zum noch mehrerem d. i. was noch mehr. Denn daß _ noch mehr heiſſe, iſt bekannt und ohne Zweifel, und nach der Aehnlichkeit der Sprache wird alſo _ gar fuͤglich durch was noch mehr ausgedruckt. Weil wir aber finden, daß die groͤſten Meiſter dieſer Sprache dieſe Parti- ckel keinmal alſo uͤberſetzet, ſo haben wir uns ſolches auch nicht unterſtehen moͤgen, ſon- dern ſind bey einer gewoͤhnlichen Bedeutung dieſes

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen02_1745
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen02_1745/93
Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen02_1745/93>, abgerufen am 22.11.2024.