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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745.

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zig Jahr soll es mit Ephraim aus seyn,
daß sie nicht mehr ein Volck seyn.
Der
Ausgang widerspricht dieser Weissagung.
Denn Ephraim oder Jsrael ist im ein und
zwantzigsten Jahre nach dieser Weissagung
in die Gefangenschafft geführet worden.
2. B. der Kön. Cap. 17. v. 6. Vitringa
meinet daher auch in seinem Commentar. in
Jesaiam
es habe ehmals die Zahl ein und
zwantzig auf eine gewisse besondere Art im
Text gestanden. Andere sind auf andere
Erklärungen gefallen, welche man bey dem
Vitringa nebst allerhand Zweiffeln, so er
dagegen gemacht, lesen kan. Die andere
Schwürigkeit ist diese: Es ist nach den bis-
herigen Uebersetzungen kein rechter Zusam-
menhang in diesen Versen. Es werden im
Anfange und am Ende einerley Worte wider
die Syrer und Jsraeliten gesprochen. Jn
der Mitte aber wird den Jsraeliten gantz al-
lein der gäntzliche Untergang gedrohet, den
Syrern aber nicht, da doch selbige mit den
Jsraeliten einerley Schicksal gehabt, und
von den Assyriern noch ehender unter das
Joch gebracht worden, als die Jsraeliten.
2. Buch der Könige Cap. 16. v. 9.
Der grosse Clericus hat diese Schwürig-
keit in seinem Commentar. in Prophetas Jes.
VII,
8. 9. bemercket, und nicht anders auf-
lösen können, als daß er sagt, Syrien und
Jsrael wäre als eines angesehen, und was
folglich dem einen wäre gedrohet worden,
hätte dem andern auch gegolten. Ob aber
durch diese Erklärung ein rechter ordentlicher
Zusammenhang in die Worte des Textes
komme, mögen andere urtheilen. Nach un-
serer
E 5


zig Jahr ſoll es mit Ephraim aus ſeyn,
daß ſie nicht mehr ein Volck ſeyn.
Der
Ausgang widerſpricht dieſer Weiſſagung.
Denn Ephraim oder Jſrael iſt im ein und
zwantzigſten Jahre nach dieſer Weiſſagung
in die Gefangenſchafft gefuͤhret worden.
2. B. der Koͤn. Cap. 17. v. 6. Vitringa
meinet daher auch in ſeinem Commentar. in
Jeſaiam
es habe ehmals die Zahl ein und
zwantzig auf eine gewiſſe beſondere Art im
Text geſtanden. Andere ſind auf andere
Erklaͤrungen gefallen, welche man bey dem
Vitringa nebſt allerhand Zweiffeln, ſo er
dagegen gemacht, leſen kan. Die andere
Schwuͤrigkeit iſt dieſe: Es iſt nach den bis-
herigen Ueberſetzungen kein rechter Zuſam-
menhang in dieſen Verſen. Es werden im
Anfange und am Ende einerley Worte wider
die Syrer und Jſraeliten geſprochen. Jn
der Mitte aber wird den Jſraeliten gantz al-
lein der gaͤntzliche Untergang gedrohet, den
Syrern aber nicht, da doch ſelbige mit den
Jſraeliten einerley Schickſal gehabt, und
von den Aſſyriern noch ehender unter das
Joch gebracht worden, als die Jſraeliten.
2. Buch der Koͤnige Cap. 16. v. 9.
Der groſſe Clericus hat dieſe Schwuͤrig-
keit in ſeinem Commentar. in Prophetas Jeſ.
VII,
8. 9. bemercket, und nicht anders auf-
loͤſen koͤnnen, als daß er ſagt, Syrien und
Jſrael waͤre als eines angeſehen, und was
folglich dem einen waͤre gedrohet worden,
haͤtte dem andern auch gegolten. Ob aber
durch dieſe Erklaͤrung ein rechter ordentlicher
Zuſammenhang in die Worte des Textes
komme, moͤgen andere urtheilen. Nach un-
ſerer
E 5
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[73/0091] (*) (*) zig Jahr ſoll es mit Ephraim aus ſeyn, daß ſie nicht mehr ein Volck ſeyn. Der Ausgang widerſpricht dieſer Weiſſagung. Denn Ephraim oder Jſrael iſt im ein und zwantzigſten Jahre nach dieſer Weiſſagung in die Gefangenſchafft gefuͤhret worden. 2. B. der Koͤn. Cap. 17. v. 6. Vitringa meinet daher auch in ſeinem Commentar. in Jeſaiam es habe ehmals die Zahl ein und zwantzig auf eine gewiſſe beſondere Art im Text geſtanden. Andere ſind auf andere Erklaͤrungen gefallen, welche man bey dem Vitringa nebſt allerhand Zweiffeln, ſo er dagegen gemacht, leſen kan. Die andere Schwuͤrigkeit iſt dieſe: Es iſt nach den bis- herigen Ueberſetzungen kein rechter Zuſam- menhang in dieſen Verſen. Es werden im Anfange und am Ende einerley Worte wider die Syrer und Jſraeliten geſprochen. Jn der Mitte aber wird den Jſraeliten gantz al- lein der gaͤntzliche Untergang gedrohet, den Syrern aber nicht, da doch ſelbige mit den Jſraeliten einerley Schickſal gehabt, und von den Aſſyriern noch ehender unter das Joch gebracht worden, als die Jſraeliten. 2. Buch der Koͤnige Cap. 16. v. 9. Der groſſe Clericus hat dieſe Schwuͤrig- keit in ſeinem Commentar. in Prophetas Jeſ. VII, 8. 9. bemercket, und nicht anders auf- loͤſen koͤnnen, als daß er ſagt, Syrien und Jſrael waͤre als eines angeſehen, und was folglich dem einen waͤre gedrohet worden, haͤtte dem andern auch gegolten. Ob aber durch dieſe Erklaͤrung ein rechter ordentlicher Zuſammenhang in die Worte des Textes komme, moͤgen andere urtheilen. Nach un- ſerer E 5

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Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen02_1745/91>, abgerufen am 22.11.2024.