Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745.

Bild:
<< vorherige Seite



"Aristidis, Generals der Athenienser.
"Jhre Armee bestund in 120000. Mann,
"und der Persier ihre in 350000. Mann
"nach Herodotus Bericht, nach des Dio-
"dorus Siculus aber in 500000. Mann.
"Und mit dieser Heeres-Macht kam es nun
"nahe bey Platäa zu einer Haupt-Schlacht
"zwischen ihnen, in welcher Mardonius ge-
"schlagen; und die gantze Persische Armee
"niedergehauen wurde. Artabazus al-
"lein, welchen der unglückliche Ausgang
"wegen übler Anführung des Mardonius
"geschwanet hatte, flohe bey Zeiten mit
"40000. Mann, die er commandirte, da-
"von, und kam noch vor dem Gerücht der
"Niederlage in Byzanz an, und gieng all-
"da in Asien über. Ausser diesen kamen
"sonst nicht 4000. Mann von dem gantzen
"Haufen aus dem Blut-Bade desselben
"Tages davon, sondern wurden alle von
"den Griechen geschlagen, und in Stücken
"zerhauen, und dieses befreyete sie hinführo
"gäntzlich von allem Einfall dieses Volcks.
"Denn von der Zeit an hat sich die Persi-
"sche Armee nie wieder an desselben Seite
"des Hellesponts blicken lassen.

"An



„Ariſtidis, Generals der Athenienſer.
„Jhre Armee beſtund in 120000. Mann,
„und der Perſier ihre in 350000. Mann
„nach Herodotus Bericht, nach des Dio-
„dorus Siculus aber in 500000. Mann.
„Und mit dieſer Heeres-Macht kam es nun
„nahe bey Plataͤa zu einer Haupt-Schlacht
„zwiſchen ihnen, in welcher Mardonius ge-
„ſchlagen; und die gantze Perſiſche Armee
„niedergehauen wurde. Artabazus al-
„lein, welchen der ungluͤckliche Ausgang
„wegen uͤbler Anfuͤhrung des Mardonius
„geſchwanet hatte, flohe bey Zeiten mit
„40000. Mann, die er commandirte, da-
„von, und kam noch vor dem Geruͤcht der
„Niederlage in Byzanz an, und gieng all-
„da in Aſien uͤber. Auſſer dieſen kamen
„ſonſt nicht 4000. Mann von dem gantzen
„Haufen aus dem Blut-Bade deſſelben
„Tages davon, ſondern wurden alle von
„den Griechen geſchlagen, und in Stuͤcken
„zerhauen, und dieſes befreyete ſie hinfuͤhro
„gaͤntzlich von allem Einfall dieſes Volcks.
„Denn von der Zeit an hat ſich die Perſi-
„ſche Armee nie wieder an deſſelben Seite
„des Helleſponts blicken laſſen.

„An
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0226" n="208"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
&#x201E;Ari&#x017F;tidis, Generals der Athenien&#x017F;er.<lb/>
&#x201E;Jhre Armee be&#x017F;tund in 120000. Mann,<lb/>
&#x201E;und der Per&#x017F;ier ihre in 350000. Mann<lb/>
&#x201E;nach Herodotus Bericht, nach des Dio-<lb/>
&#x201E;dorus Siculus aber in 500000. Mann.<lb/>
&#x201E;Und mit die&#x017F;er Heeres-Macht kam es nun<lb/>
&#x201E;nahe bey Plata&#x0364;a zu einer Haupt-Schlacht<lb/>
&#x201E;zwi&#x017F;chen ihnen, in welcher Mardonius ge-<lb/>
&#x201E;&#x017F;chlagen; und die gantze Per&#x017F;i&#x017F;che Armee<lb/>
&#x201E;niedergehauen wurde. Artabazus al-<lb/>
&#x201E;lein, welchen der unglu&#x0364;ckliche Ausgang<lb/>
&#x201E;wegen u&#x0364;bler Anfu&#x0364;hrung des Mardonius<lb/>
&#x201E;ge&#x017F;chwanet hatte, flohe bey Zeiten mit<lb/>
&#x201E;40000. Mann, die er commandirte, da-<lb/>
&#x201E;von, und kam noch vor dem Geru&#x0364;cht der<lb/>
&#x201E;Niederlage in Byzanz an, und gieng all-<lb/>
&#x201E;da in A&#x017F;ien u&#x0364;ber. Au&#x017F;&#x017F;er die&#x017F;en kamen<lb/>
&#x201E;&#x017F;on&#x017F;t nicht 4000. Mann von dem gantzen<lb/>
&#x201E;Haufen aus dem Blut-Bade de&#x017F;&#x017F;elben<lb/>
&#x201E;Tages davon, &#x017F;ondern wurden alle von<lb/>
&#x201E;den Griechen ge&#x017F;chlagen, und in Stu&#x0364;cken<lb/>
&#x201E;zerhauen, und die&#x017F;es befreyete &#x017F;ie hinfu&#x0364;hro<lb/>
&#x201E;ga&#x0364;ntzlich von allem Einfall die&#x017F;es Volcks.<lb/>
&#x201E;Denn von der Zeit an hat &#x017F;ich die Per&#x017F;i-<lb/>
&#x201E;&#x017F;che Armee nie wieder an de&#x017F;&#x017F;elben Seite<lb/>
&#x201E;des Helle&#x017F;ponts blicken la&#x017F;&#x017F;en.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">&#x201E;An</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[208/0226] „Ariſtidis, Generals der Athenienſer. „Jhre Armee beſtund in 120000. Mann, „und der Perſier ihre in 350000. Mann „nach Herodotus Bericht, nach des Dio- „dorus Siculus aber in 500000. Mann. „Und mit dieſer Heeres-Macht kam es nun „nahe bey Plataͤa zu einer Haupt-Schlacht „zwiſchen ihnen, in welcher Mardonius ge- „ſchlagen; und die gantze Perſiſche Armee „niedergehauen wurde. Artabazus al- „lein, welchen der ungluͤckliche Ausgang „wegen uͤbler Anfuͤhrung des Mardonius „geſchwanet hatte, flohe bey Zeiten mit „40000. Mann, die er commandirte, da- „von, und kam noch vor dem Geruͤcht der „Niederlage in Byzanz an, und gieng all- „da in Aſien uͤber. Auſſer dieſen kamen „ſonſt nicht 4000. Mann von dem gantzen „Haufen aus dem Blut-Bade deſſelben „Tages davon, ſondern wurden alle von „den Griechen geſchlagen, und in Stuͤcken „zerhauen, und dieſes befreyete ſie hinfuͤhro „gaͤntzlich von allem Einfall dieſes Volcks. „Denn von der Zeit an hat ſich die Perſi- „ſche Armee nie wieder an deſſelben Seite „des Helleſponts blicken laſſen. „An

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen02_1745
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen02_1745/226
Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745, S. 208. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen02_1745/226>, abgerufen am 06.05.2024.