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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745.

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dar bey den Propheten findet. Lässet der
HErr anzeigen, wie er seine abtrünnigen
Kinder durch dieses und jenes Volck züchti-
gen wolle, so stehet auch immer so gleich dar-
bey, wie er solche Ruthen nachher zerbre-
chen, und sein Volck, nachdem es sich gebes-
sert, herrlich machen wolle, und wie endlich
sein Volck aus der Sclaverey der Heiden
zur Freyheit und Herrschafft empor steigen
werde.

§. 21.

Auf eine ähnliche Art scheinet mir dieDrohung
und Ver-
heissung
wird hier
weislich
mit einan-
der ver-
knüpfft.
Verheissung des Jmmanuels mit den
Drohungen wider Ahas und seine Anhän-
ger zusammen zu hangen. Es liegt dar-
inne, wie wir oben schon gewiesen, zwar
auch eine Drohung wider den König Ahas
und sein Haus; aber auch zugleich eine
Verheissung für die treuen Verehrer GOt-
tes. Ehe ihnen der HErr völlig anzeiget,
was für elende Zeiten durch die gemachte
Freundschafft mit den Assyrern über Juda
kommen würden, so versichert er, daß es
darum mit seinem Volcke nicht gantz aus
seyn sollte: sondern es würde zu seiner Zeit
einer kommen, der da besser wissen würde,

das
J 4


dar bey den Propheten findet. Laͤſſet der
HErr anzeigen, wie er ſeine abtruͤnnigen
Kinder durch dieſes und jenes Volck zuͤchti-
gen wolle, ſo ſtehet auch immer ſo gleich dar-
bey, wie er ſolche Ruthen nachher zerbre-
chen, und ſein Volck, nachdem es ſich gebeſ-
ſert, herrlich machen wolle, und wie endlich
ſein Volck aus der Sclaverey der Heiden
zur Freyheit und Herrſchafft empor ſteigen
werde.

§. 21.

Auf eine aͤhnliche Art ſcheinet mir dieDrohung
und Ver-
heiſſung
wird hier
weislich
mit einan-
der ver-
knuͤpfft.
Verheiſſung des Jmmanuels mit den
Drohungen wider Ahas und ſeine Anhaͤn-
ger zuſammen zu hangen. Es liegt dar-
inne, wie wir oben ſchon gewieſen, zwar
auch eine Drohung wider den Koͤnig Ahas
und ſein Haus; aber auch zugleich eine
Verheiſſung fuͤr die treuen Verehrer GOt-
tes. Ehe ihnen der HErr voͤllig anzeiget,
was fuͤr elende Zeiten durch die gemachte
Freundſchafft mit den Aſſyrern uͤber Juda
kommen wuͤrden, ſo verſichert er, daß es
darum mit ſeinem Volcke nicht gantz aus
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einer kommen, der da beſſer wiſſen wuͤrde,

das
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[135/0153] dar bey den Propheten findet. Laͤſſet der HErr anzeigen, wie er ſeine abtruͤnnigen Kinder durch dieſes und jenes Volck zuͤchti- gen wolle, ſo ſtehet auch immer ſo gleich dar- bey, wie er ſolche Ruthen nachher zerbre- chen, und ſein Volck, nachdem es ſich gebeſ- ſert, herrlich machen wolle, und wie endlich ſein Volck aus der Sclaverey der Heiden zur Freyheit und Herrſchafft empor ſteigen werde. §. 21. Auf eine aͤhnliche Art ſcheinet mir die Verheiſſung des Jmmanuels mit den Drohungen wider Ahas und ſeine Anhaͤn- ger zuſammen zu hangen. Es liegt dar- inne, wie wir oben ſchon gewieſen, zwar auch eine Drohung wider den Koͤnig Ahas und ſein Haus; aber auch zugleich eine Verheiſſung fuͤr die treuen Verehrer GOt- tes. Ehe ihnen der HErr voͤllig anzeiget, was fuͤr elende Zeiten durch die gemachte Freundſchafft mit den Aſſyrern uͤber Juda kommen wuͤrden, ſo verſichert er, daß es darum mit ſeinem Volcke nicht gantz aus ſeyn ſollte: ſondern es wuͤrde zu ſeiner Zeit einer kommen, der da beſſer wiſſen wuͤrde, das Drohung und Ver- heiſſung wird hier weislich mit einan- der ver- knuͤpfft. J 4

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Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen02_1745/153>, abgerufen am 21.11.2024.