ten gesegnet werden, wird ausgerottet. Wäre der GOtt Jsraels ein wahrer GOtt, so würde er sein Volck nicht der- gestalt von den Dienern der Götzen verheeren und vertilgen lassen. Un- ser Gottesdienst ist umsonst, unser Hoffnung ist dahin.
Wohin verfällt der Mensch leichter bey lang anhaltenden widrigen Schicksalen, als auf dergleichen zweiffelhaffte Gedan- cken wider GOtt, wider dessen weise und gütige Vorsehung, und wider die Wahr- heit seiner heiligsten Religion? Wie viele Mühe haben sich derowegen nicht die Wei- sen von Anbeginn bis hieher gegeben, die Steine des Anstosses hiebey aus dem We- ge zu räumen, und diejenigen steilen Höhen abzubrechen, auf welchen so viele Gemü- ther schwindelnd worden, und alle Hoff- nung verlohren? Man begreiffe hieraus, wie nöthig es gewesen, daß der HErr das Vertrauen der Seinen zu ihm in jenen weit aussehenden Verhängnissen durch vielfäl- tige und theure Verheissungen unterstützet. Man bemercke zugleich, was für ein weiser Zusammenhang unter den göttlichen Dro- hungen und Verheissungen, so man immer-
dar
ten geſegnet werden, wird ausgerottet. Waͤre der GOtt Jſraels ein wahrer GOtt, ſo wuͤrde er ſein Volck nicht der- geſtalt von den Dienern der Goͤtzen verheeren und vertilgen laſſen. Un- ſer Gottesdienſt iſt umſonſt, unſer Hoffnung iſt dahin.
Wohin verfaͤllt der Menſch leichter bey lang anhaltenden widrigen Schickſalen, als auf dergleichen zweiffelhaffte Gedan- cken wider GOtt, wider deſſen weiſe und guͤtige Vorſehung, und wider die Wahr- heit ſeiner heiligſten Religion? Wie viele Muͤhe haben ſich derowegen nicht die Wei- ſen von Anbeginn bis hieher gegeben, die Steine des Anſtoſſes hiebey aus dem We- ge zu raͤumen, und diejenigen ſteilen Hoͤhen abzubrechen, auf welchen ſo viele Gemuͤ- ther ſchwindelnd worden, und alle Hoff- nung verlohren? Man begreiffe hieraus, wie noͤthig es geweſen, daß der HErr das Vertrauen der Seinen zu ihm in jenen weit ausſehenden Verhaͤngniſſen durch vielfaͤl- tige und theure Verheiſſungen unterſtuͤtzet. Man bemercke zugleich, was fuͤr ein weiſer Zuſammenhang unter den goͤttlichen Dro- hungen und Verheiſſungen, ſo man immer-
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ten geſegnet werden, wird ausgerottet.
Waͤre der GOtt Jſraels ein wahrer
GOtt, ſo wuͤrde er ſein Volck nicht der-
geſtalt von den Dienern der Goͤtzen
verheeren und vertilgen laſſen. Un-
ſer Gottesdienſt iſt umſonſt, unſer
Hoffnung iſt dahin.
Wohin verfaͤllt der Menſch leichter bey
lang anhaltenden widrigen Schickſalen,
als auf dergleichen zweiffelhaffte Gedan-
cken wider GOtt, wider deſſen weiſe und
guͤtige Vorſehung, und wider die Wahr-
heit ſeiner heiligſten Religion? Wie viele
Muͤhe haben ſich derowegen nicht die Wei-
ſen von Anbeginn bis hieher gegeben, die
Steine des Anſtoſſes hiebey aus dem We-
ge zu raͤumen, und diejenigen ſteilen Hoͤhen
abzubrechen, auf welchen ſo viele Gemuͤ-
ther ſchwindelnd worden, und alle Hoff-
nung verlohren? Man begreiffe hieraus,
wie noͤthig es geweſen, daß der HErr das
Vertrauen der Seinen zu ihm in jenen weit
ausſehenden Verhaͤngniſſen durch vielfaͤl-
tige und theure Verheiſſungen unterſtuͤtzet.
Man bemercke zugleich, was fuͤr ein weiſer
Zuſammenhang unter den goͤttlichen Dro-
hungen und Verheiſſungen, ſo man immer-
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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen02_1745/152>, abgerufen am 23.11.2024.
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