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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741.

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daß dieser Dienst selbst mit Freuden von
uns soll verrichtet werden. Was kan
uns aber selbigen wol angenehmer ma-
chen, als die Hoffnung, GOtt siehet auf
die Treue, die wir ihm beweisen, sie ge-
fället ihm, er wird sie belohnen? Hier-
inne liegt die erste Ursache, warum GOtt
uns so sehr zu einem kindlichen Vertrau-
en gegen ihn zu bewegen sucht. Die
zweyte Ursache ist diese: So lange wir
in diesen untern Hütten wohnen, müs-
sen wir beständig mit grosser Gewalt
wider unsere natürlichen bösen Neigun-
gen streiten; wir müssen streiten wider
die Reitzungen der Welt und der gefal-
lenen Geister. Hier ist Muth und Mun-
terkeit von nöthen. Würde in diesem
Kampf wol jemand siegen? würde wol
jemand seine eigene Natur überwinden,
wenn uns nicht der Glaube und die feste
Hoffnung der seeligsten Ewigkeit Muth,
Stärcke und Kraft gäbe? Wird ein
Soldat auch wol mit einem freudigen
Muthe in ein Treffen gehen, wenn er
keinen guten Glauben, und kein sicheres
Vertrauen zu seinem Anführer hat?
Wird er mit Munterkeit schlagen, wenn
ihn die Hoffnung zum Siege und zur
Beute nicht feurig macht? Die dritte
Ursache, warum das Evangelium so sehr

ver-





daß dieſer Dienſt ſelbſt mit Freuden von
uns ſoll verrichtet werden. Was kan
uns aber ſelbigen wol angenehmer ma-
chen, als die Hoffnung, GOtt ſiehet auf
die Treue, die wir ihm beweiſen, ſie ge-
faͤllet ihm, er wird ſie belohnen? Hier-
inne liegt die erſte Urſache, warum GOtt
uns ſo ſehr zu einem kindlichen Vertrau-
en gegen ihn zu bewegen ſucht. Die
zweyte Urſache iſt dieſe: So lange wir
in dieſen untern Huͤtten wohnen, muͤſ-
ſen wir beſtaͤndig mit groſſer Gewalt
wider unſere natuͤrlichen boͤſen Neigun-
gen ſtreiten; wir muͤſſen ſtreiten wider
die Reitzungen der Welt und der gefal-
lenen Geiſter. Hier iſt Muth und Mun-
terkeit von noͤthen. Wuͤrde in dieſem
Kampf wol jemand ſiegen? wuͤrde wol
jemand ſeine eigene Natur uͤberwinden,
wenn uns nicht der Glaube und die feſte
Hoffnung der ſeeligſten Ewigkeit Muth,
Staͤrcke und Kraft gaͤbe? Wird ein
Soldat auch wol mit einem freudigen
Muthe in ein Treffen gehen, wenn er
keinen guten Glauben, und kein ſicheres
Vertrauen zu ſeinem Anfuͤhrer hat?
Wird er mit Munterkeit ſchlagen, wenn
ihn die Hoffnung zum Siege und zur
Beute nicht feurig macht? Die dritte
Urſache, warum das Evangelium ſo ſehr

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[522[518]/0554] daß dieſer Dienſt ſelbſt mit Freuden von uns ſoll verrichtet werden. Was kan uns aber ſelbigen wol angenehmer ma- chen, als die Hoffnung, GOtt ſiehet auf die Treue, die wir ihm beweiſen, ſie ge- faͤllet ihm, er wird ſie belohnen? Hier- inne liegt die erſte Urſache, warum GOtt uns ſo ſehr zu einem kindlichen Vertrau- en gegen ihn zu bewegen ſucht. Die zweyte Urſache iſt dieſe: So lange wir in dieſen untern Huͤtten wohnen, muͤſ- ſen wir beſtaͤndig mit groſſer Gewalt wider unſere natuͤrlichen boͤſen Neigun- gen ſtreiten; wir muͤſſen ſtreiten wider die Reitzungen der Welt und der gefal- lenen Geiſter. Hier iſt Muth und Mun- terkeit von noͤthen. Wuͤrde in dieſem Kampf wol jemand ſiegen? wuͤrde wol jemand ſeine eigene Natur uͤberwinden, wenn uns nicht der Glaube und die feſte Hoffnung der ſeeligſten Ewigkeit Muth, Staͤrcke und Kraft gaͤbe? Wird ein Soldat auch wol mit einem freudigen Muthe in ein Treffen gehen, wenn er keinen guten Glauben, und kein ſicheres Vertrauen zu ſeinem Anfuͤhrer hat? Wird er mit Munterkeit ſchlagen, wenn ihn die Hoffnung zum Siege und zur Beute nicht feurig macht? Die dritte Urſache, warum das Evangelium ſo ſehr ver-

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Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741, S. 522[518]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen01_1741/554>, abgerufen am 24.11.2024.