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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741.

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Weise mit den geziemenden Tugenden
hinzu treten. Wenn wir dieses nicht
thäten, sondern fortführen an den Sün-
den uns zu belustigen, bliebe uns nichts
übrig als ein schröcklich Warten des
Gerichts und des Feuer-Eifers, der
die Wiederwärtigen verzehren
würde.
Seine Worte davon stehen
Ebr. Cap. 10. v. 19-27. Und Paulus
bekräftiget gar deutlich, daß Christus
nicht für uns gestorben, damit wir desto
freier sündigen könten, sondern daß wir
uns der Heiligkeit beflissen. Er schrei-
bet davon Ephes. Cap. 5. v. 25. 26. 27.
Christus hat geliebet die Gemeinde
und hat sich selbst für sie gegeben,
auf daß er sie heiliget: und hat sie
gereiniger durch das Wasserbad im
Wort. Auf daß er sie ihm selbst
darstellete eine Gemeinde, die herr-
lich sey, die nicht habe einen Fle-
cken oder Runtzel oder des etwas,
sondern daß sie heilig sey und un-
sträflich.
Wer derowegen an der Er-
lösung Christi will Antheil haben, der
muß der Heiligkeit mit allem Ernst nach-
jagen.

§. 19.
Was von
der späten

Viele geben endlich zu, daß sie keine
Vergebung der Sünden empfahen kön-

nen,





Weiſe mit den geziemenden Tugenden
hinzu treten. Wenn wir dieſes nicht
thaͤten, ſondern fortfuͤhren an den Suͤn-
den uns zu beluſtigen, bliebe uns nichts
uͤbrig als ein ſchroͤcklich Warten des
Gerichts und des Feuer-Eifers, der
die Wiederwaͤrtigen verzehren
wuͤrde.
Seine Worte davon ſtehen
Ebr. Cap. 10. v. 19-27. Und Paulus
bekraͤftiget gar deutlich, daß Chriſtus
nicht fuͤr uns geſtorben, damit wir deſto
freier ſuͤndigen koͤnten, ſondern daß wir
uns der Heiligkeit befliſſen. Er ſchrei-
bet davon Epheſ. Cap. 5. v. 25. 26. 27.
Chriſtus hat geliebet die Gemeinde
und hat ſich ſelbſt fuͤr ſie gegeben,
auf daß er ſie heiliget: und hat ſie
gereiniger durch das Waſſerbad im
Wort. Auf daß er ſie ihm ſelbſt
darſtellete eine Gemeinde, die herr-
lich ſey, die nicht habe einen Fle-
cken oder Runtzel oder des etwas,
ſondern daß ſie heilig ſey und un-
ſtraͤflich.
Wer derowegen an der Er-
loͤſung Chriſti will Antheil haben, der
muß der Heiligkeit mit allem Ernſt nach-
jagen.

§. 19.
Was von
der ſpaͤten

Viele geben endlich zu, daß ſie keine
Vergebung der Suͤnden empfahen koͤn-

nen,
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[474[470]/0506] Weiſe mit den geziemenden Tugenden hinzu treten. Wenn wir dieſes nicht thaͤten, ſondern fortfuͤhren an den Suͤn- den uns zu beluſtigen, bliebe uns nichts uͤbrig als ein ſchroͤcklich Warten des Gerichts und des Feuer-Eifers, der die Wiederwaͤrtigen verzehren wuͤrde. Seine Worte davon ſtehen Ebr. Cap. 10. v. 19-27. Und Paulus bekraͤftiget gar deutlich, daß Chriſtus nicht fuͤr uns geſtorben, damit wir deſto freier ſuͤndigen koͤnten, ſondern daß wir uns der Heiligkeit befliſſen. Er ſchrei- bet davon Epheſ. Cap. 5. v. 25. 26. 27. Chriſtus hat geliebet die Gemeinde und hat ſich ſelbſt fuͤr ſie gegeben, auf daß er ſie heiliget: und hat ſie gereiniger durch das Waſſerbad im Wort. Auf daß er ſie ihm ſelbſt darſtellete eine Gemeinde, die herr- lich ſey, die nicht habe einen Fle- cken oder Runtzel oder des etwas, ſondern daß ſie heilig ſey und un- ſtraͤflich. Wer derowegen an der Er- loͤſung Chriſti will Antheil haben, der muß der Heiligkeit mit allem Ernſt nach- jagen. §. 19. Viele geben endlich zu, daß ſie keine Vergebung der Suͤnden empfahen koͤn- nen,

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Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741, S. 474[470]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen01_1741/506>, abgerufen am 29.11.2024.