GOttes, so uns durch die Gnugthuung JEsu offenbahr worden, uns die trifftig- sten Bewegungsgründe an die Hand ge- be, unser Gemüth in eine gute Verfassung zu setzen, und die Tugend zu suchen. Wir müssen also zugeben, daß auch dieses das weiseste Wesen angetrieben ohne Gnug- thuung die Sünden nicht zu schenken. Die Schrift sagt ausdrücklich Tit. Cap. 2. v. 11. 12. Es ist erschienen die heilsame Gnade GOttes allen Menschen, und züchtiget (oder lehret) uns, daß wir sollen verläugnen das ungöttliche Wesen und die weltlichen Lüste, und züchtig, gerecht und gottseelig leben in dieser Welt. Der Apostel verstehet nach seiner Schreibart unter der heilsamen Gnade Gottes nichts anders, als die Gna- de, so uns durch Christum erworben wor- den. Von dieser aber schreibt er, daß sie uns Anleitung gebe und kräftiglich antrei- be, die Laster zu fliehen und der wahren Gottseeligkeit nachzujagen.
§. 40.
Betrachten wir das Werck der Erlö-Fortse- tzung des vorigen. sung selbst, so ist es auch nicht schwehr zu zeigen wie dieses zugehe. Es offenbahren sich darinne gantz besondere Bewegungsgrün- de unser Gemüth in eine gute Verfassung zu setzen. Hätte GOtt ohne Gnugthuung die Sünde schencken und die betrübten
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GOttes, ſo uns durch die Gnugthuung JEſu offenbahr worden, uns die trifftig- ſten Bewegungsgruͤnde an die Hand ge- be, unſer Gemuͤth in eine gute Verfaſſung zu ſetzen, und die Tugend zu ſuchen. Wir muͤſſen alſo zugeben, daß auch dieſes das weiſeſte Weſen angetrieben ohne Gnug- thuung die Suͤnden nicht zu ſchenken. Die Schrift ſagt ausdruͤcklich Tit. Cap. 2. v. 11. 12. Es iſt erſchienen die heilſame Gnade GOttes allen Menſchen, und zuͤchtiget (oder lehret) uns, daß wir ſollen verlaͤugnen das ungoͤttliche Weſen und die weltlichen Luͤſte, und zuͤchtig, gerecht und gottſeelig leben in dieſer Welt. Der Apoſtel verſtehet nach ſeiner Schreibart unter der heilſamen Gnade Gottes nichts anders, als die Gna- de, ſo uns durch Chriſtum erworben wor- den. Von dieſer aber ſchreibt er, daß ſie uns Anleitung gebe und kraͤftiglich antrei- be, die Laſter zu fliehen und der wahren Gottſeeligkeit nachzujagen.
§. 40.
Betrachten wir das Werck der Erloͤ-Fortſe- tzung des vorigen. ſung ſelbſt, ſo iſt es auch nicht ſchwehr zu zeigẽ wie dieſes zugehe. Es offenbahren ſich darinne gantz beſondere Bewegungsgruͤn- de unſer Gemuͤth in eine gute Verfaſſung zu ſetzen. Haͤtte GOtt ohne Gnugthuung die Suͤnde ſchencken und die betruͤbten
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[409[405]/0441]
GOttes, ſo uns durch die Gnugthuung
JEſu offenbahr worden, uns die trifftig-
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be, unſer Gemuͤth in eine gute Verfaſſung
zu ſetzen, und die Tugend zu ſuchen. Wir
muͤſſen alſo zugeben, daß auch dieſes das
weiſeſte Weſen angetrieben ohne Gnug-
thuung die Suͤnden nicht zu ſchenken. Die
Schrift ſagt ausdruͤcklich Tit. Cap. 2. v.
11. 12. Es iſt erſchienen die heilſame
Gnade GOttes allen Menſchen, und
zuͤchtiget (oder lehret) uns, daß wir
ſollen verlaͤugnen das ungoͤttliche
Weſen und die weltlichen Luͤſte, und
zuͤchtig, gerecht und gottſeelig leben
in dieſer Welt. Der Apoſtel verſtehet
nach ſeiner Schreibart unter der heilſamen
Gnade Gottes nichts anders, als die Gna-
de, ſo uns durch Chriſtum erworben wor-
den. Von dieſer aber ſchreibt er, daß ſie
uns Anleitung gebe und kraͤftiglich antrei-
be, die Laſter zu fliehen und der wahren
Gottſeeligkeit nachzujagen.
§. 40.
Betrachten wir das Werck der Erloͤ-
ſung ſelbſt, ſo iſt es auch nicht ſchwehr zu
zeigẽ wie dieſes zugehe. Es offenbahren ſich
darinne gantz beſondere Bewegungsgruͤn-
de unſer Gemuͤth in eine gute Verfaſſung
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vorigen.
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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741, S. 409[405]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen01_1741/441>, abgerufen am 24.11.2024.
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